Kapitel 17

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Kapitel 17

Malia

Es dauerte lange, bis ich Justin nebenan hörte, bis er dann endlich da war. Ich war nicht weiter sauer auf ihn, also stand ich von meinem Bett auf und tapste zu ihm ins Zimmer rüber. Als ich in seinem Zimmer war, schloss ich die Türe ab und lief auf ihn zu.

„Und, was wollte mein Vater heute wieder?", fragte ich ihn, stand dann hinter ihm und legte meine Arme um sein Becken.

„Das übliche.", murmelte Justin und zog sich sein Shirt über sein Kopf. Ich musterte sein Rücken und drückte ihm ein Kuss auf die Schulter.
„Ging aber länger als das übliche sonst.", flüsterte ich und kraulte langsam sein Rücken. Justin sagte nichts, entfernte sich plötzlich von mir und lief zu seinem Kleiderschrank. Ich blieb auf meinem Fleck stehen und blickte zu ihm.

„Wegen uns... Ich dachte mir, vielleicht sprechen wir einfach mit meinem Vater. Er wird es bestimmt verstehen." Er antwortete mir nicht. „Hallo? Was ist los?", fragte ich ihn, denn ich bemerkte seine plötzliche kalte Art. Ich lief vorsichtig auf ihn zu, während er in seinem Schrank wühlte, blieb aber einige Schritte von ihm entfernt stehen, da ich nicht anhänglich wirken wollte.

„Es gibt kein Uns, Malia." Seine Worte verletzten mich. Ich verstand nicht, wieso er plötzlich so war. „Wir sollten den Scheiß einfach lassen. Ich hab sowieso keine Lust drauf.", sagte er. Ich lief langsam auf ihn zu, bis ich dicht neben ihm stand, legte meine Hand auf seine Wange und drehte sein Gesicht in meine Richtung.
„Du lügst.", flüsterte ich. Er sah mir nun in meine Augen.
„Ich meine es vollkommen ernst.", raunte er.
„Hat es was mit meinem Vater zu tun?", fragte ich ihn. Er schaute wieder weg. „Sag es mir."
„Malia, geh.", zischte Justin und nahm meine Hand von seiner Wange.

Ich blickte ihn lange an, musste mich zusammenreißen nicht zu weinen.
„Mal schauen wie lange es dauert bis du wieder eifersüchtig wirst, Justin. Wie lange es dauert bis du deine Finger wieder nicht von mir lassen kannst.", raunte ich. Und das war der Moment wo er mich wieder anblickte. Dann stützte er sich an seinem Schrank ab und ließ seinen Kopf hängen.

„Ja, es ist wegen deinem Vater. Er hat es gecheckt und mich gewarnt meine Finger von dir zu lassen."
„Also ist es dir wichtiger als ich es bin?", fragte ich ihn und musterte ihn von der Seite.
„Ja.", raunte er. Okay, nun hatte er mich. Der saß tief.
„Gut zu wissen.", sagte ich und entfernte mich einige Schritte von ihm. Anschließend lief ich zur Türe, schloss sie auf und verließ sein Zimmer. Natürlich hatte ich einige Tränen verloren, denn so wie er es rüberbrachte, war es wohl wirklich so, denn wenn es nicht so wäre, dann hätte er was dagegen getan.

***

So hielt ich mich also bereits seit einigen Tagen von Justin fern und Trevis kümmerte sich um meine Sicherheit.

Leider tat ich eine Sache ein wenig aus Rache zu Justin. Ich wollte einfach etwas aus ihm herauskitzeln. Seine Gefühle. Seine Eifersucht. Ich traf mich mit Luke. Ich lud ihn zu mir nach Hause ein, wissend, dass Justin beim Essen dabei sein würde. Ich hasste es, dass ich auf diese Art und Weise versuchen musste ihn wütend zu machen, doch ich wollte wissen, was es in ihm auslösen würde. Es reizte mich so sehr.

„Du warst damals mal hier, richtig?", fragte ich ihn, als wir gerade den Gang entlangliefen.
„Ja genau. Es ist krass, ich hab es genauso noch in Erinnerung.", sagte er erstaunt, während er sich umsah. Ich nickte lächelnd und kurz bevor wir im Esszimmer waren, sagte ich zu ihm: „Lass dich von meinem Vater nicht einschüchtern wenn er irgendwas komisches sagt. Er kennt dich ja noch, dann ist es angenehmer. Wir sind ja bloß Freunde.", lächelte ich. Er blickte in meine Augen und nickte mit dem Kopf.

Dann betraten wir das Esszimmer und die Blicke richteten sich bereits auf uns. Ich konnte nicht anders und blickte kurz in Justins Augen. Mein Lächeln war breit und ich packte Luke am Arm, zog ihn sanft zu unseren Plätzen.

„Dad, du kennst Luke doch noch, richtig?", fragte ich ihn. Er musterte ihn skeptisch, ehe er nickte und ihn kurz begrüßte.
„Na klar.", sagte mein Vater und aß weiter.
„Freut mich sie wiederzusehen."
„David.", sagte mein Vater entspannt und Luke nickte. Ich setzte mich mit Luke hin und befüllte unsere Teller.

Justin aß bloß und zeigte bisher nicht viele Emotionen, außer, dass er ein wenig angespannt wirkte.

„Paps, Luke und ich lernen heute ein wenig. Ich hoffe es ist in Ordnung wenn er heute ein wenig länger hier bleibt."
„So lange es nur beim lernen bleibt.", sagte er warnend und schmunzelte leicht. Ich konnte es nicht lassen Justin ein Blick zuzuwerfen. Während er auf sein Teller runterblickte, schaute er plötzlich hoch und wirkte nicht sehr begeistert. Ich war auch nicht begeistert davon, dass Justin sich von mir fernhält.

Nach dem Essen lernten Luke und ich in der Bibliothek. Wir gingen nicht in dieselbe Klasse, doch in einem Fach hatten wir dasselbe Thema, welches wir gemeinsam durchgingen. Auch wenn ich Justin eifersüchtig machen wollte, verbrachte ich gerne Zeit mit Luke und zusätzlich wollte ich wirklich lernen. Ich hatte in letzter Zeit zu wenig für die Schule getan und es war das letzte Jahr.

„Weißt du schon mit wem du auf den Ball gehst?", fragte Luke mich plötzlich. Ich sah ihn nicht an, blickte weiter auf meine Unterlagen und schüttelte den Kopf.
„Ich mache mir darum noch keine Gedanken.", sagte ich. Ich konnte Luke nicken sehen und er sagte nichts. Doch ich konnte mich kaum auf das Lernen konzentrieren, denn ich dachte durchgehend an Justin. Was tat ich hier gerade?

Ich blickte Luke in die Augen. „Ich muss kurz hoch ins Zimmer, bin sofort wieder da.", sagte ich. Luke nickte und daraufhin stand ich flüchtig auf und lief die Treppen hoch. Doch ich ging nicht in mein Zimmer, sondern in Justins. Als er tatsächlich in seinem Zimmer war, schloss ich die Türe hinter mir und lief mit schnellen Schritten auf ihn zu.

„Malia, was tust du hier?", fragte er verwirrt. Doch ich ging nicht auf seine Frage ein, packte mir sein Gesicht und küsste ihn leidenschaftlich. Er löste sich nicht von dem Kuss, ganz im Gegenteil, er erwiderte ihn und platzierte seine Hände auf meine Taille.

Während des Kusses drückte ich ihn auf sein Bett runter und platzierte mich breitbeinig auf sein Schoss. Kurzzeitig löste ich mich von seinem Kuss, packte am Saum meines Shirts und zog es mir über den Kopf, um es dann auf den Boden zu werfen. Wir blickten uns in die Augen.

„Ich kriege dich einfach nicht aus meinem Kopf, Justin. Ich sehne mich so stark nach dir wie ich mich nach niemand anderen sehne. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich meine Finger von dir lassen kann und vorallem kannst du mir nicht sagen, dass du nicht dasselbe empfindest.", hauchte ich, während ich sein Gesicht umfasste und ihm in die Augen blickte, voller Leidenschaft und Sehnsucht.

Er blickte mich bloß lange an und dann drückte er seine Lippen verlangend auf meine, als könnte er nicht anders. Unser Kuss wurde fordernder und ein wenig gieriger, bis plötzlich nach einem kurzen Klopfen, jemand versuchte die Türe zu öffnen.

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