Kapitel 39

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Kapitel 39

Malia

Mein Weg führt zurück zu Justin, doch plötzlich war er nicht mehr da, wo er das letzte Mal mit mir stand.

„Christian, wo ist Justin?", frage ich ihn, als ich ihn an der Bar erkannt habe und zu ihm gelaufen bin. Er schaut mich perplex an und zuckt mit den Schultern.
„Ich glaube er wollte nach dir schauen.", sagt er, als er kurz sein Köpfchen angestrengt hat.

Ich setze mich auf den Barhocker, hole mein Handy raus und schaue nach, ob er mir geschrieben hat.
Nichts. Also schreibe ich ihm eine Nachricht.

Ich warte an der Bar auf dich, damit du Bescheid weißt.

Ich bestelle mir eine Cola, warte auf Justin und unterhalte mich nebenbei mit Christian.

Langsam wurde ich sichtlich nervös. Ich schaue auf mein Display - keine Antwort von Justin. Eine halbe Stunde ist um.
„Ich schaue mal nach ihm.", sage ich zu Christian und verschwinde daraufhin zu den Toiletten. Ohne zu zögern betrete ich die Männertoilette, ignoriere die wilden Blicke der Männer, ignoriere das Pfeifen. Kein Justin im Männerklo.

Ich habe fast die komplette Bar nach ihm gesucht und keine Spur von ihm. Also verlasse ich die Bar, in der Hoffnung, dass er sich außerhalb aufhält. Als ich gerade die Bar verlasse, kann ich Justin sehen. Er war ein wenig aufgewühlt und wütend. Flüchtig fährt er sich durch sein Haar. Ich sehe wie vor ihm jemand ins Auto steigt und wegfährt.
Ich habe da so ein Gefühl.
Mein Herz schlägt verdammt schnell.

Ich beobachte Justin kurz, bevor ich zu ihm laufen will, dann hörte man aber am Ende der Straße einen lauten Aufprall. Sofort schaut Justin in die Richtung und ohne zu zögern sprintet er hin. Ich folge ihm langsam, bis ich ihn dann erreicht habe. Das Auto, welches noch vor einigen Sekunden vor Justin stand, ist in ein anderes Auto reingeprallt. Eine fremde Person ruft den Krankenwagen, während Justin versucht die Person zu Bewusstsein zu bekommen.

„Emily, wach auf!", ruft Justin. Sie war im Auto eingeklemmt, sie da rauszubekommen ist schwierig, so sah es zumindest aus, doch Justin versuchte alles. Alles, damit sie überlebte.

Ich lege geschockt meine Finger an meine Lippen, denn sie ist sichtlich schwer verletzt. Ich versuche Justin zu helfen, bis ein Krankenwagen kommt und sie schließlich ins Krankenhaus fährt.

„Sei mir nicht böse aber ich muss zu ihr. Es ist meine Schuld was ihr passiert ist. Nur meine verdammte Schuld.", sagt Justin flüchtig und läuft Richtung Auto. Ich frage mich, was zwischen den Beiden vorgefallen ist. Ich laufe neben ihm her und versuche seinen Tempo beizubehalten.
„Ich komme mit dir, Justin.", sage ich und so fahren wir beide dann ins Krankenhaus, unwissend, was auf mich zukommen würde.

Stunden sind bereits vergangen und langsam komme ich mir lächerlich vor. Ich will für ihn da sein aber er lässt es nicht zu. Ich hänge hier im Wartezimmer, während er an ihrem Bett sitzt. Zwei Stunden sind bereits vergangen und immer noch tue ich mir das an. Langsam laufe ich in die Richtung des Zimmers. Die Türe steht offen. Ich lehne mich leise und unbemerkt an den Türrahmen und schaue zu ihm, beobachte ihn, wie er ihre Hand hält, wie er ihre Finger streichelt, wie er für sie bettet, wie er sie begehrt.
Er liebt sie.
Man sieht es.
Man spürt es.

Plötzlich tut es weh. Ich sehe plötzlich, wie alles dss was wir hatten, plötzlich wieder verschwindet, wovor ich immer Angst hatte. Ich spüre es kommen.
Ich kann ihn nicht haben, solange er noch Gefühle für sie hat.
Ich will ihn nicht haben, wenn er nicht mit ihr abschließen kann.

Ich drücke mein Gewicht vom Türrahmen und entferne mich vom Zimmer, verlasse schließlich das Krankenhaus und fahre mit dem Taxi nach Hause zu Blake. Zum Glück war er da, als er mich reinlässt, fragt er, wo Justin ist. Es fällt mir schwer zu antworten, denn mir fehlte die Kraft in der Stimme.
„Er ist bei Emily... Sie hatte ein Autounfall und ist im Krankenhaus. Sei mir nicht böse, ich bin ziemlich müde und will einfach nur ins Bett ...", sage ich. Er ist sichtlich verwirrt, doch er nickt und lässt mich im Zimmer verschwinden, ohne weitere Fragen zu stellen.
Ich setze mich am Rande des Bettes und starre in die Luft. Vielleicht aber starre ich auch in die Zukunft mit mit und Justin, die Zukunft, die vielleicht nicht existiert.

Crave youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt