38 - As Long as if it's possible...3.0

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>Ihr geht es gut, geben sie dem ganzen nur noch etwas Zeit.<


Hör doch endlich auf! Die Stimme in meinem Kopf wollte nicht mehr stoppen, egal wie sehr ich meine Augen zusammenkniff, egal wie stark ich es versuchte. Immer wieder fing es an, schwächte ab, um dann schlimmer wiederzukommen. Was stimmte nicht mit mir? Mit zitternden Händen fuhr ich langsam den Boden unter mir entlang, ertastete wo ich gerade war. Ich lag hier, irgendwo auf dem Rücken, unter mir kalte Fliesen, die jedoch keinen Unterschied zu meiner Körpertemperatur hatten. Wie lange lag ich schon auf dem Boden? Mein Körper war einfach noch zu schwach um seine Augen zu öffnen oder sich zu bewegen. Ich war erstarrt, in meinem Inneren, so wie außerhalb meiner Selbst. Langsam, ganz langsam tasteten meine kalten Finger weiter, doch es gab nichts mehr was sie ertasten konnten. Um mich herum war es lehr und vor allem leise, ich war allein! Mein Körper regte sich nicht, gefühlte Stunden lag ich noch da bis ich hoffte aufstehen zu können. Auf und Ab, meine Brust bewegte sich mit jedem Einatmen hinauf und mit jedem Ausatmen sank sie wieder.

Doch ich musste aufstehen, irgendwie würde mein Körper das schon schaffen. Ganz langsam rollte ich mich zur Seite, lag dort als kleine Kugel zusammengerollt bis mein Schmerz soweit verflog, dass ich wieder normal atmen konnte. Mich überkam Panik. Das einzige woran ich mich erinnern kann, ist das ich gefallen bin, dann war alles schwarz und ich hatte mir den Kopf aufgeschlagen. Mit jedem Tropfen Blut der weiterhin aus der Wunde an meinem Kopf strömte wurde mir schwindliger, ich brauchte etwas um die Wunde zu schließen. Und wieso zum Teufel war das Licht hier so grell, ich konnte kaum die Treppe vor meiner Nase erkennen. Schritt für Schritt, nachdem ich mich mit mühe an der Wand hochgehievt hatte, ging ich die Treppen nach oben. Meine Hand auf die pochende Wunde an meinem Kopf gedrückt und die andere um das Geländer geschlungen. Schlimm genug das alle anderen mich hier liegengelassen haben,... oder war ich gar nicht bei jemandem gewesen? Solange die Welt nicht untergegangen ist würde ich keine Entschuldigung akzeptieren,...also unter der Voraussetzung das jemand bei mir war. Mit letzter Kraft und einem schmerzverzerrten Stöhnen erklimme ich die letzte Treppenstufe.

Irgendwie schien es mir zu dieser Zeit egal zu sein, dass keine Menschen mehr hier waren. Niemand, der sonst so belebte Laden verweilte in Stille. Weder hier Drinnen noch draußen war jemand und der Himmel war so hell das ich meinen Kopf gesenkt halten musste. Wer weiß, vielleicht bin ich jetzt schon so weit das ich halluziniere. Wie oft musste ich mir diese Frage jetzt schon stellen. Mit mir war definitiv nichts mehr ok, meine Schwäche laugte mich aus und die Schmerzen die meinen Körper durchfuhren machten es nicht besser.

Die letzten Stunden wollten mir nicht mehr einfallen, eigentlich bekam ich nun endgültig nichts mehr mit. Um es besser zu beschreiben mein Kopf war Mus. Ihr müsst euch das so vorstellen wie in diesen Filmen, wenn die Welt untergeht und alles die Stadt verlassen haben, nur eben etwas reeller.

Ich ging einige Schritte nach vorne, meine Beine schwankten unter dem Gewicht meines Körpers, wollten mich nicht mehr tragen. Mein Kopf dachte nicht, sondern ich folgte nur einem Gefühl. Irgendwer verleitete mich dazu durch die großen Türen des Vapianos nach draußen zu gehen und die Straßen entlang zu laufen. Ja, ich war im Vapiano soweit ich es mitbekommen hatte! Ein Wunder das ich wenigstens das noch zuordnen konnte. Ich verschwendete nicht einmal die Zeit um mir einen Verband oder ein Tuch zu holen, das einzige was ich wollte war dort hin zu gehen, wo mein Gefühl mich haben wollte. Es war so ein Drang, das etwas passieren musste, damit ich wieder zu Bewusstsein komme und alles einen Sinn ergibt.

Durch die Straßen des verlassenen Dortmund, an dem Park vorbei, über die Brücke und an dem Stadion vorbei, das mich stark an jemanden erinnerte. Aber wer, ich wusste es nicht?

Also ging ich verwirrt weiter. Das Blut lief meinen Nacken hinab und tränkte meine Sachen in eine rote Farbe. Keine Menschen waren auf der Straße und auch die Vögel schienen sich verkrochen zu haben.

Marco & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt