Kapitel 4

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Kapitel 4

Malia

Einige Tage sind vergangen. Ich habe nach der Schule ein wenig gelernt, doch lange tue ich es nicht, denn mein Handy lenkt mich ab - Social Media lenkt mich ab.

„Hey Babe.", höre ich Jakes Stimme plötzlich hinter mir, weshalb ich mich zu ihm umdrehe. Lächelnd stehe ich von meinem Platz auf und umarme ihn. Anschließend drückt er mir ein Kuss auf die Lippen und grinst mich schließlich breit an.
„Das Spiel am Freitag war so verdammt gut.", sagt er euphorisch und stolz, ehe wir uns dann gemeinsam hinsetzen.
„Echt?", frage ich nach und dann erzählt er mir ausführlich vom Spiel. Es sind immer dieselben Erzählungen. Es hört sich wirklich an, als würde er immer dasselbe erzählen und sich einfach nur wiederholen. Doch trotzdem freue ich mich für ihn und höre ihm immer wieder zu.
„Und wie war deine erste Party?", fragt er mich, während er interessiert in meine Schulunterlagen schaut.
„Ganz cool.", sage ich bloß.
„Nichts Interessantes zu erzählen?" Ich schüttele den Kopf.
„Nicht wirklich.", sage ich bloß achselzuckend und wirke wahrscheinlich völlig desinteressiert.
„Kommst du am Freitag mal zu meinem Spiel?", fragt er mich.
„Kann ich machen.", sage ich und lächele leicht. Er drückt mir ein Kuss auf die Stirn und steht dann wieder vom Stuhl auf.
„Super. Ich wollte dich nur kurz sehen. Ich muss jetzt zum Training. Sehen wir uns heute Abend?", fragt er mich.
„Klar.", sage ich. Er drückt mir noch ein Kuss auf die Lippen, ehe er dann wieder verschwindet. Nachdenklich schaue ich ihm hinter und frage mich, ob er meine Desinteresse bewusst ignoriert oder ob es ihm egal ist, wie ich mich verhalte?
Ich packe meine Sachen zusammen und verlasse dann unsere Bibliothek. Gerade in dem Moment kommt mein Vater und Justin, sowie einige andere Mitarbeiter ins Anwesen, während sie sich unterhalten.
„Dann machen wir das so. Danke Justin.", sagt mein Vater zu Justin und als er mich dann sieht, lächelt mein Vater.
„Meine Prinzessin.", sagt mein Vater. Wir umarmen uns und er drückt mir ein Kuss auf meinen Oberkopf. Dann lächele ich Justin kurz an, der dann zurücklächelt.
„Ich muss arbeiten, mein Engel. Wenn du was brauchst, dann weißt du ja wo du mich findest.", sagt er und läuft dann in sein Büro. Justin folgt ihm und so stehe ich dann im Flur alleine.
Da ich nichts zu tun habe, gehe ich joggen, um mein Kopf freizubekommen. Denn meine Gedanken schweifen sich um Jake, wie unglücklich ich mit ihm bin. Er erfüllt meine Bedürfnisse nicht und kann mich nicht zufriedenstellen. Er versucht nicht einmal mich zufriedenzustellen. Ich weiß nicht, ob ich wirklich verliebt bin. Vielleicht war ich es mal, nur mittlerweile nicht mehr. Ich sollte dringend mit ihm reden. Nur fällt es mir so verdammt schwer.
Als ich später wieder zuhause ankomme, jogge ich die Treppen hoch zu meinem Zimmer.
„In wen bist du heute reingelaufen?", höre ich Justin plötzlich hinter mir, weshalb ich stehen bleibe, mich einmal drehe und zu ihm runterblicke.
„Weiß nicht, vielleicht in den Clown den du heute Morgen gefrühstückt hast?", gebe ich wieder und umfasse dabei mein Kinn. Justin grinst breit, während ich mich wieder umdrehe und die Treppen hoch laufe, gefolgt von ihm.
„Schlecht drauf?", fragt er mich.
„Nein, mir geht's gut.", sage ich und dann steht er schon neben mir. „Ich... Keine Ahnung. Hab nur viele Gedanken heute. Alles gut.", lächele ich.
„Wenn du was brauchst, sag Bescheid.", sagt er. Ich nicke bloß und laufe dann wortlos in mein Zimmer.
Da ich Jake heute nicht sehen will, sage ich ihm per SMS ab. Ich will noch nicht mit ihm reden, denn ich bin noch nicht bereit dazu, seine Gefühle zu verletzen.
Den ganzen Freitagabend grübele ich nur und weiß nichts mit mir anzufangen. Ich liege in meinem Bett und schalte von einem Tv Sender zum nächsten. Seitdem Justin mir von Lana und Stella abgeraten hat, will ich mich ungern mit ihnen verabreden. Vielleicht stimmt es was er sagt.
Plötzlich geht mir Justin durch den Kopf. Er ist quasi direkt nebenan und ich frage mich, ob er da ist und sich genauso langweilt, wie ich es tue.
Nervös knabbere ich auf meiner Unterlippe herum, stehe dann von meinem Bett auf und verlasse mein Zimmer. Ich stelle mich vor seine Türe und klopfe. Er antwortet nicht, also dachte ich, er wäre nicht da. Doch plötzlich öffnet er die Türe, bevor ich verschwinden konnte, und steht nur in einem Handtuch um seine Hüfte vor mir. Ich blicke ihm in die Augen und versuchte nicht weiter runter zu schauen – nicht auf seinen gut trainieren Oberkörper, wo einige Wassertropfen den Weg unter sein Handtuch finden.
„Hey.. ich wollte nur wissen, was du gerade machst und ob du mich vielleicht wohin fahren würdest?" Er runzelt die Stirn.
„Weiß dein Vater Bescheid?", fragt er mich skeptisch.
„Wenn du dabei bist, dann ist es ihm egal."
„Glaube ich nicht.", sagt Justin.
„Bitte, sonst drehe ich durch. Ich meine es ernst.", sage ich und blickte ihm ernst in die Augen. ,,Du willst nicht, dass ich durchdrehe."

Crave youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt