Ich küsste Talisa glücklich, sie hatte den richtigen Namen für unseren Sohn ausgesucht, sollte es wirklich ein Junge werden. Den Blick meiner Mutter nahm ich nicht wahr, auch nicht den hasserfüllten Blick von Walder Frey. Die Melodie, die ertönte, hörte ich zwar, konnte sie aber gerade nicht zuordnen, mir fiel jedoch auf, dass die Tür geschlossen wurde, schenkte dem jedoch keine weitere Beachtung.
Dann hörte die Musik zum Spielen auf.
„Euer Gnaden", ertönte Walder Freys Stimme, ich drehte mich zu ihm, Talisa, Mutter und Roose Bolton setzten sich.
„Ich finde, ich habe meine Pflichten vernachlässigt. Ich habe euch Fleisch, Wein und Musik geboten, aber ich habe euch die Gastfreundschaft versagt, die ihr verdient."
Ich nahm nicht wahr, was sich hinter mir abspielte, was meine Mutter gerade herausfand, ich hörte nur Walder Frey zu.
„Mein König hat geheiratet und ich schulde meiner Königin ein Hochzeitsgeschenk."
Ich hörte, wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde.„ROBB!", schrie meine Mutter, ich drehte mich zu ihr und sah, wie Roose Bolton weglief. Dann zog einer von Walder Freys Söhnen ein Messer und stach dieses Talisa mehrere Male in den Bauch. Ich sah mit Entsetzen, wie meine Frau schrie, sich auf den Bauch griff, ihr Kleid tränkte, sich mit Blut voll. Im nächsten Augenblick wurde ich von zwei Armbrustbolzen getroffen und ging zu Boden. Meine Vasallen standen auf, wollten mir helfen, doch Walder Freys anderen Söhne und Enkel verhinderten dies, indem sie ihnen die Hälse aufschlitzten.
Dann begann das Massaker, Mutter wurde ebenfalls getroffen und ging zu Boden und Talisa fiel vom Stuhl. Ich hörte, wie meine Männer abgeschlachtet wurden, doch sah ich nur auf den Körper meiner Frau und sah, wie mit jedem Atemzug das Leben aus ihr wich und sie wie unser ungeborenes Kind starb.
Ich musste zu ihr, ich versuchte aufzustehen, nur ging ich wieder in die Knie, nach zwei weiteren Versuchen schaffte ich es.
„Der König des Nordens erhebt sich", vernahm ich Walder Freys Stimme, den Spott und die Verachtung, die er mir entgegenbrachte, hörte man heraus. Doch war es mir in diesem Moment egal, ich wollte nur zu Talisa. Bei ihr angekommen hob ich vorsichtig ihren Kopf hoch, sie sah mich mit toten Augen an. Tränen bildeten sich in meinen Augen und liefen meine Wangen hinab. Ich wollte das alles nicht, nicht ihren Tot, nicht den meiner Vasallen, von niemandem.
>>Ich hätte, ich hätte Talisa niemals kennen lernen dürfen dann wäre sie noch am Leben. Und ich hätte Walder Freys Tochter heiraten sollen wie ich es geschworen hatte. Aber... ich Idiot,... ich Idiot musste ja den Eid brechen, doch ich habe ihn aus Liebe gebrochen. Aber Mutter hatte Recht, hätte ich doch bloß auf sie gehört.<<Ich sah zu meiner Mutter, die mit Walder Frey verhandelte, dabei hielt sie seiner Frau ein Messer an den Hals. Was sie sagte, hörte ich nicht genau, aber Mutter wollte so wie es aussah, dass Walder Frey mich gehen ließ, doch ich wusste, dass er dies nicht tun würde. Und das bestätigte er auch mit seiner Aussage zu Mutter. Ich stand nun vollständig auf und hob meinen Kopf und sah meine Mutter an. Ich wollte sie um Verzeihung bitten.
„Mutter ..." Diese drehte sich zu mir, sah mich verzeihend, flehend an, sie war doch an dem allen nicht schuld, ich musste sie, wenn verzeihend ansehen, nicht sie mich. Ich wollte auf sie zugehen, plötzlich stand Roose Bolton vor mir.„Die Lannisters übermitteln ihre Grüße", sagte er, dann spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust, der sich durch meinen ganzen Körper zog und mir die Luft zum Atmen nahm, meine Beine gaben nach. Ich glaubte, Mutter noch schreien zu hören, dann wurde es nur noch kalt und dunkel.
Grauwind:
Ich wusste nicht, wieso es auf einmal möglich war, doch als ich mich erneut gegen die Tür des hölzernen Käfigs stieß, gab diese nach und ich kam ins Freie. Ich sah mich um, neben meinem Käfig lag ein toter Mann, einer von Robbs Leuten, hatte er mich befreit? Es war nicht so wichtig, ich musste zu meinem Herrn, ich musste zu Robb, doch ich konnte seine Witterung nicht aufnehmen. Das Einzige, was ich roch, war Blut, Feuer und der Gestank von Verrat. Ich sah Männer in meine Richtung kommen, sie hatten diese Armbrüste mit, wahrscheinlich wollten sie mich damit töten. Ich musste hier erst einmal weg, und so rannte ich los, raus aus der Burg und sprang in das nächste Gebüsch. Bei dem Chaos, das sich gerade abspielte, würden sie mich sicher nicht suchen.
„Scheiße, verdammt, der Wolf ist entwischt."
„Lass das Drecksvieh, los, töten wir noch ein paar der Vasallen vom König des Nordens", hörte ich die Männer sagen, die mir nachgerannt waren.
„Ja, aber Vater wollte doch den Kopf des Wolfes, damit Robb Stark einen neuen Kopf bekommt."
„Bekommt er halt keinen, wir lassen uns schon was einfallen, zuerst benötigen wir erstmals die Leiche von Robb Stark. Los, gehen wir in den Saal und holen sie uns."
Ich hörte diesen Verrätern zu, genau verstand ich nicht, was sie meinten. Ich wusste nur eines, mein Herr und bester Freund war tot, und die beiden wussten, wo er war. Ich musste Robb hier wegschaffen, auch wenn er mich nie wieder streicheln würde, so musste er von diesem Ort hier weg. Alles war besser als dieser Ort.
Ich folgte den beiden, sie bemerkten mich nicht, ich hörte, wie eine Tür quietschte und blieb stehen, versteckte mich. Aus der großen Halle kamen drei Männer, darunter Roose Bolton und zwei, welche Robb trugen.
Das war meine Chance, sie rechneten nicht mit mir, doch wo konnte ich hin. Ich erinnerte mich kurz nach dem Ausgang der Burg, rechts war dieser große Fluss, in diesem würde ich mit Robb springen. Die Menschen würden sicher zu feige sein, um uns zu folgen.
Ich wartete auf die passende Gelegenheit, Roose Bolton ging die Treppe zum Turm rauf, er wollte wohl das Chaos beobachten.
Die beiden Freys legten Robb ab, das war meine Chance, ich preschte nach vor, rannte die beiden, denen ich gefolgt war, nieder.
Tötete die beiden, was Robb getragen hatten, und biss in Robbs Arm und rannte weiter. Sein Körper schleifte über den Boden, es tat mir leid, aber es ging nur so.
Ich hörte ein Surren und spürte einen stechenden, brennenden Schmerz im Hinterlauf, aber ich rannte und sprang mit meinem Herrn in den Fluss.
Wie ich erwartet hatte, folgten mir die Menschen nicht, sie schossen nur Pfeile auf mich, zwei trafen mich noch.
Ich hielt Robb weiter fest und ließ mich den Fluss entlangtreiben.
Am frühen Morgen war ich weiter flussabwärts gekommen, ich paddelte Richtung Ufer und zog Robb hinter mich her.
Ich schnupperte in die Luft, ich nahm keinen Geruch eines Feindes wahr, dafür einen anderen. Einen Vertrauten, die einzige Person, die Robb, vielleicht noch helfen könnte. Und wenn sie ihn auch nur bestattete. Ich schüttelte das Wasser aus meinem Fell, wobei ich aufwinselte, da die Pfeile schmerzten, die immer noch in meinem Rücken steckten.
Dann umfasste ich Robbs Schulter sanft mit meinem Maul und zog ihn mit mir mit, bis ich bei einer kleinen versteckten Höhle ankam.
Dort jaulte ich auf, dann verließen mich meine Kräfte und ich brach zusammen.
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Der Drache und der junge Wolf
FanfictionRhaena, eine Dienerin des Herrn des Lichts findet ihr Schicksal in Westeros. Doch wie sieht dieses Schicksal aus? Welche Rolle spielt sie im Spiel der Throne? Und was hat ihr Schicksal mit dem jungen Wolf und dem Haus Targaryen zu tun? Pairing: Robb...