Kapitel 25

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Kapitel 25 

Malia

Mein Vater zeigte mir sein neues Boot, versuchte wahrscheinlich unsere Beziehung zu retten, denn seid Wochen war ich ihm gegenüber distanziert. Ein neues Boot würde die Beziehung zwischen uns ganz sicher nicht retten. Die Dinge die er getan hat, könnte er nicht gut machen. Ich wollte ihn trotzdem nicht verlieren und ich wollte auch nicht immer wieder dasselbe Thema aufwühlen. Ich versuchte einfach so gut es ging Zeit mit ihm zu verbringen, damit er sich keine Sorgen um mich machte.

„Jetzt muss ich nur noch einen Kapitän finden.", sagte mein Vater.
„Justin kann Boot fahren.", sagte ich sofort, während ich mir mein Cardigan zuhielt, da es etwas kühler wurde.
„Aha, woher weißt du das?"
„Als er mich mal abgeholt hat haben wir darüber geredet. Schlimm?" Mein Vater schüttelte bloß den Kopf und weiter ging er auch nicht drauf ein.
„Ich suche mir trotzdem jemand anderen. Justin kann nicht alles machen.", lachte mein Vater, während ich über den See blickte. Wenn er nur wüsste.

Da das Wetter aber schlecht wurde, fuhren wir wieder nach Hause, wo ich es mir auf der Couch gemütlich machte. Ich scrollte durch das Internet und suchte mir die verschiedensten Jobs raus, konnte mich aber mit keinem so recht identifizieren. Ich wusste nicht was genau ich machen wollte.

Mein Blick richtete sich auf, als jemand das Wohnzimmer betreten hatte. Ich blickte dabei in Justins Augen, blickte so schnell aber auch wieder in mein Handy. Was er konnte, das konnte ich schon lange. Ich konnte auch kalt und abweisend sein, kein Problem für mich.

„Was machst du?", fragte er mich neugierig und setzte sich auf das Sofa gegenüber von mir.
„Ich schaue nach Jobs.", murmelte ich bloß abwesend und konzentrierte mich bloß auf mein Handy.
„Mhm, schon was gefunden?"
„Nein." Kurz herrschte Stille, ehe er wieder zu Sprechen anfing.
„Was ist los?", fragte er mich.
„Nichts, was soll schon sein?", fragte ich ihn. Immer noch sah ich ihn nicht an.
„Man merkt es doch, Malia. Erklär mich nicht für dumm.", raunte er nun etwas ungeduldiger und wütender.

Nun richtete ich mein Kopf und blickte ihm in die Augen.
„Macht dich sauer, hm?", fragte ich ihn. „Jetzt weißt du ja wie ich mich fühle." Anscheinend kapierte er es, denn nun blickte er nicht mehr wütend, sondern einsichtig.

„Dann rede mit mir.", raunte er leise.
„Ich laufe niemanden hinterher und erst recht nicht dir. Du solltest selber merken wie du mit deinen Mitmenschen umgehst. Ich hab da kein Bock drauf.", sagte ich ehrlich und stand dann von der Couch auf, um das Wohnzimmer wegen ihm zu verlassen, doch er hielt mich mit seinen Worten auf.
„Ich habe gesehen, dass du dich mit jemand anderem getroffen hast.", sagte er plötzlich. Ich blickte zu ihm runter und musste kurz nachdenken. Er meinte mit Sicherheit Elyas, doch das konnte ich ihm nicht verraten. Er würde es definitiv meinem Vater sagen und ich wollte nicht wissen was mein Vater mit Elyas anstellen würde. „Es hat mich abgefuckt. Deswegen war ich so."
„Und dann sprichst du mich nicht darauf an?" Er leckte flüchtig zwischen seine Lippenpaare, ehe er seinen Kopf locker fallen ließ und seine ineinander verschränkten Finger anblickte.
„Ich war abgefuckt. So verhalte ich mich eben, wenn ich abgefuckt bin. Ich distanziere mich. Du hast mich auch nicht angesprochen, warum ich so distanziert bin.", raunte er.

„Er ist mein bester Freund, schon seit wir klein sind.", sagte ich dann ehrlich. „Außerdem warst du schon komisch drauf bevor ich mich überhaupt mit ihm getroffen habe. Dazu hast du keine Erklärung?" Er blickte zu mir hoch, stand dann auf und war sofort dicht an mir aber weit genug entfernt, dass es nicht auffällig war, wenn jemand den Raum betreten würde.
„Deswegen ficke ich auf Beziehungen. Nur dumme Diskussionen und Rechtfertigungen.", raunte er fast wütend, während er mir tief in die Augen blickte.
„Dann solltest du es wirklich lassen. Sowas gehört dazu und ist das Wichtigste. Außerdem sind wir ja nur Freunde, schon vergessen?", fragte ich ihn provokant, während ich meinen Kopf schräg legte. Kurz darauf drückte er sich wütend an mir vorbei und verließ das Wohnzimmer. Fassungslos sah ich ihm noch hinterher, ehe ich dann in mein Zimmer lief.

Justin

Während ich im Bett lag, konnte ich hören, wie Malia gerade in ihr Zimmer gekommen ist, als sie die Zimmertüre zudrückte. Diese Frau machte mich wahnsinnig und doch hielt ich mich von ihr fern, nur um mich zu schützen. Vor der Liebe und vor ihrem Vater.

Dass sie sich mit diesem Typen traf gefiel mir absolut nicht. Es brannte mir in den Fingern das zu tun, was ich nicht tun sollte.

Ich hörte wie sie im nächsten Moment ins Badezimmer lief und anscheinend eine Dusche nahm. Dann lief ich die Treppen runter in den Computerraum. Techniker und Spion Mike blickte mich an.

„Justin, was ist los?", fragte er mich sofort.
„Ich hab ein schlechtes Gefühl was Malia angeht. Ich glaube sie trifft sich unbewusst mit einem Kerl von Robert. Nicht gerade aber vor ein paar Tagen und vielleicht hat sie es erneut vor. Kannst du auf ihr Telefon zugreifen?", fragte ich ihn. Er nickte sofort, denn wenn es um Malia ging, zögerte er keine Sekunde, wegen David.

Er schlürfte kurz an seiner Coke, ehe er auf seiner Tastatur tippte. Ich stand dicht neben ihm, stützte mich mit einem Arm am Tisch ab und blickte in sein Bildschirm.

„Elyas. Geh da drauf.", murmelte ich, zeigte den Chat den er öffnen sollte und runzelte die Stirn, als mir der Name bekannt vorkam.

Es waren keine intimen Nachrichten, doch trotzdem gefiel es mir nicht. Außerdem hatte ich ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache.

Plötzlich und wie das Schicksal es wollte, bekam sie eine Nachricht und die war tatsächlich von Elyas.

-Heute um 20 Uhr im Park?-

Es kribbelte alles in mir und meine Hand krampfte sich vor Wut in eine Faust zusammen. Das Gefühl in mir gefiel mir überhaupt nicht und nun fiel mir auch ein, woher ich den Namen kannte. Es war die Konversation zwischen Malia und David, von ihrem Entführer. Elyas. Der Sohn von Robert.

„Kannst du die Nachricht löschen bevor sie die lesen kann?", fragte ich ihn.
„Klar.", sagte er und löschte die Nachricht im nächsten Moment.
„Danke dir. Ich werde mich drum kümmern.", sagte ich, drückte mich von der Tischplatte weg und verließ den Raum.

Ich warf ein Blick auf die Uhr, zog mir meine Schuhe und meine Jacke an, um dann zu dem Treffpunkt zu laufen. Ich wusste es war der Park, also musste ich bloß Ausschau halten.

Ich zog mir meine Kapuze über den Kopf, da es zu regnen anfing und lief den Park entlang.

Zwanzig Uhr. Irgendwo muss er ja jetzt sein.

Ich hielt Ausschau. Lief immer weiter, bis ich dann tatsächlich einen Kerl entdecken konnte, bei dem ich das Gefühl hatte, er würde auf eine Person warten.

Unauffällig lief ich auf ihn zu, blickte mich in der Umgebung um, bis ich dann bemerkte, dass er anscheinend bemerkte, dass ich tatsächlich auf ihn zugehen wollte, also ergriff er die Flucht.

Flüchtig lief ich auf ihn zu, schaffte es ihn einzuholen und ihn zu packen.

„Chill. Ich will dir nichts tun.", zischte ich ihn an und er stieß mich von sich weg. „Nur reden. Was ist das für eine Masche die du mit Malia abziehst?", fragte ich ihn.
„Du verstehst es nicht... Sie... Gott, sie sollte hier sein und nicht du. Sie muss aus diesem Haus!", zischte er mich hysterisch an und fuhr sich flüchtig durch seine Haare. Ich runzelte die Stirn und konnte nicht verstehen was er meinte. Er holte sein Handy und wollte sie anrufen, doch ich riss ihm sein Handy aus der Hand.

„Was soll der Scheiß?", zischte ich ihn an. „Warum sollte sie hier sein?!"
„Gib mir mein verficktes Handy. Das scheiß Anwesen wird gleich in die Luft gesprengt!", zischte Elyas mich an, während er mir das Handy wieder aus der Hand riss, versuchte sie zu kontaktieren und Richtung Anwesen lief. Mein Herz raste und natürlich lief auch ich Richtung Anwesen, doch es war zu spät. Eine Explosion kam aus der Richtung des Anwesens und ein lauter Knall der in meine Ohren dröhnte.

Crave youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt