Part 69

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Ich sitze also hier, heule mir die Seele aus dem Leib und trauere. Trauere um den Mann den ich liebe, dem ich vertraue und blind mein Leben überlassen würde. Ich trauere um den Mann, von dem ich seit über 48 Stunden nichts mehr gehört habe. Sowohl von ihm als auch von seinen Leuten, die teilweise sogar mit im Haus sind, bekomme ich keine Information. Ich sehe nur, dass sie stärker bewaffnet sind aber mehr auch nicht. Ich trauere um den Mann, den ich wahrscheinlich nie wieder sehen werde,
meinen Mann...

Die Zeit vergeht gefühlt gar nicht, ich kann aber auch echt nichts machen. Ich habe weder Appetit noch Durst. Ich will nicht schlafen oder duschen. Ich kann mich nicht bewegen würde aber gerne raus und nach ihm suchen. Ich würde gerne weinen aber ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr kann. Ich kann auch nicht schlafen, was wenn er wieder kommt und mich brauch! Immer wenn ich die Augen schließe oder sie mir zu fallen, sehe ich ihn, meinen Bären. Immer wieder guckt er mir tief in die Augen und alles ist still. Das letzte was ich jedes Mal aus diesem Traum mitbekomme, ist dass er ,Hilfe' schriet. Danach bin ich jedes Mal wach.
Er fehlt mir und wenn er wirklich tot ist, dann würde ich mit sterben.

Ich habe mehrere Male versucht ihn auf den Handy anzurufen aber immer geht nur die Mail Box ran. Auch die anderen Jungs, die zu dem Zeitpunkt hätten auch dort sein müssen, kann ich nicht erreichen. Bitte lass ihnen nichts passiert sein! Vor allem nicht Sandro! Flehe ich seit gefühlten Ewigkeiten. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als das die blöde Tür aufgeht und ein glücklicher und gesunder Sandro vor mir steht. Mit diesem schönen Gedanken fallen mir wieder die Augen zu.

In dem Moment geht die große Eingangstür auf, ganz langsam. Erst fällt mir wenig Licht in den Raum und dann immer mehr. Mein Kopf schnellt nach oben und ich sehe Sandro in der Tür stehen. Er hat das selbe Outfit wie noch im Flugzeug an. Ein locker sitzender Hoodie und eine graue Jogginghose. Ich kann meinen Augen nicht glauben! Er steht da! Äußerlich hat er keine Verletzungen! Mein Herz macht einen Riesen Sprung. Er fährt sich locker mit der Hand durch die Haare und guckt mich an. Ein Lächeln umspielt seine Lippen und seine ganze Mimik drückt freue aus. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flattern wie wild hin und her und überschlagen sich fast. Alles in mir ruft nach ihm. Ich springe von der Couch auf und renne auf meinen Bären zu. Er öffnet seine Arme und läuft auch ein paar Schritte auf mich zu. Ich springe in seine Arme. Aber irgendwie ist es komisch, alles läuft in Zeitlupe, das Licht von der Tür wird immer heller obwohl sich die Tür nicht mehr bewegt. Vollkommen in Gedanken fällt mir erst jetzt auf, dass Sandros Umarmung nicht warm, wie sonst immer, ist. Nein, sie ist eiskalt. Die Wärme bei jeder anderen Umarmung ist stärker. Ich löse mich von ihm und trete einen Schritt zurück. Sein Gesicht ist plötzlich mit einem Gemisch von Traurigkeit und Angst gefüllt. Das einzige was ich noch mitbekomme, ist, das Sandor ein leises ,Hilfe' flüstert.

Dann wache ich auf. Okay, beruhige dich! Es war bloß ein Traum! Alles ist gut!
Oder auch nicht. Es war ein Traum, heißt dass Sandro nicht hier bei mir ist und dass ich immer noch nicht weiß wie es ihm geht. Wieder Bahnen sich Tränen etliche Wege über meine Wangen und ich kann es einfach nicht stoppen.
Sandro, wann kommst du endlich!, schreit jede Zelle meines Körpers.

Dann klingelt es an der Tür.

Meine Mafialiebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt