Kapitel 15 - Diego

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Mia

"Ich werde da nicht lang laufen.", spreche ich Ashley ernst an. "Wir haben keine Ahnung, wo wir sind und du willst einfach abhauen?", fragt Ash mich fassungslos und schüttelt den Kopf. "Ja. Ash, ich kann das alles nicht mehr und dieser Diego wird uns sicher nicht helfen.", erkläre ich ihr meine Bedenken.

"Dann komm ich mit.", beschließt meine beste Freundin und guckt mich entschlossen an. "Nein, das kann ich nicht verlangen, außerdem was ist mit Pablo?", sage ich anklagend und lächle sie leicht an.

Sie bedeutet mir viel, aber das würde ich nie von ihr verlangen. Ihr ganzen Leben ist in Madrid, das kann ich ihr nicht wegnehmen.

Ashley schließt kurz ihr Augen und atmet tief durch. "Ich weiß zu schätzen, was du da versuchst, aber du und Sofia seid meine Familie. Also werde ich euch nicht alleine gehen lassen.", sag sie ernst und läuft schon in die Richtung aus der wir, mit dem Auto, gekommen sind.

Kopfschüttelnd laufe ich ihr hinterher und hacke mich bei ihr unter. "Danke.", murmele ich leise und lächle sie dankbar an.

Eine Weile laufen wir einfach nur schweigend den Weg entlang und warten drauf das wir irgendwo ankommen, wo Menschen Leben. Als wir das Motorengeräusche hören bleiben wir wie erstarrt stehen.

"Hast du eine Ausrede, warum wir den Weg nicht langelaufen sind?", fragt Ashley mich leise und dreht sich langsam um. Auch ich drehe mich langsam um und hoffe wirklich das es nicht Miguel ist, sondern irgendein Förster oder so.

Erleichtert stellen wir beide fest, das es kein Auto ist, was auf uns zu kommt, sondern ein Motorrad.

Ashley streckt sofort ihre Hand aus und hält einen Daumen hoch. Und tatsächlich hält der Motorradfahrern an und klapp sein Visier hoch.

"Verlaufen?", fragt der Mann hinter dem Visier dunkel und grinst uns dämlich an. "Nein, wir haben auf dich gewartet.", antwortet Ashley ebenfalls grinsend und lässt ihren ganzen Scharm spielen.

"So so, auf mich also? Wieso das den?", fragt er belustig und zieht sich seinen Helm über den Kopf. Er schüttelt kurz seinen Kopf und richtet seine Haare. "Wir stehen auf Motorräder.", lügt Ash und grinst mich kurz an. Kopfschüttelnd steigt der Typ von seinem Motorrad ab und stellt den Motor ab.

"Ich hoffe doch ihr lügt nicht immer so schlecht.", entgegnet er Ashley und guckt kurz zu mir und Sofia. "Ein Kind hat in diesem Wald nichts verloren.", hängt er noch, düster, an.

Sofort drücke ich Sofia näher an mich und gucke ihn böse an. "Drohst du meiner Tochter gerade?", zische ich aufgebracht und gucke ihn wütend an.

Kopfschüttelnd kommt er einen Schritt auf mich zu und streckt die Hand nach Sofias Gesicht aus. Augenblicklich schlage ich seine Hand weg. "Fass sie nicht an.", sage ich wütend.

Ashley stellt sich sofort vor mich und verschränkt die Arme vor der Brust. "Sag uns bitte einfach, wo wir ein Telefon herbekommen können.", wechselt Ash das Thema und guckt ihn bittend an.

Knurrend tritt der Typ einen Schritt zurück und fährt sich mit seiner Hand über den Mund. "Wer seit ihr?", fragt er uns jetzt wütend und zieht eine Waffe, hinter seinem Rücken, hervor.

Erschrocken halte ich Sofia die Augen zu und weiche einen Schritt zurück. "Kein geht in diesen Wald und doch seit ihr hier.", sagt er bedrohlich und schubst Ash zur Seite.

"Wer seit ihr?", wiederholt sich der Typ wütend und kommt immer näher auf mich zu gelaufen. Ich weiche immer wieder zurück bis ich, hinter mir, etwas hartes spüre.

Mist, ein Baum.

"Woher hast du die?", fragt er plötzlich und greift, mit seiner freien Hand, nach meiner Kette. Super noch ein Feind von Theo.

Da ist er nicht mal in der Nähe und macht trotzdem Ärger. "Die kannst du behalten, hatte eh nicht vor weiter was mit ihm zutun zu haben.", zische ich wütend und weiß gar nicht woher auf einmal mein Selbstvertrauen kommt. "Was hat er jetzt diesmal wieder angestellt?", fragt er auf einmal grinsend und lässt meine Kette los.

Leider hält er die Waffe immer noch auf mich gerichtet und Ash hält sich schmerzverzerrt den linken Knöchel. "Also wie heißt ihr?", fragt er mich wieder ernst und wackelt ein bisschen mit der Waffe rum.

"Fang du doch an.", entgegne ich ihm selbstbewusst und recke das Kinn. Grinsend schüttelt er den Kopf und richtet die Waffe plötzlich auf Ashley. "Antworte."

Schluckend gucke ich zu Ash und dann zu meiner Tochter. "Mia. Ich heiße Mia.", spreche ich mürrisch und gucke ihn böse an. "Na geht doch und was macht ihr hier?", fragt er streng und richtet seine Waffe wieder auf mich.

"Abhauen.", sage ich leise und hasse es so in die Ecke gedrängt zu werden. "Vor Theo?", fragt er belustigt. "Schätzchen, ich kann dir eins versprechen, vor meinem Bruder kann man nicht abhauen."

Bruder?

"Bruder?", fragt Ashley ungläubig und schüttelt fassungslos den Kopf. "Bist du dann dieser Diego?", schlussfolgert Ashley und guckt ihn mit großen Augen an.

"Wer hat euch hier abgesetzt?", fragt der Typ misstrauisch und geht einen Schritt zurück. Aber das ganze ist verrückt. Theo hat nie einen Bruder erwähnt.

Geheimnisse, diese ständigen Geheimnisse machen mich verrückt. "Miguel.", antwortet Ash. "Tja das kann jeder behaupten, ich denke ich töte euch einfach.", erklärt er schulterzuckend und entsichert seine Waffe.

"Mia, Miguel wird dir nicht umsonst diese Zahlen gesagt haben.", sagt Ash hysterisch und fuchtelt mit ihren Händen rum.

"Was für Zahlen?", fragt der Typ und guckt mich forschend an. "1391.", nenne ich ihm die Zahlen. Nach einem kurzem zögern nimmt er die Waffe runter und guckt mich immer noch nicht zufrieden an.

"Ich hätte mitbekommen wenn Theo ein Kind bekommen hätte.", mutmaßt er misstrauisch und inspiriert Sofia genauer.

"Sie ist nicht seine Tochter.", sage ich mit fester Stimme und streichle meiner Tochter über den Kopf. "Von einem Bastard hätte ich auch erfahren.", beschimpft er meine Tochter. Empört schnappe ich nach Luft und hole mit meiner Faust aus.

Geschickt weicht er ihr aus und richtet seine Waffe wieder auf mich. "Böser Fehler.", knurrt er bedrohlich leise. "Keiner nennt meine Tochter Bastard.", zische ich zurück und halte Sofia die Ohren zu.

Plötzlich ertönen weitere Motorengeräusche und kurz drauf kommt der schwarze BMW den Schotterweg entlang gefahren. Mit einer Vollbremsung hält er vor uns und ein wütender Theo steigt aus.

Er hat seine Waffe gezogen und zielt genau auf Diego. "Nimm deine Waffe runter.", knurrt Theo, Diego an und auch Pablo und Miguel haben ihre Waffe gezogen, aber nicht auf Diego gerichtet.

"Bruder lange nicht gesehen.", säuselt Diego belustig und nimmt seine Waffe runter. "Nicht lange genug.", erwidert Theo und senkt seine Waffe ebenfalls.

Halleluja das kann ja was werden.


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Eure Leni<3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt