>Kevin?<
Ich musste mich an ihn klammern um nicht völlig umzukippen. Alkohol tat mir wirklich nicht sonderlich gut. Nachdem meine Sicht sich etwas gebessert hatte schaute ich ihm verwirrt in Gesicht. Er hatte eine ernste Miene aufgesetzt und zog mich langsam am Rand des überfüllten Raumes entlang in Richtung Ausgang. Der Club kam mir voller vor als noch vor einer Stunde. Hell funkelnde Lichter und Laute Musik wechselten sich in einem wilden Mix ab. Was machte Kevin hier und noch viel besser wie hatte er mich überhaupt gefunden? Widerwillig ließ ich mich von ihm mitziehen, allerdings nur bis kurz vor den Ausgang des Clubs. Ich hatte noch nicht vor nach Hause zu gehen, wollte nur in einer ruhigeren Atmospäre mit ihm sprechen. Er konnte noch nicht solange hier sein, da ich vor 5 Minuten...oder waren es zwei Stunde?...Den Eingang fest...mehr oder weniger jedenfalls, im Blick hatte.
>Kevin, jetzt bleib doch mal stehen.<Die Wand hinter mir bot den geeigneten Halt um mich an ihr abzustützen. Meine Füße weigerten sich auch nur noch einen Schritt weiter zu gehen. >Anna kannst du mir mal sagen was das hier soll?< Kevin lehnte sich neben mich an die Wand und schaute mich etwas gereizt an. Wieso ist er denn bitte so schlecht drauf? >Was meinst du, ich habe doch nur ein bisschen Spaß!< Seine Augen weiteten sich mit jedem Wort das ich sagte.>Das nennst du Spaß, völlig betrunken hier Party zu machen?< Er regte sich auf? Machte hier wirklich so einen Aufstand wegen gar nichts? Wieso mischte er sich in Angelegenheiten ein die ihn absolut nichts angingen. >Ja das nenne ich Spaß, Was interessiert dich das überhaupt, solltest du nicht bei Marco und seinen Freunden sein?<Wieder fuhr er sich angestrengt durch die Haare und schüttelte mit dem Kopf. >Das wäre ich auch hätte ich dich nicht völlig hilflos dort stehen sehen!<
Die Leute neben uns fingen an sich zu uns umzudrehen und schienen gespannt zuzuhören. Sie kannten schließlich bestimmt Kevin Großkreuz, er war ja auch berühmt, und interessierten sich dafür mit wem er da stritt. Ich war ihnen einen genervten Blick zu, ein Zeichen für sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Wie offensichtlich sollte ich denn noch werden damit sie endlich weiter gingen. Ich gab es schließlich auf und konzentrierte mich wieder auf Kevin. >Mein Gott Kevin keiner hat gesagt das du dich verdammt noch mal um mich kümmern musst.< Ich war weder seine kleine Schwester noch sonst irgendetwas. Meine Gedanken fühlten sich auf eigenartige Weise trotzdem falsch an. Ich war natürlich nicht seine leibliche Schwester, aber in den letzten Tagen ist er mir so wichtig geworden wie kein Anderer, ich liebte ihn wie einen Bruder. Er sagte mir immer die Wahrheit und genau das war es wofür ich ihn gleichzeitig hasste und liebte. >Ach ja? Da sagt Lena, die mich völlig verzweifelt angerufen hat, aber was anderes.< Ich sah ihn geschockt an. Jetzt rief Lena also schon irgendwelche Leute an die dann meinen Aufpasser spielen sollten? Ich war wütend, extrem wütend sogar und wenn ich noch halbwegs gerade gehen könnte würde ich zu ihr rennen und sie wahrscheinlich total anschreien, aber dazu war ich im Moment nicht in der Lage. >Lena hat was? Oh Gott, könnt ihr mich nicht alle in Ruhe lassen?< Kevin stützte mich wieder weil ich anfing die Wand herunterzurutschen. >Lena macht sich doch nur Sorgen, genauso wie ich und die anderen.<Mein betrunkenes Ich war echt zu nichts zu gebrauchen. Ich konnte nicht mal richtig wütend werden, sondern laberte nur wirres Zeug. >Ich sag dir mal was, spart euch euer Mitleid. Ich komme gut ohne euch aus...und ohne Marco.<
Ich schaute Kevin halb ins Gesicht, irgendetwas war mit ihm. Er wusste etwas und überlegte wie er es mir sagen konnte. Das spürte ich auch mit meinem extrem hohen Alkoholspiegel. Er fing an zu stottern und spielte mit seinen Fingern. >Anna, ich wollte mit Marco sprechen, aber er war total abweisend. Du musst ihm Zeit geben.< Oh man, alle sagen ich soll ihm Zeit lassen und das Marco mir verzeihen wird und so einen Quatsch. Dabei hatte ich nie einen Fehler gemacht. Abgesehen von dem Teil als ich dachte Nuri würde nichts Böses im Schilde führen. Denn das war wirklich ein Fehler den ich bereute. Er hatte es ausgenutzt und mich mal eben so zum Gespött halb Deutschlands gemacht. Um auf den Kern des ganzen zu kommen. Ich hatte keine Zeit mehr und wollte auch nicht darauf warten das Marco wieder zu mir zurückkam. Entweder er entscheidet sich für mich oder für Nuri,......... er hatte sich bereits entschieden und das war mir auch recht so. Dann war es ebend Nuri, was solls? >Diese Zeit habe ich aber nicht! Nuri wird mir immer einen Schritt voraus sein.<Meine Stimme war nur noch ein Flüstern. Der Alkohol schien nicht mehr zu wirken und an seine stelle traten verdammte Kopfschmerzen und der stechende Schmerz in meinem Herzen. >Ich habe auch mit Matthias gesprochen...weißt du Anna er...< Bei seinen Worten stellte ich mich wieder gerade hin und schaute ihn aufmerksam an. Was war das jetzt für ein Gefühl in mir, Hoffnung vielleicht? Matthias würde mir doch sicher helfen ween ich ihn fragte, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. >Was hat er gesagt, wird er mir helfen das zu klären?< Kevin schaute zu Boden. Es schien ihm unangenehm zu sein. Innerlich bereitete ich mich darauf vor was jetzt passieren würde. Sein Gesicht ließ mich nicht darauf hoffen das es was gutes war. Ernüchterung breitete sich in meinen Gliedern aus. >Er..er hat gesagt das er nichts dazu sagen wird, weil du dich nicht wirklich ,,nur" wie ein Freund verhalten hast sondern....< Bitte nicht, tu mir das nicht an.>Was sondern?<Jetzt hob er den Kopf und sah mich etwas mitleidig an. Ich glaube mir wurde schlecht. >Er hat gesagt du hast mit ihm geflirtet...<Nein, nein, nein ich war ganz und gar nicht vorbereitet gewesen. Es fühlte sich an wie ein heftiger Schlag in Gesicht und brach mir alle Knochen zugleich. >Wie bitte? Ist das ein Scherz?<
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Marco & Me
FanfictionAls Anna den Fußballer Marco Reus kennenlernt, wird ihre Welt komplett auf den Kopf gestellt. Der berühmte Fußballspieler ist nicht nur unglaublich attraktiv, es scheint auch noch mehr hinter seiner kühlen Fassade zu stecken. Als die Zwei sich dann...