Der Bass drückte gegen die Wände und brachte den gesamten Raum zum erzittern. Ich fühlte mich hier wohl, zwischen den vielen verschwitzten Körpern und der dröhnenden Musik. Mein Blick glitt durch den Raum und ich versuchte einige Leute ausfindig zu machen die mich vielleicht kannten, aber Fehlanzeige. Dichte Rauchschleier lagen über den tanzenden Menschen und es roch nach einer Mischung aus Zigaretten, Alkohol und Schweiß. Ich zog tief den Geruch ein und schloss für einen kurzen Moment die Augen um das Gefühl von Freiheit zu spüren, Alles loslassen zu können.
>Hey, Süße bekomme ich ein Bier?< Ein Typ lehnte sich zu mir über die Theke hinweg. Ich kellnerte heute wieder im Club, obwohl ich viel mehr Lust hatte einfach zu tanzen. Es begann ein neues Lied und ich wurde immer unruhiger, mein Körpter wippte im Takt der Musik mit. Widerwillig zauberte ich ein Lächeln auf mein Lippen und schob ein Bier auf die andere Seite der Bar. Der Typ vor mir grinste mich frech an. Er hatte eine zerzauste Frisur und trug eine schwarze Lederjacke. Normalerweise wäre er nicht wirklich mein Geschmack aber sein Lächeln hatte irgendetwas an sich was mich veranlasste ihn anzustarren. >Hey alles in Ordnung bei dir?< Er lehnte sich zu mir herüber damit ich ihn besser verstehen konnte. >Ja alles klar...< Ich wollte mich wieder abwenden, doch drehte mich wieder zu dem Mann um. >Weist du was? Nein alles ist gerade beschissen!!< Das Grinsen von meinem Gegenüber zog sich nun über sein ganzes Gesicht, sodass sich kleine Lachfältchen darauf bildeten. Was gab es denn da zu lachen? Er deutete mir an näher zu kommen und ich ging wieder einige Schritte in seine Richtung. >Weißt du was dagegen hilft?< Ich schüttelte verwundert den Kopf, was könnte einem schon helfen wenn man total am Ende war und sich mit jedem in seinem Umfeld stritt? >Tanzen! Los komm, scheiß einfach auf das alles hier!< Er zeigte auf die Bar und schaute mich erwartungsvoll an. Wieder wollte ich verneinen, änderte dann aber meine Meinung relativ schnell. Lena durfte Spaß haben und mit Erik glücklich werden, Marco durfte auch glücklich sein, wieso darf ich dann nicht auch meinen Spaß haben. Marco dachte doch eh das ich mit jedem Mann etwas anfangen würde, der mich nur anschaute, also was solls? >Weißt du was? Ich komme mit, aber nur mit dem hier!< Ich griff nach der Whisky Flasche am Tresen. Der Typ fing an laut zu lachen und legte seinen Kopf in den Nacken. Sein Lachen brachte mich ebenfalls zu kichern. >Darf ich bitten?< Er streckte mir seine Hand entgegen und ich nahm sie natürlich an. Zusammen gingen wir auf die Tantfläche. Er sah gut aus, darauf kam es mir aber nicht wirklich an, ich wollte Spaß haben und den Schmerz einfach betäuben.
Nachdem ich schon einige Cocktails intus hatte und meine Whisky Flasche halb leer war tanzte ich wild zur Musik. Mir ist etwas schummrig, aber das ist jetzt auch egal. Wenn ich trinke denke ich nicht und wenn ich nicht denke kann ich mich in keinem Loch verkriechen und mich bemidleiden. Mein Körper fand den Rhythmus zur Musik und passte sich diesem perfekt an. Meine Hüften, bewegten sich gleichmäßig nach Rechts und wieder nach links. Dennis, so hieß der Typ von der Bar, legte seine Hände von hinten um meine Taille und presste sich an mich. >Du tanzt echt gut, weißt du das?< Sein Atem hinterließ eine heiße Spur auf meiner Haut. Er konnte mich gut ablenken, allerdings spürte ich bei jeder seiner Berührungen trotzdem ein starkes Brennen in der Brust. Nicht einmal der viele Alkohol konnte das überdecken. Inzwischen wusste ich auch nach wem ich die ganze Zeit gesucht hatte, wenn mein Blick vergebens erhaschen wollte, nach Marco und seinen Jungs natürlich, vielleicht waren sie ja heute im Club. Marco hatte mich ohne mit der Wimper zu zucken abserviert, das wäre doch ein Grund zu feiern, nicht wahr und wo geht das besser als im angesagtesten Club der Stadt? Dennis riss mich wieder zurück in die Wirklichkeit, es wurde ein neuer Song gespielt und wir fingen an laut mit zu singen und zu hüpfen. >Verrätst du mir eigentlich wie du heißt?< Er drehte mich zu sich um und seine Hände wanderten runter zu meiner Hüfte. Ich schüttelte mit dem Kopf und fing kicherte, heute war aber auch alles so lustig!^^ Er brauchte meinen Namen nicht zu kennen, es war angenehm das er wahrscheinlich der einzige auf der Welt war der keine Zeitung liest und mich noch nicht ,,kannte´´. >Findest du das nicht etwas unfair.....< Weiter kam er nicht......
Denn jemand packte mich am Arm und zog mich durch die Menge. Was soll das? Ich wollte mich aus dem Griff lösen, hatte jedoch keine Chance. So schnell wie alles ging konnte ich nicht einmal reagieren. Die Leute versperrten mir den Blick zu der Person die mich durch die Menge zog. Das einzige was ich fühlte war der immer fester werdende Griff der mir langsam ziemlich schmerzte. Plötzlich wurde ich mit einem Ruck zum stehen gebracht, mein Blick wurde von Minute zu Minute immer verschwommener weswegen ich nur erahnen konnte wer vor mir stand. Der Chef des Clubs, er sah ziemlich wütend aus, was mich erneut zum Lachen brachte. Ich konnte mich nicht einmal mehr beruhigen als er anfing mich stark an den Schultern zu rütteln.
>Anna was ist loß mit ihnen Verdammt?< er versuchte gegen die dröhnende Musik anzuschreien, obwohl er ziemlich laut werden konnte hatte er keine Chance gegen den ohrenbetäubenden Bass. Sein Gesicht war bereits dunkelrot und hatte sich zu einer Grimasse verzogen. Eigentlich war es ja ganz niedlich, wie ein kleiner wütender Zwerg! Wieder konnte ich mir mein schallendes Lachen nicht verkneifen. >Regen sie sich doch nicht so auf, nur weil ich mal nicht mache was sie sagen!< meine Worte mischten sich mit meinem Gelächter. Bis jetzt wusste ich nicht das ein Kopf so rot werden konnte. >Anna sie haben zu Arbeiten und hinter der Bar zu stehen, wenn sie keine Lust auf den Job haben dann....< Ich ließ ihn nicht weiter sprechen und fiel ihm ins Wort. >Was dann, wollen sie mich feuern? Gerne! Ich gehe freiwillig!< Es reichte, jeder hatte irgendein Problem mit mir! Wenn er mich feuern wollte umso besser, dann würde ich nicht kündigen müssen. Mein Chef räusperte sich und rang sichtlich um Beherrschung. >So ein Verhalten dulde ich hier nicht Anna, sie wissen das ich sie kündigen muss. Außerdem trinken sie auf der Arbeit!< Ich zog die Augenbrauen nach ober und stemmte meine Hände in die Hüften, was mich etwas zum Schaukeln brachte. Mein Chef stützte mich damit ich nicht vollständig um viel. >Anna, gehen sie nach Hause und schlafen sie!< sagte er schon etwas sanfter und seine gesichtszüge fingen an sie zu entspannen. Was sollte das denn, zuerst schmeißt er mich raus und jetzt soll ich mich ausruhen und schauen das mir auch ja nichts passiert? Da war er wieder! Dieser bemitleidende Blick. Egal, wahrscheinlich hatte er durch die Zeitung mitbekommen wie alle über mich herziehen, würde mich nicht im geringsten überraschen.
Ich brauchte noch ein paar Sekunden bis ich soweit stabil war das ich gerade gehen konnte und nicht umfiel. Mit gestrafften Schultern blickte ich noch ein letztes mal zu der Person vor mir, bis ich mich losmachte und an ihr vorbei schob um wieder nach Dennis zu suchen. Auf wiedersehen Arbeit, Hallo Spaß und Party!!!
Nachdem ich gefühlte zehn Stunden im Club umher gerannt bin und immer wieder von kleinen Lachanfällen geschüttelt wurde, gab ich es auf. Wo war der Typ nur? Dennis hatte sich wohl jemand anderen gesucht mit dem er feiern konnte. Eine Mischung aus Erleichterung und Frustration zogen sich durch mich hindurch. Ich hätte ihn nach Morgen sowieso nie wieder gesehen, aber er hatte mich alleine gelassen, genauso wie Marco. Anna du denkst jetzt nicht sondern hast Spaß, ermahnte mich meine innere Stimme. Sie hatte recht, allerdings war es nicht ganz so einfach zu tanzen wenn man fast umkippte. Alles fing an sich immer schneller zu drehen, gleich werde ich auf den Boden fallen! Doch genau als ich meine Augen schloss und mich auf den Schmerz vorbereitete hielten mich zwei Arme aufrecht.
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Leuteeeee, das ist mein 20 Kapitel! Pünktlich zum Nikolaus, ich hoffe das ihr euch über die kleine Überraschung freut.
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Marco & Me
FanfictionAls Anna den Fußballer Marco Reus kennenlernt, wird ihre Welt komplett auf den Kopf gestellt. Der berühmte Fußballspieler ist nicht nur unglaublich attraktiv, es scheint auch noch mehr hinter seiner kühlen Fassade zu stecken. Als die Zwei sich dann...