Kapitel 23 - zurück kommen

401 17 0
                                    



Mia

eine Woche später
Ausgelaugt sitze ich auf der Couch und beobachte das Feuer, das vor sich hin knistert. Seit Theo da war, hat sich einiges geändert.

Diego ignoriert mich. Sofia redet nur noch von Theo, wie toll er ist. Ashley traut sich nicht Pablo zu sagen das sie schwanger ist und Theo habe ich seit jenen Tag nicht nochmal gesehen.

Er hat Sofia ins Bett gebracht und danach haben wir uns auf die Couch gesetzt und über belangloses geredet. Anschließend bin ich wahrscheinlich eingeschlafen, denn als ich das nächste mal wach wurde, lag ich im Bett und Theo war verschwunden.

Das war vor einer Woche und mittlerweile langweilen wir uns alle nur noch. "Mia?", ertönt Ashleys Stimme und kurz drauf erscheint sie hinter der Couch. "Was gibt's?", frage ich und drehe mich zu ihr um.

"Bilde ich mir das nur ein oder sieht man schon einen kleinen Bauch?", fragt sie mich nervös und hebt ihren Pullover hoch. Stirnrunzelnd betrachte ich ihren Bauch einen Moment und schüttle dann den Kopf.

"Nein, tut mir leid, ich sehe nichts, aber das kommt noch früh genug.", erkläre ich ihr ruhig und deute ihr an sich neben mich zu setzten. Mit schnellen Schritten geht sie um die Couch und lässt sich neben mich fallen.

Sie legt ihren Kopf in den Nacken und starrt die Decke an. "Kannst du es ihm sagen?", fragt sie mich hoffnungsvoll und dreht ihren Kopf in meine Richtung. Ich lasse ebenfalls meinen Kopf nach hinten sinken und schüttle den Kopf dabei.

"Das musst du schon selbst machen. Aber ich kann dabei sein, wenn du das möchtest?", biete ich ihr eine alternative an und greife nach ihren Hand. "Bitte.", fleht sie fast schon und zur Bestätigung drücke ich ihr einmal die Hand.

Bevor sie noch was sagen kann, öffnet sich die Tür zur Hütte und Diego kommt hinein. "Ihr müsst Sachen packen.", sagt er monoton und zieht sich den Helm vom Kopf. Ohne uns weiter zu beachten geht er in die Küche und legt seinen Motoradhelm auf den Tresen.

"Warum?", fragen Ash und ich im Chor und richten uns auf. "Theos Anweisung. Miguel holt euch in einer halben Stunde ab.", antwortet er ausnahmsweise mal und holt sich ein Bier aus dem Kühlschrank. 

"Haben sie den Täter?", fragt Ashley und wirft mir einen vielsagend Blick zu. Schulterzuckend geht er an uns vorbei und sagt scharf. "Keine Ahnung. Werde nicht eingeweiht." Ich weiß das er mir dran die Schuld gibt, aber er hat sich dafür entschieden, es Theo doch nicht zu sagen und dafür werde ich ihm dankbar sein.

"Was haben wir ihm eigentlich getan?", fragt Ashley mich leise und guckt mich verwirrt an. "Keine Ahnung?", antworte ich ihr und gemeinsam gehen wir nach oben und packen unsere Sachen.

Sofia sitzt in unserem Zimmer auf dem Boden und spielt mit den Spielsachen, die Theo vor einer Woche mitgebracht hat. "Sofia, räum bitte auf. Wir müssen Sachen packen.", bitte ich meine Tochter höflich und hole die große Reisetasche aus dem Schrank.

"Ich will nicht schon wieder wo anders hin. Wir ziehen in letzter Zeit so oft um.", erwidert sie mir traurig und hört auf zu spielen. Sofort lasse ich die Reisetasche auf das Bett sinken und setzte mich zu meiner Tochter auf den Boden.

Ich ziehe sie auf meinen Schoß und streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich weiß, ich finde es auch schrecklich. Aber ich verspreche dir das es bald besser wird. Miguel holt uns jetzt ab und dann rede ich mit Theo.", erkläre ich ihr in Ruhe und lächle sie beruhigend an.

Sie so unglücklich zu sehen zerbrecht mir eine Herz. Sie sollte glücklich sein und einfach ihre Kindheit genießen. Das Leben bringt noch früh genug Probleme mit sich. "Und dann besprechen wir beide wie es weiter geht. Nur wir beide.", hänge ich noch an und drücke sie fest an mich.

Schniefen nickt sie und zappelt auf mir rum. "Lass mich los. Du erstickst mich.", kichert sie und drück sich unter meinen Armen weg. Lächelnd lasse ich sie los und betrachte sie noch einen Moment, wie sie anfängt die Spielsachen aufzuräumen.

Zwei Minuten später erhebe ich mich ebenfalls und fange an unsere Klamotten aus dem Schrank zu räumen. Ich stopfe sie einfach in die Tasche und ziehe den Reisverschluss zu. "Fertig?", fragt Ashley und steckt ihren Kopf durch die Tür.

"Ja.", antwortet Sofia für uns und setzt ihren kleinen, pinken Rucksack auf. Zu dritt stiegen wir die Treppen hinab und gehen auf die Haustür zu. Gerade als wir sie öffnen fahren drei schwarze Wagen, mit getönten Scheiben, vor.

Als sie vor uns zum stehen kommen, stiegen alle fast gleichzeitig aus. Alle haben feine Anzüge an und sehen gut trainiert aus. Zu Letzt steigt Miguel aus und kommt auf uns zu gelaufen. "Guten Tag, die Damen.", begrüßt Miguel uns und nimmt uns unsere Taschen ab.

Ich wollte gerade Ashley und Miguel hinterher, als Sofia an meinem Hosenbein zieht. "Was ist los, Schatz?", frage ich sie besorgt und beobachte sie wie sie sich hinter meinem Bein versteckt. "Die Männer machen mir Angst.", gesteht sie leise und umklammert mein Bein.

Vorsichtig hocke ich mich zu hinunter und hole sie hinter meinem Bein hervor. "Ich weiß, die sehen gruslig aus, aber ich verspreche dir hoch und heilig, das sie dir nicht tun werden. Im Gegenteil, sie sind da damit uns nichts passiert.", erkläre ich ihr ruhig und streiche ihr beruhigend über den Rücken.

"Versprochen?", fragt sie mich schüchtern und betrachtet mich mit ihren großen Augen. "Ja natürlich und du bist ja nicht alleine. Ashley und Miguel sind auch da.", verspreche ich es ihr und richte mich wieder auf.

"Geh zu Ashley und muss nochmal mit Diego sprechen.", schicke ich sie zu Ash und warte noch bis sie bei ihr angekommen ist. "Bin gleich wieder da.", gebe ich den anderen bescheid und drehe mich zur Hütte um.

Durch die noch offene Tür, sehe ich Diego an der Küchenzeile lehnen und geistesabwesend auf sein Bier schaut." Diego?", spreche ich den breiten Kerl an und gehe einige Schritte auf ihn zu. Er hebt sein Kopf hoch und guckt mich desinteressiert an.

"Danke, das wir bei dir bleiben konnten. Ich weiß das du es nicht wolltest und trotzdem gemacht hast. Dafür danke ich dir.", fange ich an und setze ein dankbares lächeln auf. "Auch dafür das du Theo nicht gesagt hast wer den Schützen vermutlich angeheuert hat. Dafür bin ich dir was schuldig.", gebe ich ihm mein Wort und warte auf eine Reaktion.

Als sie nicht kommt, drehe ich mich etwas geknickt um und verlasse die Hütte. "Mia.", hält Diego mich plötzlich auf, als ich gerade die Stufen von der Veranda nach unten nehmen wollte. Ich drehe mich zu ihm um und warte das er weiter spricht.

"So langsam verstehe ich was meine Bruder an dir findet.", sagt er verschmitzt und grinst mich dämlich an. Augenrollend, wende ich mich erneut ab und erneut hält Diego mich auf. "War gar nicht so schlimm mit euch.", sagt er ernst, kann sich aber ein kleines lächeln nicht verkneifen.

Beruhigt verlasse ich die Veranda und gehe auf die Autos zu. Miguel hält mir geduldig die Wagentür auf und wartet bis ich eingestiegen bin. Ein letztes Mal drehe ich mich zu Diego um und steige dann ein.

Die ganzen Männer steigen ebenfalls ein und drauf starten alle Wagen ihren Motor. Ashley, Sofia und ich sitzen auf der Rückbank und Miguel auf dem Beifahrer Sitz. Ein mir unbekannter Mann lenkt den Wagen, durch den Wald, zur Straße.


Hey ihr lieben,
es tut mir leid das solange nichts gekommen ist. Hatte irgendwie den Faden verloren. Aber passend zur Überschrift "zurück kommen" habe ich jetzt vor regelmäßiger zu updaten.
Hoffentlich gefällt euch das Kapitel?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt