8

1.4K 42 0
                                    

Nachdem ich ein ausführliches Gespräch mit Lena hatte und ich ihr versprechen musste am Trainingsplatz der BVB Jungs auf sie zu warten damit sie mit zur Polizei kommen kann legte ich auf und Marco und ich gingen in den Flur seines riesigen Hauses um uns anzuziehen.

Ich hatte schnell meine Schuhe über gezogen und beobachtete jetzt schüchtern Marco der sich anzog. Ich wusste nicht was mich bei der Polizei erwartete und außerdem war mir die ganze Sache ziemlich unangenehm.

Marco kam auf mich zu und ich musste schlucken als er jetzt direkt vor mir stand. >Hey. Hast du Angst?< flüsterte er mir zu. Ich nickte etwas und lächelte ihn an, was mir nicht sonderlich gelang. >Das musst du nicht Anna, wir schaffen das schon.< Hatte er wirklich wir gesagt? Ich meine er könnte genauso gut verschwinden und mich nie wieder anschauen. Ich war nichts besonderes und er ein international, überall angefragter Fußballprofi.

>Brauchst du eine Jacke oder etwas Anderes bevor wir gehen?< Er griff nach meiner Hand. Ein warmes Gefühl durchlief mich. Doch als ihm klar geworden war was er gerade machte zog er seine Hand wieder zurück. Er fuhr sich mit den Fingern durch die perfekten Haare und schaute mich entschuldigend an. Er hätte seine Hand wirklich nicht wegziehen müssen denn es war momentan das schönste Gefühl der Welt wenn er mir das Gefühl gab wichtig für ihn zu sein. Ich trug sachen von Marco, kombiniert mit meinen Highheels von gestern. Nicht gerade modisch, aber bequem. Mein Kleid von gestern trug ich in der Hand und nestellte jetzt an dem dünnen Stoff herum. Ich wurde nervös wenn Marco in meiner Nähe war. Definitiv zu nervös, er schien es nämlich zu merken. >Eine Sonnenbrille eventuell wenn du nichts dagegen hättest.< Ich schaute wieder auf den Boden. Klar war es mir peinlich so zugerichtet worden zu sein. Ich schämte mich etwas, obwohl ich eigentlich garnichts dafür konnte. Niemand sollte mich so sehen.

Er verschwand in ein anderes Zimmer und kam mit einer schwarzen Sonnenbrille wieder. >Danke ich...< Meine Worte stoppten als Marco mir die Brille vorsichtig aufsetzte und mich dann wieder anschaute. Ein Moment stille dann fassten wir uns wieder. >Na dann auf gehts.< sagte ich und ging voraus um die Spannung etwas aus der Luft zu nehmen.

Die Fahrt im Auto verlief still. Ich nutzte meine Chance und schaute Marco aus den Augenwinkeln an. Er sah konzentriert auf die Straße und es bildete sich eine kleine Falte zwischen seinen Augen so als ob er über etwas wichtiges nachdenken würde. Sein schwarzer Pullover passte perfekt zu der grauen Jeans. Ich musste schmunzeln denn ich konnte, wie so häufig in den letzten Tagen,nicht glauben das ich hier sitze.

>Worüber denkst du nach?< fragte ich ihn. Er schaute kurz zu mir und lächelte dann. >Nichts wichtiges...über die nächsten Tage,das Spiel gegen Bayern und so weiter.< >Ich glaube das ihr gewinnen werdet.< sagte ich ernst musste dann aber selber über meinen ernsten Tonfall lachen. >Was du glaubst nur?< Fragte Marco gespielt enttäuscht und zog seine Lippen zu einem Schmollmund. Ich lachte wieder.>Nein ich weiß es!< rief ich aus. Wow, Marco schaffte es mirinnerhalb kürzester Zeit gute Laune zu machen. Ich wunderte mich schon selbst über meine schnellen Stimmungswechsel.

Wir bogen auf den großen Parkplatz ein der uns zum BVB Trainingsplatz führte. Marco schaltete den Motor aus und schaute aus dem Fenster. Einige Jungs standen schon vor dem Platz und lachten über irgendetwas. Auch Lena stand dabei, sie musste wohl mit Erik gekommen sein. Ihr Blick war starr und alles andere als lustig. Die Jungs wussten zum Glück nichts von Mir. Marco drehte sich jetzt zu mir. >Ich sag nur schnell Bescheid und dann fahren wir wieder ja?< Ich nickte und dann stiegen wir gemeinsam aus dem Auto. Marco ging zu den Jungs und ich sah wie ihre Gesichter ernst wurden als er begann kurz zu erzählen was passiert war, sie wussten es jetzt denn augenblicklich spürte ich den Blick der Jungs auf mir. Ich hasste es, ich wollte nicht bemitleidet werden. Wenn ich eins früh gelernt hatte, dann das Mitleid garnichts bringt. Man muss stark sein, sich nicht zurückfallen lassen und für seine Ziele kämpfen. Marco musste den Jungs ja sagen was mit mir passiert war, um zu erklären weswegen er heute nicht trannieren wird. Normalerweise hätte ich ihn aber gebeten es nicht zu tun. Lena kam auf mich zu gerannt und viel mir um den Hals. Ich spürte die Blicke der anderen auf uns und wünschte mir nie hergekommen zu sein.

>LENA du zerquetscht mich!< keuchte ich und sie ließ mich sofort los. >Anna was machst du nur?< Ich zog meine Brille ein Stück hoch und ließ Lena einen Blick auf mein Gesicht werfen, was bis dato noch unter der Sonnenbrille versteckt war. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und ich setzte die Brille schnell wieder auf. >Wir zeigen dieses Arschloch an Anna.< Marco kam zu uns und um das Auto herum. >Keine Sorge Lena du musst wirklich nicht mitkommen. Ich fahre Anna weil ich sowieso auch eine Anzeige erstatten will.< Lena schaute mich fragend an. >Schon ok. Wir sehen uns dann heute Nachmittag. >Anna bist du dir sicher sonst hol....< Ich schüttelte den Kopf. >Geh schon wieder wir sehen uns später.< Sie nickte und lief über den Parkplatz zu den Jungs. Ich winkte ihr zu und stieg zurück ins Auto. Marco hielt mir die Tür auf und machte sie hinter mir auch wieder zu.

Als wir auf dem Polizeirevier waren sagte uns ein Mann das wir uns erst mal setzen sollten. Wir danktem ihm und ließen uns auf zwei Stühle in ein kleines Büro nieder. >Hallo< sagte dann ein weiterer Mann in Uniform und schaute auf seine Unterlagen. >Also was kann ich für sie tun?< Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und nahm Zettel und Stift.

Wir erzähltem ihm die ganze Geschichte und gaben ihm auch die Nummer von dem Mädchen. >Gut also wir bitten das Mädchen ebenfalls um eine Aussage und geben ihnen beiden dann Bescheid wie wir weiter vorgehen. Wahrscheinlich ein Prozess, sie haben gute Chancen.< Versicherte mir der Mann. >Danke< sagte ich erleichtert. Mir viel eine riesige Last vom Herzen.

Marco und ich gingen nach draußen. >Alles ok mit dir?Wir habens geschafft.< Er streckte seine Hand in meine Richtung doch zog sie auch genauso schnell wieder weg. >Ich fahr dich nach Hause.<

Wir stiegen aus dem Auto und blieben erst wieder vor meiner Haustür stehen. >Kommst du alleine klar?< >Ja ich denke schon, bin ja nicht schwer verletzt oder so.< Er schaute skeptisch. >Jetzt schau mich nicht so an, mir geht es wirklich gut!< >Na gut, dann werde ich jetzt fahren. Aber hier ist meine Nummer wenn was ist.< Ich schaute mir den Zettel an. Es war ein kleiner Smiley darauf mit seiner Nummer. >Also in ein Paar tagen ist ja das Spiel gegen Bayern und ich weiß nicht ob ich Zeit hab mich zu melden. Wir fahren in ein Trainingscamp.< >Ohh< kam es nur aus meinem Mund. Wieso war ich nur so enttäuscht? Ich meine ich bin normalerweise nicht so enttäuscht wenn mir jemand sagt das er für ein Paar Tage wegfährt!? Wir schauten uns gegenseitig in die Augen. Das könnte ich übrigens den ganzen Tag machen denn er hatte die tollsten Augen der Welt.

>Danke Marco!< Ich viel ihm in die Arme und genoss einfach den Moment. Seine Arme um meine Taille geschlungen. Doch plötzlich spannte er sich an und zog meine Arme wieder von sich weg. Ich konnte in seinem Gesicht keine Emotionen mehr erkennen. >Marco alles ok?< Er fuhr sich durch die Haare und atmete genervt aus. Was hatte er denn jetzt für Stimmungsschwankungen. >Ja, ich meine nein, schau dir das doch mal an!< Ouch. Mit diese Abfuhr hätte ich nicht gerechnet. Er hätte es mir auch einfach indirekt zeigen können, dass er nichts von mir wissen wollte. Sein Blick ruhte auf einem Punkt hinter mir, jetzt konnte er mir nicht ml mehr in die Augen schauen. >Anna vergiss es einfach, ich bin weg.< Dieses Gefühl, Abgewiesen zu werden brannte auf meinem Körper. Wieso war er plötzlich so kalt zu mir? Im ersten Moment kümmert er sich um mich, obwohl er mich nicht mal wirklich kennt und dann stößt er mich von sich. Ich hätte mir keine Erwartungen machen sollen, aber dieses Gefühl ihn zu kennen und zu mögen war einfach so ungewöhnlich stark. Er ging, ohne sich noch einmal umzudrehen, zu seinem Auto und fuhr weg. Hatte ich was falsch gemacht oder wieso ist er so schnell weg gegangen?Eine kleine Träne kämpfte sich nach Außen. Verdammt, ich war einfach nur so naiv. Bestimmt fährt er nichtmal in ein Trainingslager sondern zu seiner neuen Freundin. Mir entwich ein unkenntlicher Ton bei diesem Gedanken.

Jetzt kamen die Schmerzen nicht nur von meinen Verletzungen in Gesicht und Oberkörper sondern auch von meinem Herzen. Es war wie ein Knoten in meiner Brust der sich immer fester zuschnürte.

Wie versprochen das nächste Kapitel. Marco und Anna sind sich wieder ein Stückchen näher gekommen:) Was wird wohl als nächstes passieren? Seid gespannt auf mehr. Ich danke übrigens allen die meine Geschichte verfolgen und fleißig mitlesen. <3

Marco & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt