Kapitel 23
Malia
Mein Herz klopfte wie wild.
„Kann ich dich befreien, ohne dass du durchdrehst?", fragte er mich. Ich nickte vorsichtig und so umfasste er meine Hände, um mich zu befreien.„Wieso tust du das?", fragte ich ihn leise. Während er runter auf meine Hände blickte, blickte ich in sein Gesicht.
Elyas und ich sind gemeinsam aufgewachsen. Ich war in jungen Jahren ziemlich verschossen in ihn und er auch in mich, obwohl wir zudem beste Freunde waren. Sein Vater Robert und mein Vater waren beste Freunde, doch aus unerklärlichen Gründen hatten sie sich zerstritten. Sein Vater hatte mich in jungen Jahren bereits einmal entführt, um Geld von meinem Vater zu erpressen. Dass nun aber Elyas in die Fußstapfen tritt, enttäuschte mich.
„Hast du nicht gelernt, dass du nicht sicher bist?", fragte er mich.
„Ich bin achtzehn. Ich will leben und nicht eingesperrt sein.", konterte ich. Er blickte mir in die Augen. „Bitte lass mich gehen, Elyas.", bettelte ich ihn quasi an und griff dabei nach seinen Händen.Es war kurz Stille, ehe er mir dann näher kam und raunte: „Eine Message an deinen Vater von meinem Vater.. Er soll sich gefasst machen." Ich runzelte die Stirn.
„Was hat er getan, Elyas?" Elyas sagte nichts und lehnte sich wieder zurück. „Sag es mir bitte."
„Er hat meine Mutter getötet." Mein Herz klopfte wie verrückt und meine Hände zitterten. Ich konnte nichts dazu sagen und wusste auch nicht, was ich sagen sollte.„Das tut mir Leid....", flüsterte ich leise.
„Das bringt sie auch nicht wieder zurück.", sagte er und schweifte mit seinem Blick kurz über meinen Körper, ehe er mir wieder in die Augen blickte.Das Auto fuhr weiter. „Und was hast du jetzt mit mir vor?", fragte ich ihn vorsichtig.
„Nichts weiter. Du kannst gehen, sobald wir an deinem Standort angekommen sind."„Du solltest es dir nicht von deinem Vater abgucken, Elyas."
„Du hast mir ein Scheiß zu raten, Malia.", zischte er plötzlich und beugte sich zu mir vor.
„Ich weiß aber, dass du anders bist." Elyas lehnte sich zurück.
„Menschen ändern sich.", murmelte er kalt und gelassen.
„Denkst du, dass ich mich verändert habe?", fragte ich ihn.
„Nicht viel. Du lässt dich immer noch von deinem Vater beschatten. Du lebst immer noch nach seinen Regeln. Dein Charakter ist wahrscheinlich immer noch so gut wie damals und du siehst nur noch besser aus als damals. Auch wenn du damals schon wunderschön warst." Ich schluckte kurz und schon hielt das Auto an.„Geh, Malia.", raunte er und öffnete die Türe. Anschließend stieg ich sofort aus und das Auto fuhr sofort weiter. Ich schaute dem Wagen noch hinterher, während ich darüber nachdachte, was hier gerade passiert ist.
Ich war immer noch ziemlich aufgewühlt und musste mich erstmal orientieren. Da ich mein Handy zuhause hatte, konnte ich niemanden anrufen, also joggte ich wieder Richtung nach Hause, denn jetzt noch zum Bäcker joggen, dafür hatte ich keine Nerven. Appetit hatte ich auch keinen mehr.
Als ich gerade vor der Türe stand, wurde sie gerade energisch geöffnet und Justin stand vor mir.
„Ich wollte gerade nach dir suchen. Wo zum Teufel warst du so lange?", fragte er mich besorgt, doch ich legte meine Arme bloß um ihn und drückte mein Gesicht in seine Brust. Christian stand hinter ihm und entfernte sich dann einige Schritte von uns, um uns alleine zu lassen. Ich brauchte diese Umarmung gerade, denn ich war verdammt aufgewühlt.
Justin streichelte meinen Rücken und drückte mich dann sanft an ihn.
Langsam löste ich mich von ihm und setzte mich auf die Treppenstufe vor dem Haus.

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Crave you
RomanceBAND 1 von „Crave you" Malia, die Tochter des Bürgersmeisters von New Orleans, liebevoll und bodenständig, mehreren Gefahren ausgesetzt, weil ihr Vater furchtlos war und Rache sowie Macht ausübte. Justin, der für die Familie arbeitete, hatte einige...