Kapitel 42

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Kapitel 42

Malia

„Geh, Justin.", sage ich sofort, doch statt zu gehen, läuft er auf mich zu.
„Hör mich an, Malia.", sagte Justin und drückt seine Handflächen flehend aneinander.
„Ich will dich nicht anhören. Ich will einfach nur, dass du verschwindest.", sage ich ernst und schaue ihn nicht an, versuche seinen Augenkontakt zu vermeiden. Ich nehme den Brief in die Hand, um mich abzulenken, doch statt mich abzulenken, bin ich kurz wie erstarrt, als ich lese, was in dem Brief steht.

„Was ist los?", fragt Justin mich, denn anscheinend bemerkt er meinen geschockten Gesichtsausdruck, doch ich antworte ihm nicht.
„Du solltest gehen.", sage ich, schaue ihn nun an, während ich das Telefon in die Hand nehme und Elyas Nummer wähle. Bevor ich ihn aber anrufe, klopft es an der Türe und nach meinem ‚Herein' öffnet sie sich. Derek lässt Elyas rein. Als könnte er es spüren, ist er plötzlich da. Elyas schaut sofort zu Justin, Justin schaut zu Elyas. Ich sehe wie Justins Hand sich zu einer Faust ballt, er ist wütend Elyas hier anzutreffen. Er mag ihn nicht.

Ich lege den Hörer wieder weg, stehe sofort von meinem Platz auf, nehme den Brief in die Hand und laufe zu Elyas. Den Brief halte ich ihm entgegen und schaue ihn an. „Es hört einfach nicht auf.", sage ich und verschränke meine Arme vor der Brust. Elyas ließt den Brief und schaut mir dann in die Augen. Dann stellt Justin sich zwischen uns und packt sich einfach den Brief. „Was steht hier, hm?", fragt er und fängt an zu lesen, während er uns dabei den Rücken zukehrt.
„Was macht der hier?", flüstert Elyas mir leise zu und runzelt die Stirn. Ich zucke mit den Achseln.
„Ich höre dich, Pisser.", zischt Justin, ließt immer noch diesen Brief. „Das ist ein verdammter Drohbrief. Ist das dein erster?", fragt Justin, nachdem er sich endlich umgedreht hat.
„Mein dritter.", sage ich und knabbere nervös auf meiner Unterlippe herum.
„Und worauf wartet ihr? Darauf, dass er vor deiner Türe steht?", fragt er und runzelt unverständlich seine Stirn. „Sicher, dass es nicht dein Vater ist?", fragt Justin und richtet seinen Blick auf Elyas.
„Halts Maul, ist er nicht.", sagt Elyas wütend und tritt Justin ein Schritt näher. „Ich würde nicht zulassen, dass mein Vater ihr droht. Außerdem hat er genug Kohle. Er hat es nicht nötig." Justin lacht nur amüsiert und hält mir den Brief entgegen. Ich nehme ihn und drücke ihn an meine Brust.
„Bei sowas würde ich schnell handeln. Eine Liste mit allen Verdächtigen und einen Boten schicken, fertig.", sagt Justin lässig.
„So wie mein Dad dich geschickt hat und du alle umgebracht hast?", frage ich ihn. Justin schaut mir in dir Augen.
„Ja, genau so wie dein Dad es mir befohlen hat. Denn sonst bist du am Ende tot und die haben trotzdem deine Kohle.", raunt er mir zu und schaut mir innig in die Augen.
„Elyas hilft mir schon. Er hat auch mir auch die letzten Monate geholfen.", sage ich, wissend, dass ihm diese Aussage nicht gefallen wird. Justin leckt sich flüchtig zwischen seinen Lippenpaare.
„Weit seid ihr ja nicht gekommen, hm?", fragt Justin.
„Es ist nicht deine Sache wie weit wir gekommen sind.", sage ich und verziehe unverständlich mein Gesicht während ich ihn anschaue, weil ich nicht verstehen kann, wie er hier auftauchen kann und so tun kann, als wäre die letzten Monate nichts passiert. Als hätte er mich nie alleine gelassen.
Als wäre er nie weggewesen.
Als hätte er sich nie gegen mich entschieden...

„Lass mich dir einfach helfen.", sagt Justin fast flehend und kommt mir näher.
„Er sollte gehen, Malia.", sagt Elyas zu mir. Justins Kopf dreht sich in Elyas Richtung und er schaut ihn drohend an.
„Du solltest die Klappe halten und dich nicht einmischen.", sagt Justin, für seine Verhältnisse noch ziemlich entspannt.
„Du solltest gehen, Justin.", sage ich nun endgültig zu Justin und er richtet seinen Blick wieder in meine Augen. Kurz herrscht Stille, bloß ein Augenkontakt zwischen uns beiden, welches ich wollte, dass es nicht aufhörte. Ich will für immer in seine Augen schauen. Seine schönen braunen Augen..

Crave youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt