41- Talking about truth...

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-Wenn du träumst, dann kannst du alles haben was du dir je erträumt hast, aber sind es nicht die realen Dinge die so unerwartet sind. Sind es nicht die Dinge in dieser, in meiner Welt, die dich so zauberhaft wirken lassen?-

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Die Schwere legte sich immer noch um meinen Kopf, alles schien gedämpft auf mich einzuwirken. Nur eine unverwechselbare Stimme erregte meine Aufmerksamkeit. Marco, war das erste an das ich dachte nachdem ich aus einem schier endlosen Traum erwachte, nur Marco war es den ich sah als ich meine Augen langsam öffnete. Weiße Wände und helles Licht blendete mich, allerdings ertasteten meine Finger seine weichen Haare und das spendete mir unglaublichen Trost. Flüchtig strichen sie an meinen Fingerknöcheln entlang, verpassten mir eine Gänsehaut.

Ich war verwirrt, wusste nicht wo ich war und was passiert ist, das einzige was ich fühlte und dachte war eine unendliche Erleichterung.

>Marco< erneut versuchte ich ihn dazu zubringen mich anzuschauen. Sein Kopf lag auf meinem Schoß und spendete mir etwas Wärme. Ich war zu schwach um mich zu bewegen, so unglaublich schwer waren alle meine Glieder. Dazu kamen die Schmerzen die meinen Körper lähmten. Jeder Muskel schien seine Funktionen verlernt zu haben.

Marcos Körper spannte sich merklich an. >Anna?< Seine Stimme zitterte, klang ungläubig, als ob er nicht verstehen würde was hier gerade vor sich geht.

Dabei wusste ich noch nicht mal wo ich war. Die helle Farbe des Raumes blendete mich, ich hatte Probleme dabei Luft zu holen, jedenfalls fühlte sich mein Hals an wie eine Käsereibe. Marco hatte mich nun endlich angeschaut, Sekunden verstrichen in denen wir uns einfach nur anstarrte. >Anna< immer wieder wiederholte er meinen Namen, es tat gut ihn aus seinem Mund zu hören. Seine Lippen waren spröde und unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab. >Anna< Er erwachte aus seiner Starre, seine Hände wanderten zu meinen, fuhren Sanft ihre Struktur nach. >Du bist wieder wach, du-du hast mich nicht alleine gelassen.< hauchte er, eine Träne rollte aus seinem Augenwinkel.

Ich bekam Panik, wieso weinte er? Ich wollte das er lachte und mich küsste, wieso verlor er jetzt Tränen. Was war passiert? Seine Wangen wurden von der salzigen Flüssigkeit getränkt und ich verspürte den Drang ihn an meine Brust zu ziehen und ihn ganz fest zu halten, ihm Sicherheit zu geben. >Marco ich..< In dem Moment versuchte ich mich mit aller Kraft aufzurichten, doch der Schmerz der durch meinen gesamten Körper fuhr ließ mich beinahe wieder ohnmächtig werden.

Mit einem heftigen Ruck, presste ich meine Augen zusammen. >Verdammt, beweg dich nicht, ich hol den Arzt!< Marcos Stimme trat wieder in den Hintergrund, wurde im nächsten Moment von einem heftiges Ziehen in meinem Brustkorb und Kopf unterdrückt. >Nein, es geht schon.Du solltest dich am besten untersuchen lassen. Jetzt sofort!<

Mit einem Wimmern blinzelte ich und versuchte irgendwie meinen Oberkörper begutachten zu können. Aber da war nichts, kein Messer das in meiner Brust steckte und auch keine Kettensäge die in mir wütete. >Deine Verletzungen müssen versorgt werden.< knurrte er. Das einzige was ich sah war weiß, eine weiße Decke, weißes Licht, begleitet von weißen Flecken die immer wieder am Rand meines Blickfeldes auftauchten und die Außenwelt milchig trüb färbten.

Ich schluckte, die Schmerzen waren kaum auszuhalten und das Licht machte mich nur noch empfindlicher.

>Anna, Gott sei dank bist du wach.< Eine zitternde Stimme hallte durch denn Raum, ich wusste nur zu gut zu wem sie gehörte und das Gefühl ihrer Anwesenheit brachte mich zum erneuten grübeln. Mom? War das wirklich meine Mutter? Was machte sie hier in Dortmund? >Mom, was machst du hier?< Meine Stimme schwankte. Ich versuchte angestrengt die Augen offenzuhalten, der Raum schien leicht zu verfärben als auch noch eine dritte Person in mein Sichtfeld kam. >Annabell?< Mich hatte seit Jahren niemand mehr Annabell genannt, ich mochte es einfach nicht. Selbst meine Freunde kannten mich nur unter dem Namen Anna. >Annabell hören sie mich?< Die tiefe Stimme eines Mannes ertönte wieder. Ich stöhnte, nickte aber leicht woraufhin er weitersprach. >Gut, Ich bin ihr Arzt Annabell..-< Ein Grummeln unterbrach den Mann, ich schmunzelte bei Marcos Worten in mich hinein. >NUR Anna, nennen sie sie nur Anna!< Er wusste das ich es hasse so genannt zu werden aus, sagen wir mal, aus verschiedenen Gründen. >Ja ähm Anna, wissen sie wo sie sind?< Mein Kopf fing an wieder unangenehm zu pochen. Ich schüttelte mit dem Kopf. >Sie sind im Krankenhaus und hatten einen Autounfall.< Ich zog scharf die Luft ein, versuchte mich an irgendetwas zu erinnern. Das letzte was mir in den Sinn kam war wie ich aus dem Haus gerannt bin, was wollte ich nochmal machen? Ich wollte- na türlich ich wollte zu Nathan...er hatte den Zeitungsartikel geschrieben, aber bin ich denn auch bei ihm angekommen? Irgendwas in meinem Kopf glaubte daran, dass ich ihn gesehen hatte. Oder bilde ich mir das nur ein. >Denken sie jetzt nicht zu viel nach, die Erinnerung kommt mit der Zeit wieder. Wenn sie nichts dagegen haben mache ich jetzt ein Paar Untersuchungen, nur um ihre Werte zu überprüfen< Ich nickte erneut, mein Halts schmerzte sodass mir kein Laut entweichen konnte. Dann fing der Arzt an verschiedene Tests mit mir durchzuführen. >Folgen sie bitten dem Licht mit ihren Augen.< Er nahm eine kleine Taschenlampe und leuchtet mir abwechselnd ins linke, dann ins rechte Auge. >Ihre Augenfunktion scheint gut zu sein, nichts beschädigt.< Ich verfolgte seine Gesten nur mit halber Aufmerksamkeit, meine Augen wurden von Sekunde zu Sekunde immer schwerer und schwerer.

Marco & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt