46 - And that's the whole Story?

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Ich sitze auf meinem gemachten Bett und schaue seid circa einer halben Stunde auf meine kahle Zimmertür, aber nichts, es passierte rein gar nichts. Die Bettdecke und das große Kissen liegen neu Bezogen auf dem Bettlacken, das einzige was hier steht, wie abgestellt und nicht abgeholt bin ich.

Seufzend fahre ich erneut über den Bildschirm meines Handys, keine Nachricht, kein Anruf, kein Gar nichts. Das machte einen doch verrückt, endlich komme ich hier raus und dann ist er zu spät. >Ach Anna, ihr Freund ist doch erst eine Minute zu spät.< Die Krankenschwester hatte mir geholfen meine Sachen zusammen zu räumen und mit anschließend noch die Krücken hingestellt, die ich zu Hause brauchen werde. Sie hatte braune Haare, die hinter ihren Ohren steckten und ein sympathisches kleines Lächeln. >Nein nicht eine, nicht zwei, sondern Fünf! Er ist fünf Minuten zu spät.< seufzte ich. Nachdem Marco mir vor einigen Tage so zur Seite gestanden hat, war er fast jeden Tag hier, nie ist er zu spät gekommen, aber heute? Heute lässt der werte Herr sich gemütlich Zeit.

>Tut mir Leid wenn ich es nicht erwarten kann, aber er hat es versprochen und ist jetzt schon..-< ich schaue erneut auf mein Handy >Sechs Minuten zu spät< grummle ich die Krankenschwester an, die nur schmunzelt und anschließend aus dem Zimmer verschwindet. Ich puste mir frustriert eine Strähne aus dem Gesicht und ziehe einen Schmollmund, wenn ich eins war dann ungeduldig. Vor allem wenn es darum ging hier raus zukommen, ich lag Ewigkeiten in diesem öden Krankenhaus und heute würde ich zum ersten mal wieder frische Luft schanppen. Meinen Verletzungen ging es weitgehend besser, ich muss mich nur so gut es schonen, unter dieser Bedingung konnte ich den Arzt mit Mühe überreden, mich gehen zu lassen.

Plötzlich höre ich ein Schlittern und Quietschen auf dem Flur und schaue hoffnungsvoll auf, Schritte kamen mir immer mehr entgegen. Schuhe hallen auf dem Boden, dann ein >Auf dem Flur wird nicht gerannt!< und darauf leise Fußschritte. Im nächsten Moment kommt auch schon jemand in mein Zimmer und schaut mich Freudestrahlend an, als ich zwinkere und einfach nur da sitze, fängt er an zu lachen. Ich wusste nicht ob ich lachen, weinen oder schreien sollte. Er hält einen großen pinken Luftballon in der Hand, darauf stand in fetten Buchstaben "Gute Besserung" und war unten mit einer Schnur befestigt. Neben bei der größte Ballon, den ich je gesehen hatte. Er verdeckte leider das Gesicht des Unbekannten, aber ich hatte das schon so eine Vermutung. Wieso machten sie so etwas, mein Herzschlag ist jetzt schon viel zu schnell vor Aufregung und Freude.

Er legt seinen Kopf schief und endlich erwache ich aus meiner Starre. >Kevvviinn< quietsche ich total überrascht und wartete ungeduldig bis er zu mir kam. Mein verdammt guter, bester Freund aller Zeiten, hatte sich einfach mal so gedacht mich zu besuchen und mir vorher nicht mal Bescheid gesagt. >Oh mein Gott was machst du hier?< frage ich atemlos. Ich falle ihm um den Hals und klammere mich an seinem Nacken fest, sodass er mich hochheben kann. Meine Beine sind um seine Hüften geschlungen und ich atme den Geruch meines besten Freundes ein. Mein Bein war zum Glück nur bis zu meinem Knie in einem dicken Gips, sodass ich mich auch gut festhalten konnte, als er mich im Kreis wirbelt. >Ich kann es mir doch nicht entgehen lassen meine beste Freundin aus diesem Loch rauszuholen.< lacht er und ich spüre die Vibrationen an seiner Brust. Ich hatte ihn so sehr vermisst, wie konnte ich nur die letzten Tage ohne ihn überleben? >Ich hab dich so vermisst, das glaubst du gar nicht.< lache ich und drücke ihn noch fester. Er trägt graue Jeans und eine schwarze Jacke über dem Shirt, in die ich mich hinein kuschle. >D-du erstickst mich Kleine.< gibt er gespielt erstickende Geräusche von sich und ich muss kichern. Dabei Stößt der Luftballon gegen meinen Kopf, ich sitze ja praktisch auf seinen Hüften, also genau auf der Höhe des riesigen Balls. Es entsteht ein dumpfes Geräusch, klar das mir das passiert. Kevin wirft seinen Kopf in den Nacken als er über mich Lacht. Sein Lachen ist rau, aber weich und sanft zugleich. Ich haue ihm gespielt gegen die Brust. >Hey nicht lachen.< rufe ich.

Marco & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt