Kapitel 22

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Kapitel 22

Malia

Justin blickte mich lange an, ehe er dann leise seufzte.
„Malia", fing er an.
„Was?", fragte ich ihn und dann schob er mich von seinem Schoß, sodass ich auf den Beinen stand, bloß in Unterwäsche vor ihm. „Was Justin? Bin ich wirklich bloß eine weitere Hure für dich? Nur eine weitere Sexgeschichte? Ist es so?", fragte ich ihn.
„Nein, bist du nicht.", sagte Justin und war sichtlich verzweifelt, weil ich nun ein wenig lauter wurde.
„Was dann, hm?" Er stand auf, packte sich meine Hände, die die ganze Zeit wild herumfuchtelten, und sah mir in die Augen.
„Ich kann damit nicht umgehen.", raunte er.
„Womit?", fragte ich ihn.
„Mit meinen Gefühlen zu dir.", zischte er und ließ meine Hände dann los. Ich wurde ein wenig ruhiger nach seinen Worten. Ich griff nach meinem Kleid und hielt es mir vor meinem Oberkörper.
„Früher oder später musst du damit umgehen können, Justin."

Er fuhr sich energisch durch sein Haar und drehte sich dann wieder zu mir.

„Ich weiß aber ich bin nicht bereit dafür.", sagte er.
„Und wann bist du es?"
„Du setzt mich jedes Mal so unter Druck" Ich unterbrach ihn.
„Weil ich kein Bock hab verarscht zu werden!"
„Ich verarsche dich nicht!", sagte er etwas lauter und kam mir näher. „Ich schwöre es dir. Du bist viel zu wertvoll um dich zu verarschen. Nicht nur, dass ich nicht bereit bin, es ist auch noch die Situation mit deinem Vater." Ich zuckte mit den Schultern.
„Man kann mit ihm sprechen. Als würdest du keinen anderen Job finden." Er schüttelte den Kopf.
„Du verstehst es nicht. Ich kann diesen Job nicht wie einen null acht fünfzehn Job kündigen, Malia.", raunte er und blickte mir tief in die Augen. Sofort verstand ich. Nie hatte ich darüber nachgedacht.
„Es ist mein Vater. Wenn ich mit ihm rede.." Justin schüttelte erneut den Kopf.
„Er hat mir damals trotzdem den Befehl gegeben Jake zu töten, obwohl du es nicht wolltest und er dir dabei in deine weinenden Augen gesehen hat. Er hat ihn trotzdem töten lassen." Ich seufzte leise und schlüpfte in mein Kleid.

„Die Finger können wir auch nicht voneinander lassen."
„Na und?", fragte Justin. „Warum sollten wir? Es gefällt uns und wir fühlen uns gut." Ich verzog mein Gesicht.
„Was ein Schwachsinn. Es wird auffliegen, Justin." Justin kratzte sich über sein Kiefer.

Ich zog mir dann meine Schuhe an. „Ich möchte nach Hause.", murmelte ich, drehte mich um und wollte gehen, doch er packte mich am Handgelenk und zog mich nah an sich.

„Du sollst wissen, dass du für mich anders bist als all die anderen Frauen. Du bist besonders und wertvoll. Ich mag dich, Malia.", raunte er, während er mir tief in die Augen blickte.
„Ich mag meine Katze auch.", murmelte ich, zog meinen Arm aus seiner Hand und verließ das Zimmer. Natürlich folgte er mir, war ja irgendwo sein Job.

Wir fuhren dann später nach Hause, schwiegen uns im Auto an. Ich war sowieso völlig dicht und verdammt müde. Als ich später im Zimmer war, zog ich mich in Ruhe um, denn Justin saß mit Christian im Wohnzimmer.

Ich legte mich ins Bett und versuchte zu schlafen, doch es klappte nicht. Dann stand ich irgendwann seufzend auf und verließ langsam das Zimmer, um auf die Toilette zu gehen.

Bevor ich ins Bad gehen konnte, konnte ich die beiden reden hören und als ich mein Namen hörte, blieb ich abrupt stehen, um zu lauschen.

„Diese Frau macht mich verrückt. Keine Frau hat mich jemals so verrückt gemacht wie Malia. Du kennst mich.", sagte Justin so verdammt ehrlich.
„Ja, ich weiß. Als du gesagt hast, dass du eine Freundin mitbringst, wusste ich schon, dass da mehr sein muss. Du würdest nie bloß eine Freundin mitnehmen. Sie bedeutet dir was und du wolltest wahrscheinlich durch die Blume eine Meinung von uns.", sagte Chris.
„Das ist krank aber sie bedeutet mir alles. Ich kann das irgendwie nicht glauben. So eine kurze Zeit und sie hat mein Kopf gefickt."
„Wie es aussieht auch dein Herz.", lachte Christian. „Sie ist cool und sehr bodenständig. Sie kommt mir ehrlich rüber. Du solltest gucken, dass du sie nicht vergraulst, Mann. Wenn es dir zu schnell geht, frag sie nach etwas Zeit."
„Du hast Recht.", sagte Justin. „Trotzdem lass ich es erstmal so sacken. Ich kann gerade nichts riskieren, wegen dem Job, weißt du."

Ich bemerkte, wie verdammt lange ich schon lauschte und es war normalerweise nicht meine Art. Doch ich war froh, dass ich es gehört und mitbekommen hatte. Es war die Bestätigung, dass ich ihm wirklich wichtig war. Ich wollte ihn ja auch nicht überrumpeln. Wir hatten Zeit.

Als ich im Bad angekommen war, konnte ich nicht anders als durchgehend zu lächeln.

Ich war später wieder im Zimmer und somit wieder im Bett. Es war ziemlich spät, Justin war immer noch nicht da. Also wartete ich nicht auf ihn und versuchte irgendwie meinen Schlaf zu finden.

Am nächsten Morgen, als ich wach wurde, lag Justin neben mir. Ich hatte nachts nicht bemerkt, dass er wiederkam. Leise stand ich auf, zog mich an und lief in die Küche. Als ich bemerkte, dass es kein Brot oder Brötchen gab, seufzte ich leise. Dann beschloss ich, zum Bäcker zu joggen, um einige Brötchen zu besorgen. Es war heute der letzte Tag und zugleich der Abreisetag.

Also machte ich mich fertig und hinterließ vorher eine Nachricht, dass ich zum Bäcker jogge.

Ich nahm beim joggen aber ein Umweg durch den großen Park.

Nichtsahnend joggte ich durch den Park, wo die Bäume etwas dichter waren. Plötzlich wurde ich von der Seite gepackt und in den Wald gezogen. Ich schrie vor Schreck auf, doch sofort drückte mir jemand seine Handfläche gegen den Mund, sodass ich nicht nach Hilfe schreien konnte.

Es waren weit und breit auch keine Leute unterwegs, die helfen konnte und so schaffte es der Entführer, mich bis in sein Auto zu zerren.

Als ich im Auto drin saß, wurde mir mein Mund zugeklebt und die Hände gebunden. Ich saß hinten alleine und ich versuchte mich irgendwie zu befreien. Das Auto fuhr aber nicht lange und weit. Dann hielt es auch schon an und ich versuchte in den letzten Minuten nach an dem Tape an den Händen zu zerren, doch es war zwecklos.

Es dauerte circa zehn Minuten unf plötzlich stieg jemand ins Auto. Mein Atem stockte, als ich die Person vor mir erkannte. Wie in Schockstarre starrte ich ihm in die Augen und er zog mein Tape vom Mund.

„Elyas.", murmelte ich leise.
„Malia.", raunte er zurück.

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