Kapitel 34 - das perfekte Kleid

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Mia

Nach dem Abendessen sind Pablo und Ashley zu uns runter gekommen und haben uns noch, bis Sofia ins Bett gegangen ist, Gesellschaft geleistet. Schnell sind sie aber zu Pablo Wohnung aufgebrochen und haben Theo und mich im Wohnzimmer alleine zurück gelassen.

Wir hatten uns auf die Couch gesessen, eine Flasche Wein aufgemacht und uns über belanglose Dinge unterhalten. Alles in allem ein gelungener Abend, der mir viel Freude eigebracht hat. Theo hat sich verabschiedet als ich zum wiederholten mal gegähnt habe und mich damit ins Bett geschickt hat.

Jetzt sitze ich in meinem Büro, mit einer Tasse Kaffee und gehe die Zahlen für das nächste Event durch. Alles sieht gut aus und da kommt mir in den Sinn das Theo mich zu einer Gala mitnehmen möchte.

Im Stuhl drehend, drehe ich mich zur Fensterfront hinter mir um und überlege was ich ihm antworten soll. Immerhin konnten wir unsere Unterhaltung nicht zu Ende führen. Tief durchatmend hole ich meine Handy raus und beließe nach dem gesteringen Abend einen Schritt weiter zu gehen.

Mia: Steht die Einladung für die Gala noch?

Und bevor ich es mir anders überlegen kann schicke ich sie einfach ab. Nervös tippe ich mit meinem Fuß auf dem Boden und drehe mein Handy um. Ich weiß gar nicht warum mich das so nervös macht, aber wahrscheinlich legt es an meiner Vergangenheit.

Theo: Natürlich. Ich lasse alles in die Weg leiten. Kommt Sofia auch mit?

Theo: Ich freu mich das du mit kommst. Du wirst es nicht bereuen.

Lächelnd lese ich mir die zweite Nachricht noch ein paar mal durch bis ich meine Antwort endlich in mein Handy tippen kann.

Mia: Ich würde Sofia gerne bei Ashley lassen.

Hoffentlich verletzt ihn das nicht. Ich möchte erstmal rausfinden ob ich das schaffe bevor ich mich dann noch um Sofia kümmern muss.

Theo: Geht klar. Ich schicke dir später sämtliche Details.

Zufrieden stecke ich mein Handy wieder weg, bis mir einfällt das die Gala schon morgen ist. Scheiße. Aufgeregt öffnen ich meinen Terminplan und gucke alle Termine für morgen durch. Hoffentlich kann ich eher Schluss machen, damit ich in Ruhe Zeit habe mich vorzubereiten.

Und wie Gott es so will ist mein letztes Meeting um 13 Uhr. Plötzlich klopft Marie an meine Tür und betritt mein Büro. "Du hast spontan einen Termin von der Geschäftsleitung bekommen. Miguel wartet bereits in der Lobby auf dich."

Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und werfe noch mal einen Blick in meinen Terminkalender. Marie meinte ja schon das es spontan war, aber was hat Theo vor? Oder kommt es von Pablo?

Nickend erhebe ich mich und hole meine Handtasche. "Du kann jeder Zeit anrufen wenn was sein sollte.", erinnere ich Marie daran und verlasse mit ihr mein Büro. Ich gehe weiter zum Aufzug und fahre nach unten.

Miguel sticht mir auch sofort ins Auge als die Türen aufgleiten. Wir gehen beide auf den jeweils anderen zu und treffen uns in der Mitte der Lobby. "Was gibt es den? Was hat Theo vor?", frage ich sofort nach und kann meine Neugier gar nicht verstecken.

"Das finden sie gleich heraus.", entgegnet Miguel mir schmunzelnd und deutet an vor zu laufen. Gemeinsam steigen wir in den Aufzug und fahren nach unten. Wie immer wartet eine kleine Autokolonne auf uns und fährt sofort los als wir eingestiegen sind.

"Hat es was mit der Arbeit zu tun"?, frage ich weiter und erhoffe mir ein paar mehr Informationen. "Nein." Überrascht ziehe ich die Augenbrauen zusammen und habe ehrlich gesagt nicht mit einer Antwort gerechnet.

"Was ist es dann? Außerdem müsste ich arbeiten und kann jetzt nicht in der Weltgeschichte rum fahren.", werde ich ein bisschen zickig und gucke Miguel aus schmalen Augen an. Doch Miguel hat wieder eine professionelle Miene aufgesetzt und hat wohl vor mir nicht zu antworten.

Leicht genervt gucke ich aus dem Fenster rund warte ab wo es hin geht. Was bleibt mir auch anders übrig?

Nach einer halben Stunde durch Madrids Innenstadt kommen wir in einer eher abgelegenen Gegend zu halten. Miguel öffnet mir die Tür und deutet auf den Laden der nur drei Schritte von mir entfernt ist.

Von außen sieht es aus wie ein einfacher Schuhladen aber von innen funkelt es nur so in den verschiedensten Farben. "Mia?" Fassungslos gucke ich in Ashleys Gesicht, die strahlend neben einer etwas älteren Frau steht und zwei Gläser Champagner in der Hand hält.

"Was machst du hier?", frage ich sie verwirrt und gehe ein paar Schritte auf sie zu. "Dir helfen das  perfekte Kleid zu finden." Entgeistert starre ich sie einen Moment an bis es klick macht und ich weiß was das hier werden soll.

"Für die Gala?", gehe ich auf Nummer sicher und gucke Ashley ernst an. Nickend reicht sie mir ein Glas Champagner und zieht mich zur nächsten Couch. "Du musst nicht mal die Kleider selbst anprobieren.", berichtet sie mir stolz und klatsch aufgeregt in die Hände.

Und tatsächlich geht gleich drauf ein Vorhang auf und eine hübsche junge Frau kommt heraus. Sie trägt ein hellblaues Kleid mit viel Spitze und Steinchen. Die ältere Frau steht zwischen uns und erklärt das ein oder andere zu dem Kleid.

"Wie lange wusstest du davon?", frage ich Ashley leise und lehne mich ein Stück zu ihr rüber. "Vor einer Stunde hat Theo angerufen und hat mich hier her bestellt.", antwortet sie mir schmunzelnd und zuckt mit ihren Schultern.

Wir werden unterbrochen als die Dame uns fragt wie wir das Kleid finden. "Es ist hübsch, aber ich glaube das ist es nicht.", gestehe ich ehrlich und kann nicht fassen wie sich mein Leben entwickelt hat.

Das ganze ist so absurd das ich gar nicht weiß was ich dazu sagen soll. Die junge Frau verschwindet wieder und die nächste junge Frau kommt hervor. Sie trägt ein schwarzes langes Kleid was sich perfekt an ihren Körper anschmiegt.

Ein langer Beinschlitz verleiht dem ganzen eine sexy Note. Der eine Arm ist Komplet frei während der andere komplett mit dem schwarzen Stoffe bedeckt ist.

Das ist es.

Das ist das perfekt Kleid.

"Ich denke wir haben dein Kleid was?" Ashley kennt mich einfach zu gut. "Bitte folgen sie mir.", spricht mich die Dame an und führt mich zur Umkleid gleich neben an. Zwei Minuten später hängt sie mir das Kleid in die Umkleide und sagt. "Ich mache ihn den Reisverschluss zum Schluss zu."

Damit ist die verschwunden und ich entledige mich meiner Kleidung. Schnell schlüpfe ich in das Kleid und fühle mich sofort Pudel wohl. Einmal drehe ich mich um meine eigene Achse und schiebe dann die Vorhang bei Seite.

Die Dame schließt mir schnell den Reißverschluss und tritt ein paar Meter zurück. "Du siehst wunderschön aus.", sage Ashley lächelnd und kommt auf mich zu. "Jetzt fühle ich mich schlecht.", entgegne ich ihr entschuldigend und bekomme ein schlechtes Gewissen.

"Süße das muss es nicht, denn ich bekomme Theo Kreditkarte für den Abend und du kannst mir glauben das Sofia und ich das ausnutzen werden.", sage sie zwinkernd und grinste mich hinterhältig an.

Kopfschüttelnd muss ich auch lachen und fühle mich nicht mehr ganz so schlecht. "Suchen wird dir noch die passenden Schule und Tasche raus und dann machen wir uns noch einen schönen Mädelstag.", beschließt Ashley und geht in Richtung der Schuhe.


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Eure Leni<3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt