44 -With my second half

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Ich liege auf einer Wiese, neben mir liegt er. Seine Haare sind vom Wind schon ganz zerzaust, aber das macht mir nichts. Sein Geruch fängt an sich mit dem der unzähligen Rosen und Tulpen, Beerensträuchern und Lilien um uns herum zu vermischen. Ich rolle mich auf die Seite um ihn genauer anschauen zu können, seine Statur und wie sanft seine Gesichtszüge inenander zerfließen. Er hatte seine Augen geschlossen und lächelt leicht, als ich anfange ihm über den Arm zu streicheln. Seine Haut spürt sofort den Kontakt und beginnt sich zu verändern, eine Gänsehaut überkommt ihn. Ich fange ebenfalls an zu grinsen, das Gras ist hier so hoch, dass wir im liegen überhaupt nicht zu sehen sind. Perfekt für einen kurzen Augenblick nur für uns, ohne jemand anderen. Es ist ganz still und so ruhig, das es fast unheimlich erscheint, so als ob wir die Einzigsten auf der ganzen Welt wären. Hier zu liegen ist so unbeschwert. Ich trage ein fließendes Seidenkleid, welches zu meinen Hüften leicht aufgebauscht ist. Es flattert im Wind und bietet mir genug Kühle, damit ich angenehm auf der Decke liegen kann. Die sonne scheint schon ziemlich tief, wahrscheinlich lagen wir schon Stunden hier, aber die Zeit war nicht so wichtig.

Doch was erzähle ich hier eigentlich, denn schon im nächsten Moment kommt ein dickes, fettes, hässliches Gewitter und walzt uns nieder, so fühlt es sich jedenfalls an. Marco und unsere geliebte Blümchenwiese verschwindet, stattdessen kommt ein tiefes Schwarz und mir wird die Luft zum atmen genommen. Im ernst jetzt, das ist kein Scherz, ich konnte wirklich nicht mehr atmen.

Ok, das hier war nicht echt und vielleicht, wenn ich in diesem Moment schon bei Sinnen gewesen wäre, und ich nicht wie eine Tüte Smarties geschüttelt worden wäre, hätte ich auch mitbekommen das das hier nicht echt war. Aber ich war am schlafen und wurde einfach so, brutal, ohne Gefühl, grausam aus meinem wunderschönen Schlaf gerissen. Weg war der Traum und ich bekam schon jetzt schlechte Laune, wo war der schöne Sonnenuntergang und Marco in seiner karibischen Kleidung? Weg, fein, niemand gönnt mir etwas, denke ich. Wo sind die Gefühle meiner Umwelt stecken geblieben?

Jaaa ok, in dem Moment wo ich die Augen aufgerissen hatte und mir Lena wie ein angeschossener Welpe in den Armen liegt, winselt und weint, hätte es gar nicht mehr Gefühle geben können, aber ein bisschen sanfter wäre beim nächsten mal auch nicht so schlecht. Sie hatte mich fest in ihre Arme geschlossen, wahrscheinlich, oder eher gesagt zum Glück stand ich so unter Schock, dass meine Schmerzen nicht all zu schlimm waren. Sie schüttelte mich, damit ich endlich meine Augen aufmachte. >Lena Luft!< röchelte ich verzweifelt nach Luft. Ich hatte meine Augen bereits aufgerissen und versuchte sie ruhig von mir wegzudrücken. Sie scheint zu bemerken, das sie mich doch etwas überrascht hatte und wich etwas zurück. Meine Fruenden wischte sich ihre Tränen mit dem Jackenärmel aus dem Gesicht und fällt mir darauf hin gleich wieder in die arme. Diesmal etwas sanfter als davor, sodass ich ihre Nähe richtig wahrnehmen kann. Ihre Haare vielen über mein Gesicht und ich atmete ihr Erdbeershampoo ein. >Ich hab dich so unglaublich vermisst Anna, d-du hast mir so Angst gemacht.< weint sie und bekommt jetzt auchz noch einen Schluckauf. Gerade als ich anfange ihr sanft über den Rücken zu streicheln, knallt etwas auf den Boden, sodass wir schnell auseinander zucken. Jap, wir sind immer noch, definitiv, in diesem Krankenhauszimmer. >Ahhh, verdammt,< grummelt jemand schmerzhaft und ich kann mir schon vorstellen was, oder besser gesagt, wer da runtergefallen ist. Lena und ich blickten beide von meinem Bett auf den Boden und konnten sehen wie Marco sich schmerzhaft seinen Rücken rieb. Irgendwie hatte ich Mitleid, aber er sah so süß aus, wie er sich da mit wuschligem Kopf und noch halb geschlossenen Augen über den Rücken rubbelte, das es mir schwer fiel ernst zu bleiben. Ich kicherte leicht, ebenfalls noch im halbschlaf konnte ich sein schlecht Gelauntes Gesicht sehen. >What the fuck? Das ist nicht lustig, man erschräckt keine schlafenden Männer und lacht dann über sie, wenn sie sich weh getan haben.< pustet er sich wütend eine Strähne aus dem Gesicht.

Marco & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt