Kapitel 18 - ein letztes mal

451 15 0
                                    



Theo

Augenblicklich stürme ich an den beiden vorbei, in Sofias Zimmer. Nebenbei hole ich mein Handy raus und rufe Miguel an. "Si.", geht er auf spanisch ran. Wenn es wirklich ein Schuss gewesen war, dann habe ich zwei großes Probleme.

Erstens, müssten Mia, Sofia und Ashley schon wieder umziehen und zweites, es gibt nicht viele Schützen die aus 2000 Meter treffen. Das nächste Gebäude, was annähernd die große meines Wohnkomplexes hat, liegt gut 2 Kilometer entfernt. 

Der Schütze müsste ein echter Profi sein und die zu finden ist nicht leicht. "Saquen a las mujeres del edificio y tengan cuidado, un francotirador acecha aquí en alguna parte.", weiße ich ihn an, die Frauen aus dem Gebäude zu schaffen und gebe ihm bescheid das ein Scharfschütze hier irgendwo herum lungert.

Leise zieht Miguel die Luft ein und antworte mir angespannt. "Si." Ich ziehe meine Waffe, hinter meinem Rücken, hervor und öffne die, angelehnte, Tür zu Sofias Zimmer. Konzentriert scanne ich das Zimmer ab, aber alles schein in Ordnung zu sein.

Außer das die Fensterfront ein paar Risse hat. Natürlich habe ich Kugelsichere Fenster einbauen lassen und bin im Moment sehr dankbar dafür. "Fahrt zu Diego, ich sage ihm bescheid das ihr kommt.", gebe ich Miguel einen letzten Befehl und lege auf.

Sofort wähle ich Diegos Nummer und verstaue meine Waffe wieder. "Hola Hermano. Schon vermisst?", geht er spöttisch an sein Handy. "Miguel wird Mia, Sofia und Ashley zu dir bringen. Sie müssen eine Weile bei dir bleiben, bis ich hier alles geregelt habe.", sage ich ernst und ignoriere sein Spott.

Kurz ist es still in der Leitung, bis ich höre das er tief Luft holt. "Ist das ein Befehl von meinem Boss oder ein Gefallen von meinem Bruder?", fragt er jetzt auch ernst. War klar dass das kommen musste.

Diego hasst es, jemanden in sein Zuhause zu lassen und liebt seine Privatsphäre. "Beides, ich kann nicht arbeiten wenn ich nicht weiß das sie in Sicherheit sind.", erkläre ich ihm und bleibe im Flur stehen. Keiner sollte was von unserer Unterhaltung mitbekommen.

"Du vertraust mir deine Perle an? Mir, obwohl du mir nicht vertraust?", zischt er wütend und flucht leise vor sich her. Kurz halte ich inne und denke an den Moment zurück, als ich ihm das an den Kopf geworfen habe.

Vor 6 Jahren:
"Wo ist er?", schreie ich wütend und stürme durch den Flur unseres Familien Anwesen. Gerade bin ich mit unseren Männer in einen Hinterhalt geraten. Ein Treffen mit einem neuen Kunden und nur wenige wussten wo wir uns getroffen haben.

Diego war einer der wenigen die es wussten und dazu hat er mir versucht diesen Deal auszureden. Er meinte er wäre nicht vertrauenswürdig. Dabei war er es, der nicht vertrauenswürdig war.

Als ich im Wohnzimmer an komme, sehe ich ihn gemütlich auf der Couch sitzen, mit einem Glas Scotch in der Hand. "Hermano, was ist los?", fragt er mich als er mein wütendes Gesicht, mit ein paar Kratzern, sieht.

"Was los ist? Das sag ich dir. Wir sind in einen Hinterhalt geraden.", zische ich wütend und gehe schnellen Schrittes auf ihn zu. Diego stellt seinen Scotch ab und erhebt sich schnell. Doch meine Faust ist schneller.

Ich schlage in sein Gesicht und in sein Magen. Schmerzerfüllt krümmt er sich und sackt auf die Knie. "Warum hast du das getan?", frage ich fassungslos und ziehe ihm, an seinen Haaren, den Kopf nach hinten.  "Was soll der scheiß? Lass mich los.", verlangt er, doch ich denke gar nicht dran.

"Wem hast du den Standort des Treffens gegeben?", frage ich zwischen zusammengebissen Zähnen. Mit großen Augen guckt er mich an und schüttelt den Kopf. "Ich würde dich doch nicht verraten.", entgegnet er mir ernst. Zögernd lasse ich ihn wieder los.

"Ich hoffe das war es wert, mein Vertrauen zu verlieren..."

Gegenwart:
Bis heute weiß ich nicht wer uns da verraten hat, aber mittlerweile glaube ich nicht mehr das es Diego war und seit dem Tag  haben wir kaum noch ein Wort miteinander gewechselt. Diego hat sich zurück gezogen und Großteils aus dem Geschäft fern gehalten.

"Ja, weil ich mittlerweile nicht mehr denke das du es warst.", sage ich ehrlich. Wieder ist es kurz still, bis er endlich antwortet. "Schlüssel liegt unter der Fußmatte. Ich komme später dazu, ich muss noch was erledigen.", sagt er und legt einfach auf.

Tief durchatmend stecke ich mein Handy weg und versuche das alles zu verdrängen. Jetzt zählt das ich ein für alle male, jegliche Bedrohungen ausschalte, damit das mit Mia klappt.

"Theo, was ist hier los?", Mia steht plötzlich vor mir und guckt mich mit großen Augen an. Sie hält Sofia die Ohren zu und wartet, mit hochgezogenen Augenbrauen, auf eine Antwort von mir.  "Wahrscheinlich ein Scharfschütze. Miguel bringt euch drei in ein sicheres Versteck.", antworte ich ihr ehrlich.

Kopfschüttelnd dreht sie sich um, wo gerade auch Miguel auftaucht. "Alles vorbereitet.", gibt er mir bescheid und guckt kurz zu Mia. "Ein letztes mal mache ich das mit, danach ist endgültig Schluss.", sagt sie entschlossen und guckt mich vielsagend an.

Nickend weiße ich sie an ein paar Sachen packen zu gehen. "Schlüssel liegt unter der Fußmatte. Diego kommt später dazu, er muss wohl noch irgendwas erledigen.", gebe ich Miguel bescheid. Gemeinsam gehen wir uns Wohnzimmer, wo Ashley immer noch auf der Couch sitzt. Pablo holt wahrscheinlich ein paar Sachen für sie.

Ashley starrt mich nachdenklich an und richtet sich dann auf. Verwirrt beobachte ich sie. "Was ist?", frage ich schroff und gucke sie genervt an. Ich kann sie nicht leiden, was ich aber für Mia ändern muss.

"Weißt du, anfangs konnte ich dich nicht leiden und ehrlich gesagt tue ich da immer noch nicht, aber Mia hat sich verändert. Du tust ihr auf eine weiße gut, aber das ist ein alles oder nichts Weg und ich hoffe für dich das es der alles Weg ist.
Keine Ahnung was schon wieder passiert ist, das sie dir noch eine Chance gibt, aber ich garantiere dir noch eine bekommst du nicht und wenn ich dafür selbst sorgen muss."

Verblüfft gucke ich Ashley an und schiebe meine Fäuste in meine Anzughose. Die traut sich ja was. "Guck mich nicht so an, wir beschützen sie auf unterschiedliche weiße.", sagt sie noch mit hochgezogener Augenbraue.

Eigentlich will ich ihr was erwidern und sie in ihrer Schraken weißen, aber Mia kommt gerade mit Pablo und Sofia wieder, so das ich es hinunterschlucke.


Euere Meinung zur beschützenden Ashley?
Habe das Cover ein bisschen umgestalten, hoffe es gefällt euch.
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni <3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt