27-seaweed battle!

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Trotz meiner anfänglichen schlechten Laune, schaffte ich es gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Lena und ich hatten nicht mehr viel miteinander gesprochen, verständlich nach unserem Wortwechsel vorhin. Ich brauchte Abstand, den gab sie mir nun auch. Wieso verletzte es mich so das sie sich nun lieber mit ihrem Freun unterhielt als mit mir, schließlich war ich diejenige, die sie abwies. 

Ich stand hinter unserem Stand auf dem Wochenmarkt und half dem Lieferanten die verschiedenen Gerichte abzustellen und zu verstauen, die wir für später noch benötigen würden. Lena dagegen kümmerte sich um ihren Freund und krallte sich förmlich um seinen Hals. Anfangs hatte sie versucht ihre Freude etwas zurückzuhalten, um mich nicht zu verletzen, aber nach guten dreißig Sekunden war ich vergessen. Was überhaupt nicht schlimm war, denn es war ihr Leben und ihr Freund und ihre Beziehung! Um ehrlich zu sein, die beiden sind super süß zusammen, wie Eriks kleine Grübchen hervorstechen, wenn er Lacht und wie Lena ihm sanft einen Kuss auf die Lippen haucht.

>Hey Anna! Wo bist du mit deinen Gedanken schon wieder? Ich könnte etwas Hilfe mit diesen...< Er drückte mir zwei große Eimer mit dunkelgrünem Glibber in die Hand. >Mit diesem Algenzeug brauchen...< Ich fing unweigerlich an zu kicher. Wer hatte sich das eigentlich ausgedacht? Algensalat, ich meine wer isst den so etwas? Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse und stellte die zwei Eimer auf den Tisch.

>Was Herr Höfer will, das wird auch gemacht nicht wahr?< Ich zuckte mit den Achseln, schließlich konnten wir uns die Konzepte die unser Chef plante ja nicht aussuchen. Die Gerichte waren bestimmt super lecker, das waren sie immer. Er hatte ein gutes Händchen für sowas. >Na gut Anna, wir sehen uns heute Abend, ich hol die lehren Kisten dann wieder ab. Viel Glück, beim verkosten lassen der leckeren Speisen!!< rief mir der Lieferant mit einem breiten Grinsen im Gesicht noch zu. Ich bedankte mich für seine Hilfe, bevor ich mich hinter unseren Tisch stellte. Die ersten Leute waren schon hier und ich denke das es im laufe des Nachmittags noch viel mehr werden. Im Ernst, sie konnten umsonst Sachen kosten, welcher Mensch würde da nein sagen?

Mein Blick schweifte über die Massen. Vielleicht erkannte ich ja einige Studienfreunde, oder vielleicht  Inge? Sie hatte versprochen mal vorbei zuschauen, die alte Dame war nicht umsonst wie eine Großmutter für mich. Meine eigene Familie kam nur selten nach Dortmund, die Fahrt hierhin würde auch viel zu lange dauern. Inge war sozusagen immer dann für mich da, wenn sie es nicht sein konnten. Es würde mich also freuen, sie hier rumschlendern zu sehen.

Lena und Erik standen direkt gegenüber unseres Standes. Ich hoffte das sie bald mal hier her kommen würde und mir helfen würde. Es war ja nicht so das ich bis jetzt fast alles selber erledigen musste, nein!!! Ich schüttelte den Kopf und schaute weiter umher. Meine Augen riss ich weit auf, als ich eine bekannte Gestalt zu entdecken glaubte. War das Nathan? Ich beschloss seinen Namen zu rufen. >Nathan?< meine Stimme hallte über den Markt und schien sein Ziel auch zu erreichen.

Denn Nathan schaute erschreckt auf und bevor ich noch etwas tun konnte, war er verschwunden. Hatte ich jetzt Halluzinationen und es war doch nicht Nathan? Ich meine, er hatte eine große Kamera, mit dem er etwas zu fotografieren schien und als er mich gesehen hat, war er plötzlich weg. Das war er bestimmt nicht, er würde nicht versuchen mir aus dem weg zu gehen und außerdem wozu sollte er hier etwas fotografieren? Meine Füße bewegten sich einige Schritte nach vorne um zu schauen ob ich diesen Mann, ich wusste ja nicht ob es Nathan war, noch irgendwo entdeckte oder erwischte.

Doch es war nicht Nathan denn ich in diesem Moment sah, es war jemand ganz anderes. Jemand, den ich nie erwartet hätte hier zu sehen. Wie groß, war den bitte die Wahrscheinlichkeit das ein Profifußballer auf einen Markt für Feinkost Geschäfte ging? Vielleicht drei Prozent? Klar musste die eine Person genau hier auftauchen! Ich schüttelte wie in Trance meinen Kopf und versuchte mich irgendwo zu verstecken. Vielleicht hatte er mich ja nicht gesehen? Es war nicht nur das, was mich dazu bewegte, ein Versteck zu suchen. Ich wollte mich auch abschirmen, vor dem schrecklichen Schmerz der sich in mir breit machte. Er war nämlich nicht alleine hier, an ihm klebte noch eine Blondine die mit ihm zu verschmelzen schien. Wollte er mich mit Absicht so verletzen? War das für ihn ein verdammtes Spiel, wie kann ich Anna am besten zerbrechen? Zuerst küsste er mich, um nicht mal 24 Stunden später eine Andere zu haben? Was war das bitte die letzten Wochen, wenn er die ganze Zeit eine andere hatte.

Marco & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt