Ich blickte auf Theon hinab, auf meinen einst besten Freund, der für mich wie ein Bruder gewesen war, dem ich am meisten vertraute und der mir einst als Erster seine Treue geschworen hatte. Als ich zum König des Nordens ausgerufen wurde. Doch er hatte mich verraten, wie auch Roose Bolton, auch wenn Theon mir keinen Dolch ins Herz gerammt hatte, so war sein Verrat schmerzhafter als der von Roose Bolton. Die Wunde von Roose Bolton war verheilt, doch die von Theon noch immer nicht. Grauwind sah zu mir und dann wieder zu Theon diesen er anknurrte, ich brauchte meinen Schattenwolf nur einen Befehl geben und er würde Theon in Stücke reißen, doch würde es nichts bringen, ich hätte zwar meine Rache. Doch Asha würde Daenerys nicht mehr helfen und sie uns nicht mehr, also musste ich meinen Hass und die Rachegefühle, die ich gegenüber Theon hegte, zurückstecken und Bran wie Rickon würde es auch nicht mehr zurückbringen. Ich musterte Theon genau, er sah um einige Jahre älter aus und es fehlten ihm auch einige Finger, und beim Gehen war mir aufgefallen, dass er leicht hinkte. Ich hatte erfahren, dass er in der Gewalt von Ramsay Bolton war und wenn das stimmte, was über diesem Bastard gesagt wurde, so war Theon mehr bestraft worden, als ich es getan hätte. Ob ich ihn hingerichtet hätte, konnte ich nicht sagen, den ich hatte viel durch meine Fehlentscheidungen gelernt.
„Grauwind geh runter von ihm." Mein Schattenwolf knurrte Theon nochmals an und ging dann von ihm runter, Theon stand vorsichtig auf, „Dan ..."
Ich hinderte Theon an seinen Worten, indem ich ihm mit der Faust direkt ins Gesicht schlug.
„Spar dir deinen Dank, ich verschone dich nur, da dein Tod mir nichts bringen würde, Daenerys würde uns nicht mehr helfen und Bran und Rickon wären immer noch tot. Lass mich einfach nur in Ruhe und halt dich von mir fern", sagte ich wütend und drehte mich um. Im Gang sah ich Sansa mit ihrer Tochter und meinem Sohn. Sie sah geschockt zu Theon und dann zu mir, ich schüttelte den Kopf und ging in ihre Richtung.
„Robb! Bran und Rickon leben noch, sie sind nicht tot, ich ... ich habe sie damals nicht getötet, es waren zwei Bauernjungen, die starben und das hatte nicht einmal ich gemacht", rief Theon mir entgegen. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm.
„Und das soll ich dir glauben? Und wenn es stimmen würde, wo sind meine Brüder? Soviel wir wissen, sind sie nicht bei Jon auf der Schwarzen Festung, also wo?"
Theon schüttelte den Kopf.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht noch bei Verbündete von dir, oder diese Osha hat sie, wo in Sicherheit gebracht", sagte Theon, ich schnaufte, sah von Theon zu meiner Frau, die uns nur beobachtete, und schüttelte dann den Kopf und ging zu Sansa.
„Ist bei Ned alles in Ordnung?", fragte ich meine Schwester, als ich bei ihr war.
„Ja, er wollte nur zu dir, warum ist Theon hier wie ..."
Ich nahm Ned Sansa ab und ging mit ihr ins Zimmer.
„Keine Ahnung, wie er von Ramsay Bolton fliehen konnte, es ist mir auch egal, ich hoffe nur für ihn, dass er bei Daenerys nicht die gleiche Scheiße abzieht wie bei mir. Denn von ihr kann er keine Gnade erwarten. Den wie es aussieht ist er nun auf ihrer Seite, soll er machen, was er will, solange er sich von meiner Familie fernhält."
Im Zimmer angekommen setzte ich mich mit Ned auf den Boden und spielte ein wenig mit ihm, Sansa legte die kleine Catelyn ins Bettchen, sie selbst setzte sich dann auf das freie Bett.
„Hast du mit Rhaena schon geredet?", fragte sie mich plötzlich, ich hielt im Spiel mit Ned inne und sah zu Boden.
„Ich habe es versucht, aber sie weicht mir immer wieder aus. Immer wenn ich versuche, mit ihr zu reden, endet es doch immer in einem Streit. Ich verstehe einfach nicht, warum sie den Kleinen nicht lieben kann. Ja, es kann schon sein, dass er etwas von Talisa hat, aber das änderte doch nichts daran, dass ..."
„Robb! Für dich mag es nur eine Kleinigkeit sein, für Rhaena aber nicht", fuhr mich Sansa an, ich sah zu meiner kleinen Schwester, so kannte ich sie gar nicht.
„Ja, ich weiß, was Talisa, Rhaena angetan hat und es sicher nicht leicht für sie, aber ich kann mit ihr ja immer noch ein Kind haben und ich werde dieses ..."
„Nein Robb, der kleine Eddard ist das einzige Kind, was du hast und wird auch das Einzige bleiben, solltest du dir nicht eine Mätresse suchen und mit der Kinder bekommen. Mit mir kannst du keine Kinder mehr haben." hörte ich plötzlich Rhaenas Stimme hinter mir, ich drehte mich zu ihr um und sah sie geschockt an.
„Was? Sag das bitte noch mal."
Rhaenas Mimik wurde finster, als sie zu dem Kleinen sah und dann mich ansah.
„Wir zwei können keine Kinder haben, Eddard ist dein einziges Kind, wenn ..."
„Rhaena du weißt, ich liebe nur dich, ich würde mir nie eine Mätresse nehmen und mit ihr einen Bastard zeugen."
Ich legte Ned zu Catelyn und ging dann wieder zu Rhaena und nahm ihr Gesicht in meine Hände.
„Warum? Warum kannst du ...?"
„Für den Zauber, den ich angewandt hatte, um deinen Sohn in mir aufzunehmen, sollte sie ... sollte Talisa sterben, musste ich einen Preis zahlen, und das war der, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Da du bereits einen Thronerben hast, ich nahm die Konsequenz in Kauf, auch wenn ich damals nicht wusste, welche es war. Ich hatte nur an dein Wohl gedacht und dass du einen Erben hattest, mehr nicht. Blutzauber haben nun einmal ihren Preis, die einen verlangen nur einen kleinen, andere wieder einen großen, es ist nun einmal so. Ich hoffe, dass wir das geklärt haben, und was die Liebe zu Ned betrifft, ich mag ihn wirklich, aber es ist, wenn ich ihn ansehe, erinnert mich sehr viel an Talisa. Und das, was sie getan hat, da werde ich noch lange brauchen, um das zu verarbeiten. Und damit meine ich nicht, dass sie dich geheiratet hat und von dir schwanger wurde. Nein, es ist das, dass sie Lügen über mich erzählt hatte, nur damit sie das bekommt, was sie wollte und das warst du. Talisa war egoistisch und hinterhältig und das auf hohem Maß, ich hätte mit dir nichts angefangen, nicht wenn du es nicht gewollt hättest. Doch sie wollte dich unbedingt und dafür war ihr jedes Mittel Recht", erklärte mir Rhaena und ich hörte an ihrer Stimme, wie sie Talisa für diese Tat verachtete. Talisa hatte Rhaena verraten aus Selbstsucht, Theon hatte mich verraten aus ... war eigentlich der Grund für Theons Tat? Ich wusste es nicht, ich verachtete ihn so wie Rhaena ihre Ziehschwester, doch Rhaena hatte einen Grund. Ich wusste den Grund nicht, nur dass Theon mich verraten hatte, doch den Grund wusste ich nicht.
Ich musste wohl mit ihm reden, um es zu erfahren und dann konnte ich ihn entweder vergeben oder immer noch Hassen und Verachten.
Ich küsste Rhaena „Ich verstehe dich nun Rhaena, es stimmt mich zwar sehr traurig, dass wir beide keine Kinder mehr bekommen können, aber vielleicht kommt der Tag, wo du Ned Lieben wirst, die Hoffnung gebe ich nicht auf. Und jetzt bitte entschuldigt mich, ich muss mit jemandem reden, von dem ich den Grund nicht weiß, warum er mich verraten hat. Du wusstest es bei Talisa Rhaena, ich weiß es bei Theon nicht, vielleicht sagt er es mir ja", sagte ich und ging aus dem Zimmer und suchte Theon. Dass Rhaena Eddard bald in ihr Herz schließen würde und das nur wegen seiner ersten Worte, wusste ich nicht.
DU LIEST GERADE
Der Drache und der junge Wolf
FanfictionRhaena, eine Dienerin des Herrn des Lichts findet ihr Schicksal in Westeros. Doch wie sieht dieses Schicksal aus? Welche Rolle spielt sie im Spiel der Throne? Und was hat ihr Schicksal mit dem jungen Wolf und dem Haus Targaryen zu tun? Pairing: Robb...