Kapitel 26 - Jon Schnee

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Ich zog mein Schwert aus der Scheide und machte mich bereit gegen die Soldaten von Ramsay zu kämpfen, die auf mich zuritten, natürlich waren die nur sprichwörtlich die Bauern. Weiter hinten standen noch mehr die Armee der Karstarks und der Umbers.  Die Soldaten ritten immer näher auf mich zu und bevor ich einen erwischen konnte, wurden sie von den Männern, die an meiner Seite kämpften angegriffen. Die Schlacht begann, vereinzelt erwischte ich Soldaten und tötete sie, doch dann musste ich mich wieder von den Pfeilen in Sicherheit bringen, die Ramsays Bogenschützen schossen. Wir kämpften schon seit Stunden und hatten die erste Reihe besiegt, überall waren Leichen von meinen Leuten, aber auch von Ramsays Männern wie Verbündete.
Wir kämpften uns weiter vor, Ser Davos, Tormund und der Riese Wun Wun an meiner Seite. Wir mussten über den Berg von toten Männern klettern, die vor uns waren, der Riese tat sich leichter, als das geschafft war, sah ich Richtung Ramsay, dieser hämisch grinste. Wut kam in mir hoch, als ich wieder an Rickon dachte, wie dieser tot vor mir zu Boden fiel, durchbohrt von Ramsays Pfeil.
Ich schrie auf und lief los, dann schrie Ramsay was und eine weitere Streitmacht, die sich ihm angeschlossen hatte, ritt auf uns zu. Es war Kleinjon Umber und seine Männer, deren Vater an Robbs Seite gekämpft hatte, und die Treue geschworen hatte, doch anscheinend ging das alles mit Robbs Tod zu Bruch.

Die Umbers umkreisten uns, die Soldaten innen, die weiter auf uns zukamen und immer mehr von uns töteten, und die auf den Pferden außerhalb, sollte doch noch wer es aus dieser Falle schaffen. Ich wurde zu Boden gerissen und konnte den Angriff immer noch so ausweichen und auch einige Feinde töten, wenn ich wieder hochkam, doch es waren zu viele.
Als ich es wieder einmal schaffte, den Überblick zu bekommen, traf mich Ser Davos Blick und dieser war hoffnungslos, er sah zu Wun Wun ich folgte seinem Blick. Der Riese wurde von mehreren Soldaten angegriffen und hatte schon einige Pfeile und Sperre im Körper, ein Riese hielt viel aus, das wusste ich, aber auf die Dauer, würde es selbst ihn töten.
Tormund kämpfte gerade mit Kleinjon Umber, aber der gewann immer mehr die Oberhand. Plötzlich wurde der Lärm des Kampfes von einem Geräusch durchbrochen, denn ich noch nie gehört hatte, es war ein Brüllen, was tief, aber auch wieder wie ein Kreischen klang. Und dann verfinsterte sich der Himmel über uns und ein riesiger - ich traute meinen Augen kaum-Drache kam auf uns zugeflogen.
Ich wusste nicht, woher, aber jemand rief Dracarys und dann spie der Drache Feuer und verbrannte die hintere Reihe von Kleinjon Umbers Männern. Dieser und die anderen starrten auf den Azurblauen Weißen Drachen, der eine Kurve flog und dann wieder auf uns zu. Tormund hatte die Chance genutzt und Kleinjon getötet, meine Männer und ich kämpften uns nach vorn. Ich dachte eigentlich, der Drache würde uns auch angreifen, doch tat er es nicht, er griff nur die an, die sich auf Ramsays Seite befanden. Ramsay sah geschockt zu den Drachen wie auch der Rest seiner Männer und Verbündeten und dann ritt er zurück nach Winterfell. Wir folgten ihm, die was sich uns in den Weg stellten, wichen automatisch aus, als der Drache Feuer spie, er ebnete uns mit seinem Feuer einen Weg nach Winterfell. Wo ich hinter den Drachen nachlief, sah ich das auf dem Drachen jemand saß eine Frau mit Weißblonden langen Haaren, sie musste eine Targaryen sein, aber die sogenannte Drachenmutter nicht den die hatte drei Drachen, wer war das?

Wir kamen bei Winterfell an, das Tor war verschlossen, doch Wun Wun rannte immer wieder dagegen und zerbrach es dann. Wir rannten ihm nach und dann brüllte Wun Wun vor Schmerz auf und fiel tot zu Boden. Ramsay hatte ihm einen Pfeil durchs Auge geschossen.
Ich nahm ein Schild was neben mir lag von einem toten Bolton Soldaten und hielt es zum Schutz hoch und rannte auf Ramsay zu. Dieser schoss immer wieder Pfeile auf mich bis er keine mehr hatte, das war meine Chance, ich schlug den Bolton Bastard das Schild ins Gesicht, er taumelte und fiel zu Boden. Ich warf das Schild zur Seite und schlug mit den Fäusten immer wieder auf Ramsay ein.
„Jon! Jon, hör auf damit!", hörte ich Tormund rufen, doch ich wollte nicht aufhören.
Dann war ein Krachen zu hören, der Boden erzitterte und ich hielt das erste Mal inne, und sah hoch. Auf der inneren Mauer stand der riesige Drache, die Mauern von Winterfell hielten ihn, doch er war gewaltig, der Drache sah mich lange an und dann sah er zu Ramsay, dieser rührte sich nicht, aber er lebte noch. Ich sah, wie jemand vom Rücken des Drachen sprang, es war die Frau, die ich gesehen hatte. Sie kam mit einem Lächeln auf mich zu, ich kannte sie nicht, aber etwas in mir sagte mir, ich konnte ihr vertrauen. Der Drache hob ab und flog eine Runde über Winterfell, ehe er in eine andere Richtung flog. Die Frau blieb vor Ramsay stehen und sah ihn voller Hass an, dann sah sie zu mir und ihre Mimik wurde wieder freundlicher.
„Ihr solltet ihn einsperren, es wird später über ihn gerichtet."
Ich gab Tormund und seinen Leuten ein Zeichen, dass sie Ramsay wegbringen sollten, dann wandte ich mich wieder an die Frau.
„Wer seit ihr?", fragte ich sie misstrauisch und sah ihre Kleidung an, sie trug dunkelrote Stiefel, die ihr bis zur Kniekehle reichten, eine schwarze Lederhose, darüber einen schwarzen Lederrock, der aber nicht ganz geschlossen war. Ihr Oberteil bestand aus einem dunkelbraunen Lederhemd und darüber trug sie einen roten Pelzmantel mit weißem Pelz. Doch etwas irritierte mich an der oberen Seite des Mantels, Höhe der rechten Schulter waren zwei Wappen eingestickt, das der Targaryen und das der Stark ineinander verschlungen. Was hatte das zu bedeuten?

„Ich bin Rhaena Stark aus dem Hause Targaryen, die Ehefrau deines Bruders Robb Stark und somit die Königin des Nordens und deine Schwägerin, das erklärt dir dann auch das Wappen."
Sagte sie freundlich, ich starrte sie an, was erzählt sie da, Robb war tot.
„Ihr lügt Robb Stark, der König des Nordens wurde bei der roten Hochzeit getötet, ihr könnt also nicht mit ihm verheiratet sein. Also, was wollt ihr hier?"
Kam es von Lyanna Mormont, die zu uns getreten war, wie ihre Männer, ich sah zu ihr wie auch diese Rhaena. Dann war wieder das Brüllen des Drachen zu hören, der nun im Hof von Winterfell landete und es stieg wieder jemand von dem Drachen und kam auf uns zu.
Meine Augen weiteten sich, das konnte doch nicht sein, das gab es doch nicht außer ...
„Ihr seit eine rote Priesterin und habt Robb von den Toten zurückgeholt. Warum?" Mein Misstrauen wurde nicht weniger.
„Das war sie Jon und nun ist sie die Königin des Nordens, und hat geholfen Winterfell zurückzuerobern", sagte Robb und trat neben die Frau und sah zu mir und den anderen Nordmännern, Wildlingen und Lyanna Mormont.
„Warum?  Warum hat sie dich zurückgeholt, Robb, ich freue mich natürlich sehr darüber, aber es muss doch einen Grund geben, wieso dieser Herr des Lichts dich zurückgebracht hat."
Robb hatte etwas mit Rhaena geredet, die ihn überrascht angesehen hatte, dann aber lächelte, mein Halbbruder sah zu mir.
„Aus demselben Grund wie dich Bruder, wir werden im Kampf gegen den Nachtkönig noch gebraucht. Ebenso wie Daenerys Targaryen und ihre Drachen, die sich uns demnächst anschließen wird, wie es vereinbart war."
Ich sah Robb geschockt an, er wusste vom Nachtkönig, dann wusste er auch welche Gefahr auf uns zukam und wir wirklich alle zusammen halten mussten. Ich sah wieder zu Rhaena Stark, dann ging ich auf meinen Bruder zu und umarmte ihn. Der Drache sah mich prüfend an und kam mit seinem riesigen Kopf näher, doch ging dieser dann zu Rhaena, die ihn über die Nüstern strich. Dann zog sich der Drache zurück und schlug mit den Flügeln, ein heftiger Wind kam auf und der Drache hob wieder ab und flog Richtung Schlachtfeld.
„Was hat er vor?", kam es vom Lord vom Haus Klaue, Robb sah ihn an.
„Er holt sich was zu Fressen und nun darf ich die Lords und Ladys bitten in die große Halle zu gehen, wir haben einiges zu besprechen."
Sie sahen sich alle an, verstanden es selbst nicht, folgten dann aber Robbs Bitte und wir gingen in die große Halle, Rhaena an Robbs Seite. Während wir alles besprachen und alles erfuhren, was passiert war, kamen noch zwei weitere Menschen, wovon ich gedacht hatte sie nie wieder zu sehen, mit einer kleinen Gruppe Richtung Winterfell. Der Drache brachte ebenfalls noch etwas, oder jemandem vom Schlachtfeld mit, den er behutsam im Götterhain ablegte.

Der Drache und der junge Wolf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt