Kapitel 37
Malia
Es sind zwei Monate vergangen. Die Zeit rennt. Mein Vater wird immer schwächer. Lange hat er nicht mehr... Bald wird seine Seele seinen Körper verlassen und sein Körper wird aufgeben. Dein Körper wird nicht mehr existieren. Er wird nur noch in meinen Erinnerungen exisitieren. Erst verliere ich meine Mutter an Krebs und nun mein Vater...
Tränen bilden sich in meinen Augen, während ich in den Bildschirm meines Notebooks starre, mein Ellenbogen auf dem Tisch stütze und mein Kinn auf meiner Handfläche ablege.
Erste Frau, Bürgermeisterin in den USA.
Ich durchstöbere das Internet.
Amerikas jüngster Bürgermeister, süße 18.Ich suche Information. Recherchiere, ob ich versuchen will, den Platz meines Vaters anzumehmen. Ich wollte es nie, mein Vater wollte es. Zu viele Gefahren, zu wenig Privatsphäre. Doch jetzt wo mein Vater bald geht, will ich es.... Ich will es für ihn.
„Was machst du?", taucht Justin plötzlich hinter mir auf, platziert seine starken Hände auf meinen Schultern und drückt mir ein Kuss auf die Wange. Och kann sehen, wie er in den Bildschirm starrt.
„Ich informiere mich.", sage ich. Justin liest mit, doch lange muss er nicht leden, um zu begreifen, dass es ihm nicht gefällt, nach was ich hier recherchiere.
„Nein, Malia.", sagt er sofort und klappt mein Notebook zu.
„Justin!", sage ich sofort und schaue ihn an.
„Schlag dir die Scheiße sofort aus dem Kopf, ich meine es ernst. Es wird dein Leben ruinieren." Er war fast wütend, konnte man behaupten. Es gefällt ihm wohl wirklich nicht.
„Warum sollte es mein Leben ruinieren? Ich möchte es für meinen Vater tun, für mich..."
„Weil du noch jung bist. Das kannst du machen wenn du vierzig bist.", raunt er.
„Aber jetzt gerade habe ich die besten Chancen, Stimme zu bekommen.. Jetzt kennen sie mich alle noch. In vierzig Jahren nicht mehr. Dann werde ich vielleicht nur hundert Stimmen bekommen. Ich will es. Ich weiß sowieso nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll..", sage ich und schaue runter zu meinen Fingern, an denen ich zupfe.Justin packt mein Drehstuhl an der Lehne und dreht mich in seine Richtung. Er stützt sich links und rechts neben mir auf den Armlehnen ab und blickt mir innig in die Augen.
„Ich will nicht, dass du dich veränderst. Ich hab Angst dich zu verlieren, weil du vielleicht irgendwann wie dein Vater handeln wirst." Ich schlucke und dann lächle ich, denn seine Sorge um mich, mich irgendwann verlieren zu können, fand ich herzzerreißend.
Ich lege meine Hand auf seine Wange und streichle diese mit meinem Daumen. „Du bist süß, wenn du dir so Sorgen machst.", flüstere ich und grinse etwas. „Du solltest mir einfach vertrauen. Außerdem weiß ich gar nicht, ob ich genug Stimmen bekommen würde."
„Wirst du.", sagt er sofort selbstsicher. „Die Menschen feiern dich mehr als deinen Vater. Sie bemitleiden deinen Vater gerade alle, da sind deine Stimmen sicher. Sie werden alle die Tochter vom Bürgermeister wählen, die Vollwaise mit achtzehn." Nun wurde ich emotional. Vollwaise.
Gott...
Tränen schießen mir in die Augen.
„Fuck, sorry... Ich wollte nicht ...", entschuldigt Justin sich sofort, nimmt meine Hand und zieht mich hoch in seine Arme. „Es tut mir Leid, ehrlich. Ich hab nicht nachgedacht.", flüstert er in mein Haar und streichelt meinen Rücken. Ich kneife die Augen zusammen und presse meine Lippen aufeinander. Als ich mich ein wenig beruhig habe, löse ich mich von Justin.
„Ich fahre ins Hospiz zu Dad...", flüstere ich. „Ich sollte jede Minuten dort sein."
„Ich werde mitkommen.", sagt Justin. Also fuhren wir gemeinsam zu ihm.Meinen ganzen Tag verbringe ich im Krankenhaus. Ich halte seine Hand, jede freie Minute, jede freie Sekunde. Ich erzähle ihm, was ich vor habe. Erzähle ihm, dass ich kanidieren werden.
Er war stolz.
Er lächelt.
Er schwächelt durch die ganzen Medikamente.
Er drückt mit seiner letzten Kraft meine Hand.
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Crave you
RomanceBAND 1 von „Crave you" Malia, die Tochter des Bürgersmeisters von New Orleans, liebevoll und bodenständig, mehreren Gefahren ausgesetzt, weil ihr Vater furchtlos war und Rache sowie Macht ausübte. Justin, der für die Familie arbeitete, hatte einige...