Es war schon mitten in der Nacht als ich durch ein leises Klopfen geweckt wurde. Um mich herum war alles so still, nur mein Atem schallte regelmäßig durch den Raum. Zuerst dachte ich das es nur eine Einbildung war. Nachdem ich den halben Nachmittag durchgeweint hatte und mir im Internet jede menge böser Schlagzeilen ansehen musste bin ich fast zusammengebrochen. Vielleicht wurde ich jetzt auch noch verrückt. Die Presse hatte mich praktisch bis vor die Haustür verfolgt ohne das ich etwas mitbekommen hatte. Sie kannten sogar schon meinen Namen, wussten wo ich aufgewachsen bin und wer meine Freunde sind! Ich ahnte das ich nicht Ewigkeiten unerkannt bleiben würde, aber so schnell?
Wieder dieses Klopfen. Das war keine Einbildung, irgendetwas stimmte nicht. Wenn ich mir jetzt vorstelle was dort unten alles sein könnte und darauf wartet das ich komme, würde ich mich am liebsten wieder verkriechen. Ich hasste diese drückende Dunkelheit einfach zu sehr. Früher hatten sich meine Eltern immer darüber lustig gemacht das ich schreien durch die Wohnung lief sobald das Licht ausging, aber ich muss sie leider enttäuschen, die Angst verfolgte mich bis jetzt immer noch. Sobald ich alleine im Dunkeln bin werde wie gelähmt, die Angst umzingelt mich. Jeder normale Mensch würde jetzt nicht die Treppe nach unten gehen, aber ich hatte zwei Seiten. Die Eine war so voller Neugier und musste diesem Geräusch einfach auf den Grund gehen und die andere könnte mich gerade Ohrfeigen weil ich so dumm war. Trotzdem gewann meine Neugier, wie so oft.
Sobald meine Füße den kühlen Boden berührten schien ich meine Entscheidung zu bereuen. Ich zog mit meinen warmen Pullover enger um die Schultern um mich etwas von dem Mulmigen gefühl abzuschirmen. Meine zerzausten Haare wallten mir in langen Strähnen um die Schultern und ich strich mir einzelne Strähnen zurück. Meine Zimmertür war nur angelehnt, ich tastete mich blind vorwärts bis ich das Geländer der Treppe zu fassen bekam. Langsam fingen meine Gliedmaßen an zu zittern und ich hatte eine schreckliche Angst. Wieso musste es auch immer so dunkel hier sein. Meine Augen gewöhnen sich nur langsam an die Dunkelheit, das einzige Licht ist ein Schmaler Streifen Mondlicht der durch die Wohnung scheint. Ein erneutes Klopfen brachte mich zum zusammen zucken.
Im Inneren wünschte ich mir einfach wieder die Treppe hoch zu rennen und meine Augen fest zusammenzupressen. Ich stieß gegen einen Stuhl und verfluchte Innerlich meine Tolpatschigkeit. Das laute Geräusch hallte durch den Flur. Keine Bewegungen, worauf ich schloss das sich keine Personen hier befanden. Auch in den anderen Räumen war alles still, also war schon einmal niemand in der Wohnung. Es gab nur noch eine Möglichkeit, die Haustür. Normalerweise würden mich keine zehn Pferde dazu bringen diese mitten in der Nacht zu öffnen, aber ich war einfach zu müde und zu erschöpft um dieses nervige Geräusch weiter zu ertragen. Langsam tappste ich über die kalten Fliesen in Richtung Tür. Ich konnte einen dunklen Schatten von draußen Wahrnehmen und mich überlief ein kalter Angstschauer. Renn weg, hol Lena, ruf die Polizei! Schrie eine Stimme in mir. Langsam trieben meine Füße der Tür entgegen und ich packte den Türgriff. Wenn ich mich nicht täusche, ist das der Moment in Horrorfilmen wenn der Mann mit der Kettensäge kommt und jemand stirbt. Ich sah mich nach einer geeigneten Verteidigung um, falls mir wirklich jemand was antuen wollte, und wappnete mich gegen den aufsteigenden Adrenalinstoß. Natürlich war ein Schuhanzieher nich die Ideale Waffe, aber wenigstens etwas um mich zu wehren. In meinem Kopf lief ein Countdown herunter bis ich ein letztes Mal Luft holte und die Einzige Wand zwischen mir und der Ungewissheit entfernte.....
Gibst du auf, oder kämpfst du weiter? Alles was passiert ist, kannst du nicht mehr Rückgängig machen. Die Zeit wird weiter laufen. Bleibst du stehen, oder folgst du ihr. Alle anderen leben weiter und wir wollen einander nicht los lassen. Manchmal hast du das Gefühl aufgeben zu müssen, du bleibst stehen und fragst dich ob es das wert ist. Kämpfst du für diese eine Person oder lässt du sie fallen...... Manchmal schwebe ich zurück in die Vergangenheit, sehe dich lachen, sehe dich weinen und dann, wenn ich darüber nachdenke möchte ich nichts weiter als zurück zu dir! Es ist so viel passiert, wir haben uns verändert, ich bin nicht mehr die selbe Person, aber...Vielleicht,kann ich über meinen Schatten springen. Soll ich es versuchen? Es macht mich verletzlich. Jeden Morgen wachst du mit der selben Frage auf. Wie weit werde ich heute gehen? Weiß ich wer ich bin, weiß ich wer ich war und werde ich wissen wenn der Zeitpunkt gekommen ist?Verliere dich nicht, kämpfe weiter! Ich weiß das es schwer ist, vielleicht liegt es auch an mir.... Diese eine Person wird dich nicht plötzlich in die Arme schließen und sagen es tut mir Leid, denn sie ist genauso wie du! Es war so eine lange Zeit und du hast weder Mut noch Kraft etwas zu tun. Du kannst den Menschen nicht verändern der dir so oft weh getan hat. Manchmal ist es ein kleiner Funke der alles in Brand setzt. Ihr schaut euch immer wieder an, nur kurz, war es das wirklich? Bleib bei mir,kämpfe......wieso kann ich micht über meinen Schatten springen? Ganz einfach, du machst mich verletzlich, bist einer der Menschen die es schafft mich tief in meinem Herzen zu erreichen.Vielleicht läuft die Zeit ja weiter, aber dann halt mich fest und ich bleibe mit dir stehen!...
DU LIEST GERADE
Marco & Me
FanfictionAls Anna den Fußballer Marco Reus kennenlernt, wird ihre Welt komplett auf den Kopf gestellt. Der berühmte Fußballspieler ist nicht nur unglaublich attraktiv, es scheint auch noch mehr hinter seiner kühlen Fassade zu stecken. Als die Zwei sich dann...