Kapitel 12

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Kapitel 12

Malia

„Ich bitte dich Malia, die Welt dreht sich nicht nur um dich. Du bist einfach nur eine weitere Sexgeschichte in meinem Leben. Mehr ist da nicht." Ich musste schlucken, denn irgendwie tat es mir weh. Ich wollte nicht zugeben, wie sehr ich ihn wirklich mochte, in der kurzen Zeit, in der ich ihn kennenlernen konnte.

Ich sagte daraufhin dann nichts mehr und starrte bloß aus dem Fenster.

Als wir dann ankamen, stieg ich aus dem Auto und lief zum Haus vor, ohne auf Justin zu warten.

Zuhause konnte ich mir natürlich wieder eine Predigt von meinem Vater anhören, er war wirklich sehr sauer.

„Ja, es tut mir Leid, dass ich nicht an mein Handy gegangen bin und einfach abgehauen bin. Wirklich.", sagte ich dann einfach, weil ich wusste, dass ich meinen Vater so schnell wieder loswerde und er sich außerdem beruhigte. Auch wenn ich sauer war, dass er mich geortet hatte, um mich zu finden. Als dann aber alles wieder gut war, erzählte er mir von der kommenden Presseveranstaltung. Währenddessen kam Justin dann in den Raum. Ich blickte ihm einige Sekunden länger in die Augen, ehe ich schnell wieder zu meinem Vater guckte.

„Malia, ich hoffe es stört dich nicht wenn Justin dabei ist. Er ist aktuell mein wichtigster Mann und wird ebenfalls dabei sein."
„Es stört mich nicht.", sagte ich und konnte vom Augenwinkel erkennen, wie Justin sich auf den Sessel neben mich setzte. Ich konzentrierte mich auf meinen Vater und versuchte Justin auszublenden. Ich sollte versuchen diesen Kerl aus meinem Kopf zu schlagen, denn anscheinend war ich ihm nichts wert und außerdem war es sowieso viel zu kompliziert.

„Kann Trevis sich um meine Sicherheit an diesem Abend kümmern?", fragte ich mein Vater. Er runzelte die Stirn.
„Ich hab es aber geplant. Es wird Justin sein. Trevis ist bei den anderen Männern. Gibt's hier etwa ein Problem?", fragte mein Vater mich misstrauisch und blickte zwischen uns beiden hin und her.
„Von meiner Seite aus nicht.", sagte Justin. Dann blickte mein Vater mich an.
„Ich bin vertraut mit Trevis wenn es um die Presse geht. Deshalb dachte ich, dass ich mich wohler fühle, wenn er auf mich achtet. Ich glaube Justin könnte ein wenig Ruhe von mir vertragen. Ich bin ja wahrscheinlich ziemlich anstrengend.", sagte ich und setzte ein gefälschtes Lächeln auf die Lippen. Ich erkannte mein Verhalten gerade nicht wieder. Doch eine Zusammenarbeit mit Justin konnte ich mir gerade nicht vorstellen. Er wäre ständig hinter mir. Immer in meiner Nähe. Nach seiner Ansage würde ich das nicht wollen.

„Malia, wir halten uns an den Plan, fertig. Ich will das jetzt nicht umstrukturieren. Dann gewöhnst du dich ab jetzt an die Zusammenarbeit mit Justin.", sagte mein Vater. Na danke dafür.

Nach dem Gespräch mussten ich und Justin dann den Raum verlassen. Als Justin die Türe hinter sich zuzog, wollte ich gehen, doch er packte mich am Handgelenk und zog mich wieder in seine Richtung. Ich blickte ihm in die Augen.
„Wir müssen reden.", raunte er leise. Ich runzelte die Stirn und nahm meine Hand von ihm.
„Worüber?", fragte ich ihn dumm und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann packte er mich erneut am Handgelenk und zog mich in den nächsten leeren Raum, wo er die Türe hinter sich abschloss.

„Darüber, wie verdammt auffällig du bist.", raunte er wütend. „Sag deinem Vater doch direkt alles was passiert ist, dann habe ich es sofort hinter mir aber spiel keine Spielchen mit mir." Er kam mir bedrohlich nahe, während er mir wütend in die Augen blickte.
„Ich war nicht auffällig. Ich hab lediglich meine Gedanken geäußert." Justin lachte kurz auf.
„Oh bitte. Du tust es aus Frust, weil du sauer bist.", sagte er und stemmte seine Hände in seine Hüfte. Ich hob meine Augenbrauen in die Höhe, während ich ihm in die Augen guckte.
„Ich tue es ganz bestimmt nicht aus Frust, Justin. Für mich ist Konversation hiermit beendet.", sagte ich und drehte mich zur Türe um, um sie zu öffnen und den Raum zu verlassen, doch Justin stellte sich dicht hinter mich. Er hatte seine Nase quasi in meinen Haaren und ich konnte hören, wie er kurz an ihnen roch.
„Für mich nicht.", raunte er und berührte mit seinen Fingerkuppen vorsichtig meine Hände.

Ich biss mir auf die Unterlippe und stoppte mit meinen Bewegungen, ließ ihn machen.
„Ich hab keine Lust deine kleine Schlampe zu sein.", raunte ich. „Such dir jemand anderen." Dann öffnete ich die Türe, verließ den Raum und ließ ihn somit alleine stehen. Ich war stolz, dass ich mich nicht erneut um den Finger wickeln lassen hab, so schwer es mir auch fiel.

***

Einige Tage waren vergangen. Ich hatte mich ein wenig von Justin distanziert, damit es mir leichter fiel nicht aufzufallen, dass ich ein Problem mit ihm hatte. Es ging alles so schnell, dass wir nun plötzlich da waren wo wir waren. Es war so schade, denn ich mochte ihn wirklich gerne.

Die Presseveranstaltung war bereits im vollen Gange. Das Haus war voll und mein Vater gab ein Internview nach dem anderen, während ich hinter ihm herlief und außerdem Justin hinter mir, der sich zusätzlich um mich kümmern sollte. Ich versuchte ihn so gut es ging zu ignorieren und versuchte ihm so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken. Doch ich dachte viel darüber nach, was für ein guter Mensch ich eigentlich war, dass ich also trotzdem beschloss, nett zu ihm zu sein. Ich wollte nicht, dass wir so zerstritten waren, es fühlte sich nicht gut an.

Ich strich mein Kleid gerade und lächelte in die Kameras, während mein Vater erzählte. Als wir weiterliefen, stoppte ich meinen Vater kurz.
„Ich muss eben auf Toilette." Mein Vater nickte.
„Justin, geh mit ihr.", befahl mein Vater und so folgte mir Justin zur Toilette.

Bevor ich reingehen konnte, hielt Justin mich kurz auf.
„Ich will, dass alles wieder cool zwischen uns ist.", raunte er. Ich blickte in seine Augen und lächelte ihn leicht an.
„Alles cool, Justin.", sagte ich und dann lächelte er zurück.

Nach meinem Toilettengang, als ich die Toilette verlassen hatte, lief ich mit Justin zurück zu meinem Vater.

Er machte gerade eine Ankündigung, vor den Menschen, vor der Presse, sodass wir an der Seite standen und ihm zuhörten. Wir standen ein wenig versteckter, als die Menschen. Justin sah es wohl als passend, mit seinen Fingern meinen Arm entlangzustreicheln. Ich ließ ihn machen, denn ich genoss seine Berührung. Dann nahm er langsam seine Hand wieder von mir und ich blickte ihn an. Unsere Blicke trafen sich wieder und konnten sich nicht voneinander lösen.

Als wir dann aber mitbekamen, dass mein Vater fertig war, lösten sich unsere Blicke voneinander und ich konnte wieder klar denken.

Wir liefen dann mit meinem Vater weiter, bis er dann auf einen guten Freund traf, der mit seinem Sohn hier war. Sie unterhielten sich ein wenig, bis mein Vater mich in die Unterhaltung zog.

„Meine Tochter Malia ist auch single. Vielleicht kann man sich mal gemeinsam an einen Tisch setzen." Ich war kurz davor mit den Augen zu rollen, doch ich wusste, ich sollte mich benehmen, und wenn ich das tun würde, wäre mein Vater sauer.
„Nett aber nein. Ich bin nicht auf der Suche, Dad.", sagte ich und setzte ein Lächeln auf.
„Wir kommen trotzdem gerne auf ein Essen vorbei.", sagte Dads Freund Hanky, während sein gutaussehender Sohn John daneben stand und mich höflich anlächelte, dem ganzen dann auch zustimmte.
„John studiert gerade Medizin. Wolltest du nicht auch immer Medizin studieren?"
„Wollte ich mal aber mittlerweile nicht mehr."
„Was willst du machen?", fragte John mich freundlich.
„Ich bin noch in der Findungsphase. Ich möchte Kindern in Afrika helfen. Ich möchte Menschen helfen die in Kriegsländern leben. Kranken Menschen helfen. Das ist das, was ich in Zukunft tun werde. Was ich beruflich richtig machen will, steht aktuell noch in den Sternen."
„Oder du übernimmst einfach meinen Posten.", sagte mein Vater.
„Ja, vielleicht in hundert Jahren, wenn du nicht da bist.", sagte ich.
„Wenn mir morgen jemand die Kehle durchschneidet und ich tot bin, weißt du doch, dass du meinen Posten bekommst. Du wirst Präsidentin. So hab ich es veranlasst."
„Schwachsinn Dad.", lachte ich. Mein Dad grinste mich bloß an, also dachte ich, er würde wirklich Witze machen.

„Wir müssen weiter. Die Zeit drängt.", sagte Justin plötzlich und beendete zum Glück dieses Gespräch. Wir verabschiedeten uns und so war der Pressetag auch wieder vorbei.

„Dad, kann ich noch zu Lana fahren? Justin kommt sicherlich mit", fragte ich ihn.
„Okay.", sagte er und dann sah ich Justin an. Er war wohl damit einfach verstanden, so liefen wir zu seinem Auto und er fuhr los. Mein Ziel war nicht Lana, denn mit ihr war ich nicht verabredet.

Als Justin an einer roten Ampel stehen blieb, fragte er mich: „Was machst du bei Lana?" Daraufhin schnallte ich mich ab, beugte mich zu ihm und presste meine Lippen auf seine.

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