Kapitel 15 - Ser Jorah Mormont

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Ich kam nach einer einwöchigen Schiffsreise in Volantis an. Und von Weitem sah man ihn schon, den Azurblauen Weißen Drachen, wie er seine Runden um den roten Tempel zog. Ich gab den Captain des Schiffes das Geld, was er wollte und verließ sein Schiff und ging den Hafen entlang.
>>Es gibt ihn also wirklich, der Hirte hat nicht gelogen und auch die Schiffsleute nicht. Aber wenn es stimmt was die Fischer sagten so tötet dieser keine Menschen, seine Nahrung beschränkt sich auf Fische, Ziegen und Schafe und was er sonst Tiermäßig findet. Aber keine Menschen, und wenn dieses Mädchen zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war, wenn sie Drogon bei seiner Futtersuche nur im Weg war?<<, fragte ich mich im Gedanken und ging langsam Richtung roten Tempel. Vielleicht könnten sie mir meine Fragen beantworten, was den Drachen betraf, warum er hier in Volantis war und woher er kam. Aber eines war mir jetzt schon klar, dieser Drache war größer als Drogon und sollten die beiden Drachen einmal aufeinandertreffen und zum Kampf kommen, war es schwer zu sagen, wer gewinnen würde.

Nach einer weiteren Stunde kam ich beim roten Tempel an. Ich ging zum Eingang und wollte in den Tempel, doch plötzlich wurde es dunkel über mir, ich sah hoch und sah den Drachen, wie er auf mich zuflog, er landete mit einem lauten Knall, und die Erde erzitterte. Er sah mich mit seinen blauen Augen an, knurrte und war kurz davor Feuer zu speien. Ich ging zur Sicherheit einige Schritte zurück, der Drache war sicher an die sechs Meter groß, er behielt mich im Auge, folgte mit seinen Augen jeder meiner Schritte.
„Ich komme mit guten Absichten, ich will weder dir etwas tun, -wobei du mich schneller getötet hättest, noch will ich denjenigen im Tempel etwas tun. Ich will nur Antworten auf meine Fragen", redete ich mit dem Drachen und schüttelte im Gedanken den Kopf. Ich war doch verrückt, fing schon an, mit einem Drachen zu reden, als ob dieser mich verstehen könnte und wissen würde, was ich meinte.
Doch zu meiner Überraschung schnaubte der Drache und ging zur Seite, er legte sich etwas abseits hin, ich ging langsam vorbei.
>>Das kann nicht sein, hat er mich etwa doch verstanden.<<
Ich ließ den Drachen nicht aus den Augen und er mich nicht. Kurz bevor ich den Tempel betreten konnte, spie er aber eine kurze Flamme in meine Richtung, als Warnung zu meiner großen Überraschung war sie blau, was war das für ein Drache. Ich ging dann in den Tempel und wurde zugleich von zwei roten Priestern empfangen.
„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?"
Ich wollte schon antworten, als mir das abgenommen wurde.
„Das ist Ser Jorah Mormont, von den Bäreninseln, die im Norden in Westeros liegen. Er wird uns nichts tun, ich schätze, er hat nur Fragen", kam es von einem jungen Mann, mit kurzen braunen Haar und einen leichten Dreitagebart, der einen schwachen Rotschimmer hatte. Die beiden Priester nickten, verneigten sich und gingen, der junge Mann sah mich an.
„Folgt mir, Ser Jorah, dann beantworte ich euch eure Fragen", kam es von dem Mann und er ging voraus. Ich merkte, dass uns aus dem Schatten des Tempels etwas folgte, mich nicht aus den Augen ließ. Dann sah ich es, wenn auch nur für einen kurzen Moment, aber ich konnte es deutlich erkennen. Es folgte uns ein Schattenwolf, er reichte mir bis zur Brust. Ich wusste, dass die Starks Schattenwölfe hatten, aber alle männlichen Nachkommen waren ... ich blieb stehen. Er ebenfalls „Ich werde euch alles erklären, Ser Jorah, nur nicht hier in der Halle, sondern wo wir ungestört sind", sagte er, ohne sich umzudrehen, und ging weiter, ich folgte ihm nach kurzem Zögern, aber nur weil ich antworten wollte.

Nach einigen Metern bogen wir links in einen kleinen Gang und dann rechts in ein Zimmer. Als wir den Raum betraten, sahen drei Frauen in meine Richtung. Zwei kannte ich nicht, doch bei der weißblonden Frau, glaubte ich für einen kurzen Moment Daenerys wäre hier. Doch sie war es nicht, sie war in Meereen, doch sah diese Frau meiner Königin so ähnlich. Das kleine Mädchen kannte ich überhaupt nicht, aber dafür die andere junge Frau, die wie die weißblonde schwanger war.
Es war Sansa Stark, ich drehte mich wieder zu dem Mann und musterte ihn genau. Er hatte den Blick seines Vaters, auch wenn er viel von seiner Mutter hatte, sah man ihn an, dass er der Sohn von Eddard Stark war. Bevor ich was sagen konnte, trat das Tier aus den Schatten und stellte sich neben seinem Herrn, es war ein riesiger Schattenwolf.
„Ich dachte, ihr seid tot, dass ihr auf der roten Hochzeit eure Männer, Frau und Mutter verloren habt und euer Leben."
Der junge Mann seufzte und schloss für einen kurzen Moment die Augen, als er sie wieder öffnete, sah er mich ernst an.

Der Drache und der junge Wolf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt