Kapitel 52 - Euron Graufreud

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Ich begab mich von meiner Kajüte an Deck meines Schiffes, meinen Männern hatte ich am Vorabend den Befehl gegeben, die Schiffe für heute früh mit den Ballisten/Skorpionen beladen und abfahrbereit zu sein. Ich musste Daenerys Targaryen erwischen und sie wie ihre Drachen vom Himmel holen, wie ich es erzählt hatte, bevor Cersei noch die Wahrheit erfuhr. Mein Blick richtete sich Richtung Himmel, die Sonne stand noch nicht so hoch oben, aber doch hatte sie einen Stand erreicht, wo sie die Sicht einschränkte, aber Daenerys Targaryen konnte noch nicht so weit nach Königsmund vorgedrungen sein. Sie würden alle noch in Winterfell sein, oder auf dem Weg hier her. So schnell konnte sie selbst mit ihren Drachen nicht sein. Was ich aber nicht in Betracht zog, war, dass Daenerys mit Jon, Stark, den beiden Drachen und der restlichen Armee, die sie hatte, bereits auf dem Weg nach Königsmund waren, als ich Drachenstein noch belagert hatte. Bis ich wieder in Königsmund war, waren zwei Tage vergangen und diese zwei Tage hatten sie jetzt Vorsprung. Plötzlich hörte ich ein schrilles Brüllen, hastig suchte ich den Himmel nach den Drachen ab.
„Macht die Geschützte klar, die sind früher hier als gedacht."
Schrie ich meinen Männern zu, diese sofort meinen Befehl ausführten, die Soldaten auf der Mauer, hatten das plötzliche Treiben auf meinen Schiffen bemerkt und machten ebenfalls die Skorpione abschussbereit. Mein Blick war starr in den Himmel gerichtet, ich versuchte den Drachen ausfindig zu machen, aber durch die Sonne konnte ich nichts sehen, was mehr als ärgerlich war.

Erneut war das Brüllen zu hören, diesmal lauter und bedrohlicher, dann sah ich den schwarz-roten Drachen auf uns zufliegen, dieser sofort sein Feuer spie und die Schiffe in der ersten Reihe in Flammen aufgehen ließ. Ich rannte zu einem Skorpion, und zielte auf den Drachen, schoss den Pfeil ab, doch wich diese Drachenschlampe einfach aus, und zerstörte weitere Schiffe von mir.
„LOS, HOLT SIE VOM HIMMEL!"
Schrie ich, doch sah ich nur den großen, sie hatte zwei, wo war der Grünliche? Weiter suchte ich nach dem Drachen, sah ihn aber nirgends. Einige Meter neben mir ging eines meiner Schiffe in Flammen auf, die sägende Hitze und die herumfliegenden Holzteile, zwangen mich dazu, um mein Leben zu rennen. Doch der Drache griff nun mein Schiff an, nachdem wieder einer der Skorpione sein Ziel nicht getroffen hatte. Ich konnte noch rechtzeitig ins Wasser springen und so dem Drachenfeuer entkommen.

Nach Luft schnappend und triefend nass schleppte ich mich an Land. Ich sah hoch und erkannte, dass ich vor einem Durchgang mich befand, und auf diesen rannte jemand zu, doch es war nicht eine unbekannte Person, es war Jaime Lannister.
„Der Königsmörder!" Rief ich und ging auf ihn zu, er sah zu mir und kam in meine Richtung.
„Wir müssen die Königin aus Königsmund wegbringen."
Sagte er und hörte nicht das, was ich die ganze Zeit schon hörte.
„Hört gut hin. Das ist der Klang einer sterbenden Stadt."

Ich wusste nicht, was genau sich in Königsmund abspielte. Aber ich wusste, was dieser Drache mit meinen Schiffen angerichtet hatte, und wozu die Targaryen fähig waren. Und sollte sie auch nur ein wenig wie ihr Vater sein, würde diese Stadt brennen und sie würde die Königin von Feuer und Asche sein.
„Es ist vorbei."

Jaime Lannister drehte sich um.
„Ja für euch vielleicht." Sagte er und wollte weitergehen, doch ich war noch nicht fertig.
„Wenn du noch einen König tötest, bevor du stirbst, wird man ewig Lieder über dich singen."
Jaime Lannister sah mich auf meine Worte hin an.
„Ihr seid kein König."
Ich grinste auf seine Worte hin.
„Doch das bin ich. Und ich habe die Königin gefickt."
Setzte ich noch eines darauf und kam mit gezogenem Dolch auf Jaime Lannister zu.
„Wenn ich siege, dann bringe ich deinen Kopf zu Cersei und du kannst ihr einen Kuss geben. Ein allerletztes Mal."
Ich grinste noch mehr bei meinen Worten, weil ich wusste, dass die Jaime seelisch getroffen hatten, und ich hatte recht, den er holte mit dem Schwert aus und schlug nach mir. Ich wich diesen Schlag aber aus, als ich zurückwich, und dies einige Male. Jaime wollte dann über die Treppe des Durchgangs nach oben in die Stadt flüchten, doch das würde ich nicht zulassen.

Ich griff ihn an und verpasste ihn einen Schlag ins Gesicht, dass er zurücktaumelte. Ich versuchte zu Atem zu kommen, als Jaime Lannister sich auf mich stürzte und zu Boden warf.
Ich schaffte es ihn aber unter mich zu bringen und schlug auf sein Gesicht ein, dann gewann er wieder die Oberhand und verpasste mir einen Schlag ins Gesicht. Bis er wieder unter mir war, erneut wollte ich ihm ins Gesicht schlagen, doch Jaime Lannister trat mir gegen die Brust und dann in den Hals, ich ging röchelnd zu Boden, schnappte nach Luft. Wieder stürzte er sich auf mich, aber ich hatte mich etwas erholt, und schaffte es, mit einem Schlag den Königsmörder auf den Boden zu bekommen. Ich legte meine Hände um seinen Hals und drückte zu, versuchte ihn zu erwürgen, doch wehrte er sich, und schlug mir seine Metallhand ins Gesicht, was mich erneut zu Boden gehen ließ. Ich sah dann meinen Dolch, versuchte diesen zu erreichen, doch er zog mich an den Füßen zurück. Ich trat ihn in die Genitalien, was ihn vor Schmerz zusammenzucken ließ und er mich losließ, diese Chance nutzte ich und robbte erneut zum Dolch, erreichte ihn noch rechtzeitig, als Jaime Lannister mich wieder zu sich ziehen wollte, diesmal wehrte ich mich nicht. Ich umgriff den Dolch fester und stieß ihn, ihn in die Seite. Jaime Lannister keuchte und röchelte, ich hatte nicht das Herz erwischt, aber dafür wohl die Lunge, ich zog den Dolch aus ihm raus und er rollte sich zur Seite und rang nach Luft.

„Du hast gut gekämpft, für einen Krüppel." Sagte ich und hörte Jaime Lannister keuchen, dann war das Geräusch von rieselnden Steinen zu hören, ich hob meinen Kopf und sah wie Jaime Lannister zu dem Schwert, was er bei unserem Kampf fallen, gelassen hatte, robbte. Ich stieß ihn meinen Dolch, als ich hinter ihm war, erneut in die Seite. Dachte, dass es das war, doch dies war nicht der Fall. Jaime Lannister stieß mich nach hinten und ich fiel gegen einen Stein und er stieß mir sein Schwert in den Bauch. Dieser Bastard hatte doch tatsächlich noch soviel Kraft, er drückte das Schwert auch noch tiefer in mich hinein, nagelte mich fest, doch schrie ich nicht wie ein Weib vor Schmerzen, dass ich welche hatte, enorme war nicht zu überhören.
„Noch ein König für dich", sagte ich unter Schmerzen, Jaime Lannister zog das Schwert wieder heraus und das Blut quoll nur so aus meiner Wunde. Ich drückte meine Hände darauf, doch das würde ich nicht überleben. Jaime Lannister ging an mir vorbei, weiter zu der Treppe.

„Aber ich hab' dich erwischt. Ich hab' dich erwischt."
Schrie ich ihm grinsend nach, und sah dann Richtung Himmel, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Ich bin der Bezwinger von Jaime Lannister."
Waren meine letzten Worte, bevor ich von den Armen des ertrunkenen Gottes empfangen wurde. Jetzt wusste ich, dass die Worte der Graufreuds.

Was tot ist, kann niemals sterben. Nichts als Schall und Rauch war.

Der Drache und der junge Wolf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt