Kapitel 33

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Kapitel 33

Malia

Meine Rückreise steht an. Ich verabschiedete mich von den Bewohnern, drücke sie alle liebevoll, und weiß sofort, dass ich definitiv wiederkommen werde. Die Zeit hier hat so gut getan, und ich habe mein Kopf hier freibekommen können. Doch jetzt wo die Reise zurück ansteht, kommt er wieder in mein Kopf. Justin. Ich weiß, dass mein Leben nicht von einem Mann abhängig ist. Ich kann mein Leben auch ohne Mann führen, vor allem ohne Justin.
Justin..
Mein Bauch kribbelt immer noch bei dem Gedanken an ihn, an sein schönes Gesicht, an seine vollen Lippen.

„Gott..", höre ich mich selber sagen, als ich mich dabei erwische, wie ich an ihn denke. Zum Glück war ich gerade allein, während ich den sandigen Weg entlanglaufe, zu meiner Hütte, wo ich mir nur noch meine Sachen schnappe, und anschließend zum Flughafen gefahren werde.

***

Angekommen, zurück in New Orleans, wo mich wahrscheinlich wieder so einiges erwartet.
Ich sitze im Taxi, auf dem Weg zum Anwesen, scrolle dabei durch mehrere Wohnungsanzeigen, um endlich alleine leben zu können.

Als das Taxi dann vor dem Anwesen hält, kommt gerade Trevis von der Seite. Überrascht lächelt er mich an. „Malia, endlich bist du wieder da. Das Funken an Fröhlichkeit und Schönheit hat in diesem Haus gefehlt.", lacht er, und schmeichelt mir zugleich. Ich lächle, und helfe dem Taxifahrer meine Koffer rauszuholen.
„Wie war es ohne mich?", frage ich, und Trevis nahm mir die Arbeit ab, und trug meinen Koffer, samt meiner Tasche.
„Sehr düster. Man hat gemerkt, dass etwas gefehlt hat.", sagt er ehrlich. Ich lächle ihn von der Seite an, während wir zum Anwesen laufen.
„Das wollte ich doch hören..", antworte ich. „Wer ist dann alles so da..? Ist Dad da?", frage ich ihn vorsichtig, wollte bloß hören, ob Justin da ist, und ob er überhaupt noch hier arbeitet. Wobei ich aber von meinem Vater gehört habe, durch Erzählungen, dass er noch dort arbeitet.
„Du meinst, ob Justin da ist?", fragt er amüsiert, während er leicht schmunzelt. „Er ist da.", sagt er, und sofort beginnt mein Herz schneller zu schlagen. Ich habe damit gerechnet, doch die Worte nochmal zu hören, und zu wissen, dass er wirklich da war, macht mir Angst.

„Dein Dad und er sind so" Er verkreuzt seine Finger. „Seit deren Auseinandersetzung, als Justin wieder da war, und du weg warst, haben die beiden sich so gut verstanden wie noch nie. Keine Ahnung, wie Justin das anstellen konnte." Ich hebe meine Augenbraue. Obwohl mein Vater ahnen kann, dass ich wegen Justin abgehauen bin? Aber ich bin froh. Froh, dass sie sich verstehen. Ich will keine Unruhe haben und will nur Frieden.

Ich betrete das Anwesen, und schaue mich beeindruckt um. Es ist alles moderner ausgestattet, die alten Möbel waren alle weg und das löste in mir eine kleine Traurigkeit aus, denn alle Möbel hat meine Mutter damals ausgesucht.

„Meine Tochter hat ihren Weg zu mir gefunden.", ruft mein Dad plötzlich, und lacht anschließend amüsiert. Ich schaue hoch zum Geländer, an dem mein Vater steht und zu mir herunterschaut. Nun habe ich ein Grinsen im Gesicht. Ich laufe langsam auf ihn zu und nehme ihn liebevoll in die Arme.

„Ich bin stolz auf dich.", flüstert er in mein Haar, während ich ihm über den Rücken streichle, und meine Augen bei der Umarmung geschlossen habe. „Ich habe dich im Fernseher gesehen. Deine Bilder im Internet, wie liebevoll du diesen Familien geholfen hast. Nein, ehrlich. Ich bin stolz auf dich.", sagt er so stolz wie schon lange nicht mehr. Ich muss lächeln, und löse mich langsam von ihm. Er lächelt mich und streichelt kurz meinen Oberarm.
„Danke, Dad.", sage ich.
„Sollen wir was essen? Hast du Hunger?", fragt mein Vater mich, doch ich schüttel bloß meinen Kopf.
„Nein, ich bin nur ziemlich erschöpft, und möchte meinen Koffer auspacken. Danach will ich einfach nur duschen, mich kurz ausruhen und heute Abend bin ich mit Luna verabredet." Er nickt, während er lächelt. Mein Vater ist wie ausgewechselt. Er will mir keinen anhängen, der sich um mich kümmert? Er lässt mich einfach gehen, ohne Diskussion? Ich glaube, er hat verstanden, dass ich auf mich selbst aufpassen kann. Oder ist da was anderes, was ich nicht weiß?

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