Kapitel 18 - Rhaena Targaryen

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Ich sah über das Geschehen, die Sonne war bereits aufgefangen und erhellte unser kleines Lager, das nun einem Schlachtfeld glich. Es lagen verteilt mehrere verbrannte Leichen, von Menschen -Dothraki, aber auch Pferden.
Sie hatten uns in der Nacht angegriffen und mit ihrem Leben bezahlt, dafür hatte Tarys gesorgt dabei, hatte er uns nur beschützt. Auch wenn er vielleicht ihnen zuvor ein Pferd gestohlen hatte, das hätten diese, in meinen Augen, Wilden ruhig verkraftet, aber nein, sie mussten uns angreifen, was hatten sie jetzt davon, sie waren alle tot. Ich schüttelte traurig den Kopf, es waren sinnlose Tode. Ich ging zu Tarys und streichelte ihm über die Schnauze.
„Danke, Tarys, dass du uns alle beschützt hast."
Ich sah zu Grauwind, der neben Robb herlief, beide kamen in meine Richtung. Robb, zog mich in seine Arme und küsste mich.
„Ist bei dir alles in Ordnung? Bist du verletzt?", fragte er besorgt, ich lächelte ihm liebevoll an.
„Bei mir ist alles in Ordnung, bei dir doch hoffentlich auch?"
Robb nickte, „Ja, Grauwind hat sich mit mir und Ser Jorah tapfer geschlagen."
Ich lächelte und streichelte Grauwinds Kopf.
„Danke Grauwind. Und deine Schwester, Whisper, Varys, Tyrion und unser Kutscher?"
Ich hatte den Namen vergessen, Robb sah in die Richtung, wo die anderen sich befanden.
„Soviel ich weiß gut ...", sagte Robb, stoppte aber im Satz, da kam Whisper auf uns zugerannt.
„Rhaena, bitte komm schnell, Lady Sansa ..."
Ich sah zu Robb, er wurde blass, dann rannten wir Richtung Zelt. Ich schlug die Zeltplane zur Seite. Auf dem Boden saß Sansa und sie sah schlecht aus, der Schweiß stand ihr auf der Stirn und sie verkrampfte sich, wobei sie ihren Bauch hielt. In der Nähe von ihr lag unser Kutscher und ein Dothraki, beide waren tot. Der Kutscher war durch den Dothraki getötet worden, indem er ihm mit seinem Arakh den Hals aufgeschnitten hatte. Doch genau die Waffe steckte nun im Bauch des Dothraki, ich sah zu Whisper.
„Er wollte Lady Sansa töten, ich musste etwas tun", sagte sie und sah zu Boden, ich nickte ihr verständlich zu, war aber sehr überrascht, dass sie sich so gut wehren konnte.
Ich wandte mich an die beiden Männer im Zelt.
„Robb hol mir saubere Tücher aus der Kutsche und mach sie nass. Ser Jorah helft mir, Sansa auf das Bett zu legen. Whisper hol mir meine Tasche und ich benötige dann deine Hilfe hier."
Das Mädchen nickte und die Angesprochenen folgten meiner Anweisung. Sansa sah mich panisch an, verzog dann wieder vor Schmerzen das Gesicht.
„Es wird alles gut, Sansa, ich gebe dir nun etwas Mondblumensaft, damit du keine Schmerzen hast."



„Was ... was passiert ...?", stotterte sie.
„Ich nehme an, dass du vorhin gestürzt bist, leider ungünstig, daher haben die Wehen eingesetzt und ich muss dein Kind jetzt holen, damit es überlebt", antwortete ich, während Whisper Sansa den Becher mit Mondblumensaft gab, den sie brav trank. Ich wandte mich an Robb, der noch im Zelt stand, alle anderen hatte ich hinausgeschickt.
„Robb, du solltest auch hinausgehen, ich schaffe das mit Whisper schon."
Robb, schüttelte den Kopf.
„Rhaena, ich halte das aus, ich habe im Krieg gekämpft. Ich habe schon viel Blut gesehen und noch dazu habe ich Talisa geholfen, einem Mann das Bein abzusägen. Da halte ich eine Geburt aus", sagte er ruhig. Er bemerkte nicht einmal, wie ich zusammen zuckte, als er Talisa erwähnte, Sansa und Whisper sahen mich traurig an, ihnen war es nicht entgangen. Ich biss die Zähne zusammen und atmete tief durch, um Robb jetzt nicht anzuschreien.

„Das ist mir schon klar, aber ich brauche dich hier drinnen nicht ..."
Robb sah mich traurig und verletzt an, ich seufzte und fuhr fort.
„Es ist nicht so, wie du glaubst, ich brauche dich draußen, Robb, du bist der Einzige, den Tarys weit genug an sich rann lässt. Du musst ihm den Sattel, der auf der Kutsche ist, anlegen. Den, sobald das Kind von Sansa auf der Welt ist, werde ich mich mit ihr, Whisper und Tarys nach Meereen begeben. Das Baby muss so schnell es geht an einen sicheren Ort, wir haben nicht mehr genug Pferde für die Kutsche, und unser Kutscher ist auch noch tot. Du wirst mit Jorah, Varys und Tyrion nachkommen. Ich fliege mit den beiden Mädchen und dem Baby vor", erklärte ich ruhig, während ich Sansa soweit fertig machte für den Eingriff. Robb seufzte, gab mir einen Kuss und verließ dann das Zelt, um das zu erledigen, worum ich ihn gebeten hatte.
„Robb, hätte ... das mit T..."
Ich schüttelte den Kopf „Egal, Sansa, leg dich hin und schließ die Augen und entspann dich."

Der Drache und der junge Wolf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt