Kapitel 2

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Ich wusste nicht, wie ich in mein Bett kam, aber als ich am durch das helle Licht geweckt wurde und in meinem Bett lag wusste ich das ich es irgendwie hier hin geschafft hatte.

Müde schloss ich wieder die Augen und versuchte wieder einzuschlafen, doch die Erinnerung von Gestern liess mich nicht wieder einschlafen. Müde schlurfte ich aus meinem Zimmer und lief in die Küche. Meine Mutter stand schon an der Theke und machte Toast mit Eier.

"Guten Morgen Passero. Wie war gestern die Schicht?", begrüsste sie mich herzlich.

Ich erkannte die tiefen Augenringe auf ihrer blassen Haut. Auch sie kam gestern spät nach Hause. Ihre täglichen 12 Stunden Schichten würden sie noch umbringen.

Ich tätschelte sie an ihrer Schulter und gab nur knapp ein, "Gut", von mir.

Als ich mich an den kleinen Tisch setzte, kam schon meine kleine Schwester Leandra ins Wohnzimmer gerannt und spielte mit ihrem kleinen Holzpferd. Papa war schon auf der Arbeit, ansonsten wäre er schon hier gewesen.

Ich musste schmunzeln, als sie immer noch in der ganzen Wohnung rumrannte und meinte nur: "Piccola principessa attenta, Leandra pass auf Mama kocht gerade."

Sie nickte nur und gallopierte an den Tisch. Meine Mama lächelte und beide nochmals an, bevor sie uns das Essen auf unsere Teller verteilte.

"Passero, passt du heute bitte auf Leandra auf. Könntest du das für mich machen?", fragte sie dann kleinlaut, nachdem sie die Pfanne auf den Herd stellte.

Ich lächelte kurz meine Schwester an und stellte mich zu Mama.

Leise, das Lea es nicht mitbekam, flüsterte ich zu Mama: "Wie lange noch Mama, du gehst noch kaputt. Bitte geh heute nicht wieder auf die Arbeit."

Mama legte ihre Hand behutsam auf meine, bevor sie lächelte und meinte, es gehe ihr gut.

Sie war Krankenpflegerin im Krankenhaus und somit wusste sie das es ihr nicht gut geht. Sie war durch den stress mindestens 5 Kilo leichter seit letzter Woche. Man sah ihre Rippen, dazu die leeren Augen mit den grossen Augenringen darunter und die blassen Haare und Haut. Sie war eine lebende Leiche.

"Mama, ich kann noch mehr Schichten bei Ricci übernehmen, dann kannst du dich etwas ausruhen.", sagte ich mit besorgter Stimme.

Sie nickte nur und ging trotzdem auf die Arbeit. Bevor sie ging, meinte sie das Papa zum Abendessen zurück sei. Ich fand es komisch das Papa an diesem Tag arbeitete, ansonsten hatte der kleine Laden doch immer Sonntags zu?

Ich spielte am Nachmittag mit Leandra Kartenspiele und ging dann vor dem Abendessen mit ihr in den Park. Der war keine 15 Minuten von unserem Haus entfernt, jedoch leider schon sehr alt und nicht mehr wirklich sicher. Ich setzte mich ins Gras und genoss die wärme die heute über Italien lag.

Il mio paese d'origine. (Mein Heimatland)

Das Lachen der Kinder und der Duft der vom alten Baum kam liess mich entspannen. Ich konnte mich von den Geldsorgen meiner Eltern lösen und einfach durchatmen. Das Zwitschern eines Spatzes liess mich meine Augen öffnen. Er stand auf einem dünnen Ast und liess sich von niemanden stören. Seine Federn schimmerten und es liess mich an die Herkunft meines Spitznamens denken.

Als ich 6 Jahre alt war, im Alter meiner Schwester, brachte ich einen Spatz mit gebrochenen Flügel nach Hause und verarztete diesen mit Mama. Nach einer Woche konnte er wieder fliegen und seit dem nannte mich Mama 'Passero' was Spatz bedeutete.

Jetzt war ich 18 Jahre und musste meinen Eltern helfen. Wir mussten umziehen, als Mama ungewollt schwanger wurde. Doch wir wussten das wir es schaffen würden und zogen um, um so etwas Geld zu sparen.

Mein Papa war früher hoher Unternehmer, doch als er ein Burnout hatte ging es vollends den Bach runter und damals war Leandra nicht auf der Welt. Seit dem kämpften wir gemeinsam umd Leandra eine schöne Kindheit zu geben, wie ich es hatte oder hätte gehabt. Sie war unser Engel!

Als die Kirchenuhr 18:00 Uhr schlug, rief ich Leandra und wir liefen nach Hause.

"Sofia, geht es Mama gut? Hat sie schmerzen oder ein Aua?", fragte mich meine kleine Schwester und versetzte mich kurz in einen Schockzustand.

Wir versuchten wirklich alles, um es uns nicht anmerken zu lassen.

Ich meinte nur, mit augesetzter Miene: "Mama ist nur ein wenig müde. Komm wir machen ihr später ein Bad ein und dann kann sie sich entspannen."

Sie nickte und murmelte etwas von: "Auch Königinnen mussten schlafen."

Ich schmunzelte und entdeckte das Licht in unserer Wohnung an war. Schnell liefen wir hoch und schlossen die Tür auf, bis dann der Schock kam.

Papa sass verschwitzt auf der Coach und drei Männer standen um ihn, als ich dann die Waffen erblickte zog ich schnell die Luft ein.

"Principessa, geh doch schon mal ins Bett. Ich komme gleich.", sie war mit ihrem Pferd in uhrer Fantasie und bemerkte die Männer gar nicht. Zum Glück.

Einer der Männer zog mich schmerzhaft am Arm und schmiss mich neben Papa auf den Boden. Es tat weh, doch es war der falsche Moment zu meckern.

"Lorenzo, du kannst nicht unsere Ware nehmen und diese für die hälfte verkaufen. Du schmieriger Sack!", schrie der eine und stand drohend vor ihm.

Dabei sah ich rot. Mein Vater war kein Schmuggler!

Ich stand auf und erntete dafür böse Blicke, darunter auch irritierende.

Ich zog die Luft ein und gab leise aber auch gefährlich von mir: "Hast du, du Pisser etwa keinen Respekt? Mein Papa ist kein Schmuggler, da liegt eine Verwechslung vor du Sackgesicht."

Als nächstes spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Magengegen und fiel hustend zu Boden.

"Sofia, geht es dir gut?", kam es geschockt von meinem Papa.

Erst jetzt als ich zusammengekauert am Boden lag, entdeckte ich eine vierte Person. Er stand in der Ecke und lachte nur.

"Wenn du wüsstest, dolcezza. Dein Papa ist unser Drogenkurier und schon nur hierbei vermasselte er es. Er schuldet und nun mehr als eine halbe Million, dein Papa.", meinte dieser Mann.

Er war ruhig, schon fast gelassen. Dies machte mir nur noch mehr Angst.

Er wendtete sich meinem Papa zu und hielt ihm eine Knarre am dem Schädel: "Nun zu dir Lorenzo. Entweder du gibst mir das Geld oder ich töte deine ganze Familie."

"Nein bitte tuh das nicht! Ich hab das Geld nicht, per favor. Alessandro, hab erbarmen.", weinte mein Vater und tränen strömten aus seine Augen.

Seit wann war mein Vater eim Verbrecher? Dies war die einzige Frage die ich mir stellte. Bis dieser Alessandro mit einem nicken deutete, das der eine Leandra holen sollte. Nie in meinem Leben würde ich das zu lassen.

Ich stand auf und rammte den Typen mein Bein in die Rippen, so das er nun auch hustete. Sofort legte ich schmerzerfüllt die Hand auf meinen Bauch der wieder anfing zu pochen. Schnell nahm ich nich die Knarre aus seinem Gurt und zielte auf Alessandro.

Meine Hand zitterte, doch ich würde schiessen, oder?

In diesem Moment nahm ich alles wahr. Wie der Schweisstropf an meiner linken Schläfe runterrinnte, wie der Typ neben mir sich an der Kommode hochzog, wie ein alter Wagen durch die Strasse fuhr, wie man Stimmen in der Wohnung über uns hörte und zu letzt das Schmunzeln auf Alessandros Lippen. Papa war einfach geschockt, wie auch die anderen Typen.

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Wer hätte den das von Sofia erwartet? Girlpower!

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AlessandroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt