Kapitel 36: Vor Gericht

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Pov. Cynthia: Das Gefühl das mir jemand die Luft zuschnürte verging nicht. Mein kleines Problem von heute Morgen war nun wie ein Sandkorn vom Winde verweht, stattdessen hat mir jemand einen riesigen Felsbrocken direkt in den Weg gesetzt. Mir wurde schlagartig bewusst, wenn ich nicht will, dass >dieser< Typ frei kommt.. John Walker.. dann >muss< ich aussagen. Aber alles in mir sträubte sich. Alles in mir drehte sich schlagartig um, mir war schlecht. Ich hatte irgendwie.. Angst. Ich will mich nicht so fühlen müssen, aber wie schlimm wird es dann werden, wenn er frei gelassen wird?! Kann ich das dann überhaupt ertragen? Ich versteckte mich schon die ganze Zeit vor Hydra, aber jetzt noch vor jemanden verstecken, der mehr wollte als mich einsperren? Wieder kamen die Erinnerungen hoch, was überhaupt passiert war, wie schlimm es hätte gehen können. Aber vor allem, wie schlimm es bereits schon war! Ich merkte wie mein Herz schneller schlug, ich hörte, fühlte es. Mein Atem war hysterisch, ich glaube sowas nennt man wohl hyperventilieren und ja, das tat ich mit ziemlicher Sicherheit gerade. Behutsam legte Agent Carter Ihre Hände auf meine Schultern und sah mir dabei fest in die Augen: „Beruhigen Sie sich Miss Stark. Hören Sie auf meine Anweisungen und alles wird gut. Tief ein und wieder aus.. gut, gleich nochmal.", auch wenn sie Steve noch offensichtlich nach trauerte und weiß, was er für mich empfindet, tat Sharon Carter ihren Job. Menschen zu helfen, mir zu helfen. Die anderen  warteten bereits draußen im Gerichtssaal, während wir uns noch über vertrauliche Informationen über die Verhandlung gleich austauschten. Mitten im Gespräch fiel dann endlich laut ausgesprochen der Name, sein Name, John Walker. Und meine Gedanken umkreisten mich und machten mich vollkommen fertig. Siehe gerade, wie ich versuchte mich zu beruhigen. Meinen eigenen Atem und Puls zu kontrollieren versuche. „Dir ist ein Knopf oben an der Bluse aufgegangen, mach ihn direkt wieder zu. Seine Anwälte werden alles nutzen, um dir zu schaden. Ich frag mich sowieso, woher er diesen skrupellosen teuren Anwalt her hat." „Wieso sollten sie einen Knopf gegen mich nutzen können?"
„Als Anzeichen dafür, dass du gerne freizügig rumläufst."
Ich schaute sie schockiert an, meinte sie das gerade allen Ernstes?! „Das sind nicht meine Worte, sondern Walkers. Das Schlimme ist, der Richter hört sich sein Geschwafel tatsächlich an, was böse enden könnte. Wenn er glaubt das du das gewollt haben könnest..."
„Wie bitte?! Das glauben sie doch nicht wirklich?! Ich wurde fast..", sie unterbrach mich sofort mit der kalten Wahrheit: „Du wurdest vergewaltigt. Nicht nur fast. Allein die Berührungen an deinen intimen Zonen mit seiner Hand, die >du verweigert< hast, sind sexuelle Übergriffe. John Walker hat dich sexuell missbraucht und dagegen ist NICHTS schön zu reden.", sie schien meine Stille zu bemerken und sah mich mitleidig an: „Es wird alles andere als einfach gleich dort drinnen und wenn ich es ausspreche, zerstört es möglicherweise alles wofür wir hier gekämpft haben.. aber wenn die Geschworenen hören >wie du das empfindest<, wird auch der Richter dir Glauben schenken. Und die Wahrheit klingt nur aus deinem eigenen Mund glaubwürdiger. Sein Anwalt ist skrupellos, er wird Dinge sagen, die dir nicht gefallen werden. Lass dich nicht von ihm einschüchtern.", bereits eingeschüchtert nickte ich dann nur noch.

„>Wir< glauben an dich

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„>Wir< glauben an dich.", dabei deutet Sharon mit einem leichten Kopfnicken Richtung Gerichtssaaltür. Ich erhob mich, mit einer Schwere in mir, die mich auf den Boden der Tatsachen zieht. Ich werde gleich nicht nur vor Freunden und Familie sitzen, sondern auch vor Fremden, die über das Gesagte urteilen werden und vor einem Lügner der mich.. sexuell missbraucht hat. Sharon öffnete behutsam die Tür, um mich nicht zurückschrecken zu lassen und wir gingen hinein. Sie würde mich vertreten. Ich bin nicht angeklagt, ich bin das Opfer, ich brauche eine rechtliche Unterstützung, einen richtigen Anwalt habe ich nicht nötig, auch wenn mein Vater keinen Cent gescheut hätte, doch Sharon tat ihren Job besser, als es wahrscheinlich der teuerste Anwalt hier getan hätte.
Sharon wies mich an auf den Platz, wo jeder wohl mit Fragen durchbohrt werden würde, platz zu nehmen und ging dann selbst an ihr Pult. „Miss Stark.", begann der Richter. „Schwören Sie, dass all ihre Aussagen, um den Falle gehen werden und sie im Gericht nur die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit aussprechen werden. Können Sie hiermit den Eid bestätigen?"
Sharon nickte mir zu und ich antwortete, als würde ich ihre Lippen ablesen, da mir sonst die Worte fehlten: „Ich schwöre."
„Mister Priece, ich überlasse Ihnen nun das Wort.", bisher zwang ich mich nicht in diese Richtung zu sehen, doch nun, hatte ich kaum eine Wahl, sein Anwalt erhob sich neben ihn, nickte dem Richter zu: „Danke euer Ehren.", und ging auf mich zu.
„Miss Stark stimmt es das sie zum besagten Tag, >alleine< Nachts durch die Gassen von New York umherirrten?"

Endgame of Love (Steve Rogers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt