Kapitel 29 - überraschende Ehrlichkeit

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Mia

Nach dem wir uns hingesetzt haben und bestellt haben, fängt Pablo direkt an. "Was ist mit Ash los und sag mir nicht du wüsstest nichts. Das kaufe ich dir nicht ab. Ihr vertraut euch alles an.", sagt Pablo ernst und guckt mich mit angespannten Gesicht an.

"Du musst mir ihr reden. Ich mische mich da nicht ein.", entgegne ich ihm ernst und meine es auch so. Ihre Beziehung geht mich nichts an und etwas auszuplaudern was sie mir im Vertrauen erzählt hat geht gar nicht.

Brummend reibt er sich mit seinen Händen übers Gesicht und atmet tief durch. "Bitte erzähl mir irgendwas. Diese Ungewissheit macht mich noch irre. Sie blockt mich nur noch ab und hält mich auf Abstand.", fleht er und lässt seine Schulter hängen.

Ihn so geknickt zu sehen zerreißt mir das Herz. "Sie hat keinen anderen Kerl, wenn du das meinst. Nur traut sie sich dir etwas nicht zu sagen und hat Angst vor deiner Reaktion.", erkläre ich ihm ohne ins Detail zu gehen.

Es wäre nicht fair gegen über Ash jetzt was zu verraten. "Sie vertraute mir also nicht?", fragt Pablo leise und rauft sich die Haare. Sofort schüttle ich meinen Kopf und sage ernst. "Sie vertraut dir, sonst würden wir dieses Gespräch nicht führen, aber es gibt noch andere Faktoren die da rein spielen."

"Du die sind?" Entschuldigend gucke ich ihn an und verziehe meine Lippen zu einen tröstenden lächeln. "Ihr seid echt Freunde.", sagt Pablo schmunzelnd und versucht seine Traurigkeit zu verstecken.

Plötzlich fängt meine Handy an zu Klingel und lässt mich schnell in meiner Tasche danach suchen. Als ich es endlich gefunden habe, gehe ich einfach ran ohne auf den Anrufer zu achten. "Ja?", frage ich etwas gehetzt und richte meinen Blick auf Pablo.

"Entschuldige ich weiß du hast Mittagspause aber Mister Calca hat spontan zu eine Sitzung einberufen und du willst sicher dabei sein.", sagt Marie professionell. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und gucke Pablo skeptisch an.

"Hat er gesagt warum?", hake ich nach und krame nebenbei mein Portmonee raus. "Nein, aber ihr sein unter euch. Weder Mister Lopez noch Mister Sanchez werden dabei sein.", erklärt sie mir und schließt irgendeine Tür im Hintergrund.

"Okay ich bin gleich da.", antworte ich noch schnell bevor ich auflege. "Sorry, ich muss los.", sage ich zu Pablo und lege das Geld für mein essen auf den Tisch. Ebenfalls verwirrt guckt er mich an und erhebt sich mit mir. "Was ist los?"

Ohne weiter auf ihn einzugehen verlasse ich das kleine Restaurant und überquere die Straße. "Mia.", versucht Pablo es erneut und holt schnell zu mir auf. "Mister Calca hat eine spontane Sitzung einberufen und ich will nicht unpünktlich sein.", kläre ich ihn auf und betrete die Lobby des Glasgebäudes.

"Warum sollte er das tun?", murmelt Pablo und läuft weiter neben mir her. Gemeinsam fahren wir mit dem Fahrstuhl nach oben. Marie hat mir unterwegs die Etage und den Konferenzraum durchgegeben.

Natürlich hat er ein Konferenzraum in seiner Abteilung genommen. "Warum wurden wir nicht informiert?", fragt Pablo mich, doch ich schüttle nur unwissend meinen Kopf. Oben angekommen, öffne sich die Fahrstuhltüren und zusammen verlassen wir den Aufzug.

"Miss Clark.", werde ich von Mister Calca angesprochen, der kurz verirrt zu Pablo guckt, sich aber schnell wieder fasst. "Schön sie wieder zu sehen. Ich hoffe es geht ihnen besser?", fragt er rhetorisch und lächelt mich fies an.

"Warum wurden wir nicht informiert?", mischt sich Pablo ein und von dem Pablo drüben im Restaurant ist nicht mehr zu sehen. Da ist der harte Geschäftsmann. "Ich wollte ihre Zeit nicht verschwenden. Ich wollte nur Miss Clark auf den neusten Stand bringen.", erklärt er und versucht das heftige schlucken zu verbregen.

Misstrauisch betrachtet Pablo ihn und scheint angespannt zu sein. "Das ist sehr freundlich von ihnen.", hake ich mich wieder in das Gespräch ein und versuche so gut es geht professionell zu wirken. Mister Calca ist wirklich unsympathisch.

"Danke für die Infos Mister Sanchez. Ich werde mich darum kümmern.", richte ich meine Worte an Pablo und versuche Professionell zu wirken.

Mister Calca hat mich so schon auf seinem Radarschirm und versucht mir unterschwellig das Leben schwer zu machen. Wenn er wüsste das ich Privat mit Theo und Pablo zu tun habe, dann verachtet er mich noch mehr.

Verwirrt guckt Pablo mich an, ersetzt es aber schnell durch ein professionellen Aufdruck. "Danke. Mister Calca in Zukunft will ich das sie uns eine Mitteilung schicken, verstanden?", sagt Pablo scharf und guckt ihn streng an. "Natürlich."

Als sich Pablo dann abgewendet hat und auf den Aufzug zusteuert, deutet Mister Calca auf einen Konferenzraum, den wir dann gemeinsam betreten. "Danke das sie mich auf den neusten Stand bringen möchten. Das ist sehr nett von ihnen.", fange ich an und setze mich auf einen der Stühle.

Mister Calca setzt sich mir gegenüber hin und legt seine Akte ordentlich auf den Tisch vor sich. "Oh sie missverstehen mich. Das mache ich nicht aus Höflichkeit. Ich weiß das sie irgendwas mit Mister López am laufen haben und das sie zu ihm gerannt sind als ich ihr Budget um 30 Prozent kürzen wollte. Ich wollte sie nur warnen, ich kann ihr Leben zur Hölle machen."

Entgeistert gucke ich ihn an und versuche meine Unsicherheit zu verstecken. Mit so einer Reaktion hätte ich nicht gerechnet und schon gar nicht das er so ehrlich dabei ist. "Also kommen sie mir nicht in die Quere und verhalten sie sich still, dann bekommen wir keine Probleme.", hängt er noch an und verlässt dann einfach den Konferenzraum.

Voll überfordert mit der Situation bleibe ich einfach regungslos sitzen bis ich wieder zu mir gefunden habe. Schüttelnd stehe ich auf und versuche das ganze einfach zu vergessen. Er hat mir überhaupt nicht zu sagen. Wir sind gleichgestellt.

Ich verlasse die Etage und fahre runter zu mir ins Büro. Sofort als Marie mich sieht springt sie von ihrem Stuhl auf und guckt mich entschuldigend an. "Es tut mir leid. Seine Assistentin hat es mir gerade erst gesagt."

"Schon gut. Es war sehr aufschlussreich.", entgegne ich ihr und winke beruhigend ab. Sie hat nichts falsch gemacht. Ich öffne die Tür zu meinem Büro und lasse mich auf meinen Stuhl fallen. Marie betritt ebenfalls mein Büro und hält einen kleine Zettel vor sich.

"Natascha hat gerade angerufen. Ich soll sie fragen wie ihre Nachmittag Planung aussieht.", erklärt sie mir und zerknüllt dann den Zettel. Verwirrt gucke ich sie an. "Wer ist Natascha?", frage ich ahnungslos und fahre mein Computer nebenbei wieder hoch.

"Die Assistentin von Mister Lopez.", antwortet Marie mir geschäftsmäßig. Fassungslos gucke ich zu ihr hoch und kann nicht klauben das Theo sowas über unsere Assistenten besprecht lässt. Zumal das in meinem Terminkalender steht ob ich heute Nachmittag noch zu tun habe oder nicht.

Da ich mir aber selbst nicht sicher bin ob ich heute noch Termine habe öffne ich selbst meinen Kalender und gucke einfach nach. "Termine habe ich keine mehr, aber ich muss einiges noch aufarbeiten."


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Eure Leni<3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt