Oh Gott, bitte erschießt mich einfach dann würde es mir bei weitem besser gehen als jetzt. Das war der erste Gedanke nachdem ich aufwachte und vor Schmerzen kaum die Augen auf bekommen konnte. Das war der schlimmste Kater den ich je in meinem Leben hatte. Mal davon abgesehen das ich noch nie so betrunken war wie am gestrigen Tag.
Oh Gott, gestern habe ich meinen Job gekündigt. War der zweite Gedanke den ich fassen konnte. Nicht nur das ich mich total blamiert hatte, nein jetzt fehlte mir auch noch das nötige Geld für mein Studium. Mit der Arbeit im Kaffee könnte ich mich gerade so über Wasser halten, also musste ich mir jetzt echt etwas gutes überlegen.
Oh Gott was habe ich nur getan? Diese Nacht kommt erfolgreich in die Kategorie: Nie passiert. War der letzte Gedanke bevor meine Tür aufgestoßen wurde.
Kevin kam auf mich zu und hielt mir eine Flasche Wasser und eine Aspirin entgegen. Die Schuldgefühle überrollten mich förmilich,aber das gestern war einfach eine Kurzschlussreaktion. Ich konnte ihm einfach nicht in die Augen schauen nach gestern. Mein Blick wanderte auf den Boden und ich beobachtete aus den Augenwinkeln wie er sich an die Kante meines Bettes setzte. >Kevin es tut mir alles so Leid!< platzte es aus mir heraus. Was hätte ich sonst sagen sollen? >Trink erst mal was, du siehst echt fertig aus.< Na danke, aber das hatte ich wohl verdient. Wortlos nahm ich ihm die Flasche und die Tablette aus der Hand. Ich schluckte das Wasser und die Aspirin herunter, in der Hoffnung das die Wirkung möglichst bald einsetzte. Mit der rechten Hand hielt ich die kühle Flasche gegen meine Stirn. Sofort spürte ich eine kleine Erleichterung. >Danke Kevin.< Ich glaubte ihn neben mir schmunzeln zu sehen, fand aber immer noch nicht ausreichend Mut ihm in die Augen zu schauen. Zu viel Angst hatte ich vor seinem, entweder verachtenden oder mitleidigen Blick. >Ach so weit war der Weg von der Küche bis in dein Zimmer ja nicht. Dich nach oben zu bekommen war gestern bei weitem schlimmer.< Er hatte mich hier hoch getragen? Trotz meiner schlechten Laune musste ich mir ein kleines Lächeln verkneifen. Er konnte sogar jetzt noch seine Witze reißen. >Ich meine für alles Kevin, für gestern und dafür das du mein bester Freund bist.< Ich hielt die Luft an und hob meinen Kopf seinem entgegen. Er lächelte, wenigstens etwas, aber was mir viel wichtiger war, in seinem Blick lag nichts von Mitleid. >Wie sauer bist du nach gestern auf mich?< Meine Stimme erinnerte an einen Kratzbaum und ich räusperte mich kurz. >Anna, ich bin nicht sauer. Es kann so trotzdem nicht weiter gehen.< ergänzte er mit einem kurzen Schulterzucken. >Ich weiß, das war auch das erste und das letzte Mal das ich so was jemals machen werden. Ich hab den Kater meines Lebens.< stöhnte ich und ließ mich langsam an das kühle Bettgestell hinter mir sinken. Kevin presste die Lippen zusammen. Er lacht sowieso gleich los, aber ich fand das überhaupt nicht witzig. >Nicht Lustig!< Jetzt ließ sich Kevin ebenfalls vor lachen auf mein Bett sinken und hielt sich den Bauch. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte wischte er sich einzelne Tränen aus den Augenwinkeln. >An wie viel kannst du dich denn noch erinnern?<keuchte er etwas außer Atem. Trotzdem ich gestern so viel getrunken hatte schwebte mir das Meißte noch gestochen scharf vor den Augen. >An fast alles eigentlich.< grummelte ich.
Deswegen erahnte ich auch was jetzt noch kommen würde. Lena, ich musste mich auf jeden Fall bei ihr entschuldigen. Sie hatte sich Sorgen gemacht, welche Freundin würde das auch nicht machen. Meine Worte haben sie verletzt und das war das letzte was ich machen wollte. Ich nahm einen tiefen Atemzug bevor ich mich an Kevin vorbei aus dem Bett hiefte. >Was machst du?< Kevin weitete seine Augen ein Stück. War es so abwegig das ich aufstand? Es war ja kein gebrochenes Bein was mich so erledigte, sondern einfach nur diese riesigen Kopfschmerzen. >Lena, ich muss mich bei ihr entschuldigen.< Er lächelte schwach. >Sie ist unten. Ich komm gleich nach und lass euch erst mal kurz alleine.< Ich stand auf und war schon fast aus der Tür raus, als ich mich nochmal umdrehte und zu Kevin rannte um ihn zu umarmen. Er sollte wissen das ich ihn brauchte. Im ersten Moment spannte er sich kurz an, bevor er meine Umarmung erwiderte. >Danke, Danke, Danke...< Dann rannte ich runter und lief direkt in Lenas Zimmer. Wenn ich ehrlich war machte mir unser Streit mehr zu schaffen als ich wollte. Wir brauchten uns einfach gegenseitig. Auch wenn wir uns noch so oft stritten, am Ende hatten wir uns immer wieder schnell vertragen. Jetzt stand ich vor ihr und wir schwiegen uns an. Mir brach es einfach das Herz wenn zwischen uns diese erbärmliche Stille herrschte. >Lena es tut mir Lied, ich hätte gestern nicht so reagieren dürfen.< Sie ließ mich nicht auf eine Reaktion warten und schloss mich sofort in die Arme. >Anna, du musst dich nicht entschuldigen. Mir tut es auch Leid. Ich sollte nicht immer so...< Ich musste lachen. >Schon okay, ich hab dich lieb.<
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Marco & Me
FanfictionAls Anna den Fußballer Marco Reus kennenlernt, wird ihre Welt komplett auf den Kopf gestellt. Der berühmte Fußballspieler ist nicht nur unglaublich attraktiv, es scheint auch noch mehr hinter seiner kühlen Fassade zu stecken. Als die Zwei sich dann...