Kapitel 3 - Aufwachen

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Mia

Mit Kopfschmerzen wache ich auf. Ich versuche mich aufzurichten und um dann zu realisieren was gerade passiert ist. Sobald ich am Bettrand sitze, schießen mir die Erinnerung in den Kopf.

Wie hat Pablo es rausgefunden? Tränen steigen mir in die Augen und schmerzhaft versuche ich die Tränen zu unterdrücken, doch es klappt nicht. Weinend raufe ich mir die Haare und versuche mich zu beruhigen.

Als es einigermaßen geht, richte ich mich auf und laufe in das anliegend Badezimmer. Mit Wasser wasche ich mir kurz das Gesicht und betrachte mich im Spiegel.

Ich sehe völlig fertig aus.

Meine Kleidung streiche ich glatt und straffe meine Schultern. Sicher sucht Sofia mich schon und so sollte sie mich nicht sehen. Hinter mir schließe ich die Zimmertür und gehe in Sofias Zimmer.

Dort ist sie aber nicht. Also mache ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo man ein paar Stimmen hört. Alessandro, Clara, Ashley, Pablo und Theo sitzend mit Sofia auf den Boden und scheinen irgendetwas zu spielen.

Ich atme nochmal tief durch und betrete dann das Wohnzimmer. Sofort, als mich alle wahrnehmen, ist es Still. Sofia rennt augenblicklich auf mich zu und springt mir in die Arme.

Ich hebe  sie hoch und drücke sie fest an mich. "Mami.", quiekt sie und fällt mir um den Hals. "Du hast den Weihnachtsmann getroffen.", plappert sie glücklich weiter. Anscheint hat sie nichts mitbekommen. Zum Glück.

Irritiert gucke ich zu Ashley, die gezwungen lächelt. Sie kommt auf mich zu und flüstert. "Ich musste sie hinhalten." Verstehend nicke ich und gucke Sofia wieder an. "Ja, mein Schatz.", sage ich und versuche ebenfalls zu lächeln. "Bist du im Schlitten mitgefahren?", fragt sie mich mit einem fetten Grinsen im Gesicht. "Leider nicht, da musste ich zurück zu dir.", sage ich und stupse ihr die Nase.

Lachend will sie von mir runter. Ich setze sie zurück auf den Boden und richte mich wieder auf. Sofia rennt glücklich durchs Wohnzimmer.

"Du solltest mit Theo reden.", wispert Ashley mir leise zu. "Sofia lass uns nach dem Essen gucken.", spricht Ashley nun lauter und läuft auf Sofia zu.

Sofia rennt sofort in die Küche und Pablo und Ashley folgen ihr. "Sag Bescheid wenn was sein sollte.", sagt sie noch leise bei vorbeigehen und verschwindet endgültig. Alessandro und Clara verschwinden ebenfalls hinterher.

Vorsichtig drehe ich mich zu Theo um, der gerade auf mich zu läuft. "Stopp.", sage ich energisch und Theo bleibt sofort stehen.

Wir starren uns einfach nur an und sagen nichts. "Mia.", fängt Theo an, doch ich unterbreche ihn sofort. "Wir sind noch heute Abend verschwunden. Du hast morgen mein Kündigung auf dem Tisch und wirst keine weiteren Probleme mit mir haben.", sage ich ernst und kann es selbst nicht wirklich glauben.

Theo sieht mich für einen Moment fassungslos an. "Nein.", sagt er autoritär und schüttelt den Kopf. "Du wirst nirgendwo hin gehen. Sofia braucht noch ärztliche Aufsicht und du auch.", sagt er streng. "Das wird aber nicht dein Problem sein.", widerspreche ich ihm mit erstaunlich gefasster Stimme.

"Du bist kein Problem.", sagt Theo ernst. "Das spielt keine Rolle. Ich kann das nicht Theo und Sofia hat es verdient ehrlich aufzuwachsen.", sage ich und gucke zu meinen Fingern.

"Mia ich kann dich nicht gehen lassen.", sagt Theo leise und schüttelt den Kopf. Mit großen Augen gucke ich ihn an. "Alle wissen von dir und mittlerweile auch von Sofia. Wenn du gehst bis du in den nächsten Stunden tot und Sofia ebenfalls. Das kann ich nicht zulassen.", erklärt er mir das Problem.

Aber meine Augen werden nur noch großer. "Hätten wir uns doch nie kennengelernt.", hauche ich zittrig aus.

"Wer war das?", fragt er plötzlich und scheint verletzt zu sein. Aber was erwartet er von mir? "Sag es mir, ich finde es eh raus.", sagt er wütend und schlägt auf den Tisch.

Ängstlich weiche ich zurück und gucke ihn mit großen Augen an. Er ist wie ausgewechselt. "Sag mir den Namen.", schreit er mich an. "Ich weiß es nicht.", antworte ich angsterfüllt und versuche meinen Tränen zurück zu halten.

Er macht mir Angst. "Lüg mich nicht an.", sagt er laut und kommt auf mich zu gelaufen. "Theo bitte.", hauche ich leise und laufe zurück.

Mein ganzer Körper zittert als er endlich stehen bleibt. "Fuck.", schreit er und schlägt gegen die Wand, ganz dicht neben mich.

Erschrocken zucke ich zusammen und bin wie erstarrt. "Theo.", ertönt plötzlich Pablos strenge Stimme und als er ins Wohnzimmer gelaufen kommt. Bei ihm ist Alessandro. "Wir hören dich bis in die Küche.", sagt Pablo mahnend.
Pablo guckt mich entschuldigend an.

Kurz drauf kommen Ashley, Clara und Sofia ins Wohnzimmer gelaufen. "Sofia komm her.", sage ich sofort und versuche meine Angst zu verstecken. Sie läuft sofort auf mich zu und ich schiebe sie hinter meine Beine. Alessandro und Clara stehen etwas abscheits und beobachten uns genau.

Ashley betrachtet mich mit großen Augen. "Was hast du getan?", zischt sie leise in Theos Richtung und guckt ihn hasserfüllt an. Theo macht einen bedrohlich Schritt auf Ashley zu.

"Aufhören.", sagt Pablo streng und stellt sich zwischen die beiden. "Ich fahre jetzt die Mädels nach Hause. Dort packen sie ein paar Sachen und danach fahre ich sie in dein Penthouse in der Stadt. Ich bleibe mit dort und sage Miguel das er sich um die Sicherheit kümmern soll.

Dort sind sie in Sicherheit und Mia hat Zeit alles zu Ordnen. Okay?", schlägt er uns einen Kompromiss vor.

Zwar gefällt es mir nicht das ich auf Theos kosten lebe, aber im Augenblick will ich nur von ihm weg und Sofia in Sicherheit wissen.

Brummend dreht sich Theo um und rauft sich die Haare. "Bei der kleistern Gefahr kommt ihr zurück.", sagt er ernst und guckt Pablo vielsagend an. Dieser nickt nur. "Geht schonmal vor, ich komme gleich.", sagt er ernst und gibt Ashley den Autoschlüssel.

Wir verabschieden uns noch von Clara und Alessandro und begeben uns dann nach draußen.

Theo

"Ich lasse euch mal alleine. Bin oben bei Laurenz.", sagt Clara sobald Mia, Ashley und Sofia außer Sichtweite sind und geht aus dem Wohnzimmer. Wütend gucke ich zu Pablo "Wenn die beiden nur einen Kratzer haben sollten, stehts du dafür gerade. Verstanden?", und versuche mich zu beruhigen.

"Es wird nichts passieren.", versichert er mir ernst. "Theo was war los?", spricht er weiter und scheint gerade lebensmüde zu sein. "Das weißt du genau.", zische ich ihm entgegen und gieße mir ein Glas Bourbon ein.

Die kalte Flüssigkeit brennt sich meinen Kehle herunter und beruhigt mich ein wenig. "Wir werden ihn finden.", sagt er zuversichtlich.

Alessandro steht mit im Raum und wartet was als nächstes passiert. Ich vertraue ihm genauso wie Pablo, aber er weiß das er sich jetzt zurück zu halten hat. "Pablo ich weiß nicht ob ich mich zusammenreißen kann, wenn wir ihn haben.", gestehe ich ihm und setze mich auf die Couch.

"Ashley hat recht. Du musst diese Entscheidung Mia und später Sofia überlassen.", sagt er ernst und setzt mich mir gegenüber auf die Couch. Alessandro setzt sich neben ihm und betrachtet uns schweigend. Er ist der ruhigste von uns allen.

Klar kann er auch zu Teufel werden wenn Clara oder seinem Sohn was passieren sollte, aber in solchen Situationen ist er meist entspannt.

"Ihr besprecht auch alles miteinander, oder?", sage ich und schüttle den Kopf. "Nicht immer.", versichert er mich und sagt mir damit das er nicht alles an sie weitergibt.

Nickend nehme ich einen Schluck aus meinem Glas. "Wir können noch eine Weile hierbleiben, wenn du mich helfen lässt.", mischt sich nun auch Alessandro ein. "Gut, aber unter dem Vorwand das Clara Mia unterstützen soll.", sage ich ernst und gucke ihn auch so an.

"Meinetwegen, aber wir wissen beide das sie uns das nicht abkauft.", sagt er und schmunzelnd leicht.

Seine Frau ist ein wandelnder Lügendetektor.


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Eure Leni<3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt