19 -Einmal berühmt sein!

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Wenn ich es mir recht überlege, wusste ich nicht einmal wie ich überhaupt hier hingekommen bin. Doch es fühlte sich genau richtig an........hier, auf dem Badezimmerboden, zu liegen und an die Decke zu starren. Ich hatte aufgehört zu weinen, ich war einfach nur lehr. Vielleicht verschloss ich mich vor dem Schmerz der schon seit geraumer Zeit in meinem Inneren tobte, vielleicht aber auch vor der Tatsache das ich nicht genug gekämpft hatte. Es gab so viele Möglichkeiten noch etwas zu sagen, etwas zu erwidern, doch ich hatte keinen Ton heraus gebracht.

Das Bild aus der Zeitung erschien wieder vor mir. Marco und ich aber auch das andere Foto von Matthias un mir. Ich hatte nie das Gefühl gehabt ein falsches Spiel getrieben zu haben, also schämte ich mich auch nicht. Allerdings schmerzte die Vorstellung das nicht nur alle anderen, sondern auch Marco denken das ich so völlig hinterlistig bin. Um so etwas zu machen...ich hatte keine Ahnung, müsste man mich schon erpressen, das war einfach nicht ich. Wie ich auf diesen Bildern dargestellt wurde, spiegelte einen völlig anderen Menschen wieder.

Was treibt sie für ein Spiel?

Ja, was treibe ich eigentlich für ein Spiel. Ein Spiel was ich nicht gewinnen konnte, keine Spielregeln, alles war erlaubt. Darauf war ich nicht vorbereitet. Klar, wird einem ständig die Geschichte erzählt das man sich vor der bösen Presse in Acht nehmen muss, aber ich? Wer war ich denn bitteschön das ich so bloßgestellt werde!

Denkst du ich glaube dir noch irgendetwas?

Du bist doch nur hinter dem Geld her!

schmeißt dich an jeden Typen ran...

Einmal berühmt sein, du hast es geschafft!

Die Worte von Marco hagelten nur so auf mich ein. Immer und immer wieder fügten sie mir kleine Schnitte zu. Mein Körper fing an zu zittern und ich rollte mich weiter zusammen, es war einfach so kalt geworden. Mein Herz war mit einer Schicht aus Eis eingefroren, wo war das warme Gefühl von heute morgen hin?

.....Du bist meine Freundin und mir extrem wichtig!...

Es waren so unendlich schöne Worte, für den perfekten Tag und einen perfekten Menschen. Jeder hatte natürlich Fehler, aber machen diese den Menschen nicht nur umso einzigartiger und bezaubernder?

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Ein dumpfes Geräusch neben mir, etwas bewegte sich. Doch es war mir egal, ich wollte alleine sein. Wieso konnte mich nicht einfach Alle alleine lassen, ich brauche Niemanden. Plötzlich fing der Raum an zu wackeln, wie ein Erdbeben was dazu führte das alles Andere auseinander bricht.

Ich wurde von jemandem geschüttelt. Jede Berührung fügte mir kleine Risse zu, was wenn ich eines Tages auseinander falle, wenn mir das alles zu viel wird? Das dumpfe Rufen wollte einfach nicht aufhören, immer lauter und flehender schallte es auf mich ein. Sollte ich mir die Mühe machen und zu hören?Ich ließ die Geräusche langsam zu meinen Ohren durchsickern. Es floss nur träge durch meinen Kopf erzielte letztendlich aber seine Wirkung.  Langsam wurden die Worte klarer und traten aus dem dumpfen Pochen von Geräuschen heraus.

>Verdammt Anna! Steh auf, ich weiß das ist schwer aber wir überstehen das!<

Mir wurde erst jetzt bewusst das es ein Mädchen war das neben mir zusammen gekauert hockte und verzweifelt mit mir sprach. Ich erkannte das Gesicht von Lena, sie sah so blass und verzweifelt aus, ist etwas passiert? Vielleicht war ich nicht die einzige der es Momentan etwas schlechter ging. >Lena, ist alles in Ordnung bei dir? Du bist so blass....<

Ich erkannte meine Stimme nicht mehr, sie war brüchig und leise. Ich wollte so nicht klingen! Das war nicht ich, reiß dich zusammen Anna, du bist fröhlich und stark. Lenas Gesicht wurde leicht ungläubig, sie hatte die Augenbrauen hochgezogen und ihr Kiefer klappte nach unten.

Marco & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt