Miazwei Wochen später
"Wenn irgendwas sein sollte einfach auf das Armband drucken.", teilt mir Miguel zum hundertsten mal mit und deutet auf das Armband um mein rechts Handgelenk. "Verstanden.", gebe ich versichert zurück und betrete dann das kleine Cafe.Ich habe mich endlich überwunden einen treffen mit meiner Mutter zuzustimmen und nun bin ich hier. Es ist ein kleines Cafe am Stadtrand von Madrid und so wie ich das verstanden habe gehört es sogar Theo.
Wenn man sich genau umguckt sieht man das die Angestellten teilweise Waffen tragen oder nicht nur normale Gäste sind die ihren Nachmittag hier verbringen. Tief durchatmend strecke ich den Rücken durch und gehe zielstrebig auf meine Mutter zu.
Sie sitzt in der hintersten Ecke und guckt aus dem Fenster. Draußen hat sich das Wetter verschlechtert und es sieht nach Regen aus. Als ich vor dem Tisch stehe nimmt die mich war und steht ruckartig auf.
"Schön das du gekommen bist.", begrüßt sie mich und will mich in eine Umarmung schließen. Ich weiche jedoch zurück und halte sie auf Abstand. Geknickt zieht sie ihre Arme zurück und lässt sich wieder auf ihren Stuhl fallen.
Schluckend setzte ich mich ihr gegenüber und hänge meine Tasche über die Stuhllehne. "Ehrlich gesagt dachte ich das du nicht kommen wirst.", fängt meine Mutter ein Gespräch an und faltet ihre Hände auf dem Tisch zusammen.
"Ich war mir auch nicht sicher.", antworte ich ihr ehrlich und gucke sie neutral an. "Wie gehts dir?", fragt sie nach und will anscheint erstmal Smalltalk führen. Da ich nicht weiß was ich anderes mit ihr besprechen sollte, steige ich mit ein.
"Gut, die Arbeit läuft und auch sonst geht es Berg auf." Nickend lächelt sie leicht und setzt gleichzeitig einen wehmütigen Blick auf. "Es tut mir so leid Mia.", haucht sie plötzlich und will nach meiner Hand greifen die ebenfalls auf dem Tisch liegt.
Schnell ziehe ich sie zurück und lege sie auf meinen Schoß. "Ich will es wieder gut machen. Sag mir wie.", verlangt sie flehend und guckt sich unsicher im Cafe um. Ich lasse ebenfalls meinen Blick durch Cafe gleiten und bleibe bei zwei Männern hängen, die beide am Handy hänge und sich keinerlei Beachtung schenken.
Kopfschüttelnd drehe ich mich wieder zu meiner Mutter um und frage mich warum man in einem Cafe sitzt und dann nur aufs Handy starrt. "Wo ist deine Tochter?", hakt Maria weiter nach und legt ihren Kopf leicht schief.
"Zuhause.", antworte ich knapp und muss sofort an das Gespräch mit Theo denken. Ohne zu zögern hat er mir angeboten auf Sofia aufzupassen und hat Termine abgesagt nur das er auf sie aufpassen kann.
Generell haben wir in den letzten zwei Wochen viel miteinander gemacht. Theo hat Sofia sogar schon einmal von der Kita abgeholt, weil ich ein dringendes Meeting dazwischen bekommen habe.
Regelmäßig kommt er zu uns zum Abendbrot und spielt jedes mal mit Sofia Prinzessin oder Tee Party. Nie beschwert er sich und gibt mir den Raum und die Zeit die ich brauche. Manchmal gucken wir, nach dem wir Sofia ins Bett gebracht haben, noch einen Film und immer öfters schlafe ich in Theos Armen ein.
Früh wache ich dann in meinem Bett auf und Theo ist verschwunden, hat aber Frühstück schon vorbereitet. Am Wochenende habe ich ihn das letzte mal auch zum Frühstück eingeladen. Wir haben den ganze Vormittag gequatscht und zusammen mit Sofia Zeit verbracht.
Alles im allem könnte ich aktuell nicht glücklicher sein.
"Wie heißt die kleine überhaupt?", reißt mich meine Mutter aus den Gedanken und mustert mich neugierig. "Sofia.", nenne ich ihr den Namen meiner Tochter und freue mich schon riesig sie wieder zu sehen.
Die beiden wollten heute Kochen und irgendwie habe ich meine bedenken ob das gut geht. "Schöner Name, sie ist sicher wundervoll." "Ja das ist sie.", stimme ich ihr zu und beschließe ihr ein Foto zu zeigen.
Also hole ich mein Handy raus und suche nach einem Bild von Sofia. Mit einem Leuchten in den Augen guckt sie sich das Bild an und sagt verliebt. "Sie ist dein Ebenbild." Auch ich muss lächeln und gemeinsam betrachten wir das Bild auf dem Sofia stolz ihr neues Pony Plüschtier hoch zeigt.
Eine ganze Weile reden wir dann nur noch über Sofia und gucken uns süße Bilder meiner Prinzessin an. "Irgendwann würde ich sie liebend gerne kennenlernen.", sagt meine Mutter auf einmal und lässt mich gar nicht erst antworten.
"Ich weiß ich habe viele Fehler gemacht und du jedes recht hast mich zu hassen, aber ich werde alles tun damit ich das irgendwie wieder gutmachen kann.", hängt sie noch ernst an und ich erkenne, in ihren Augen, nichts als die Wahrheit.
"In Ordnung aber erstmal möchte ich nicht das du Sofia kennenlernst. Erst wenn ich mir sicher bin.", antworte ich ihr ehrlich. Maria nickt verständnisvoll und lächelt mich glücklich an. "Du bist eine gute Mutter."
Dankend lächle ich zurück und stecke mein Handy weg. "Ich muss wieder los, aber vielleicht sehen wir uns die Tage nochmal.", beende ich unser erstes zivilisiertes Treffen seit Jahren und stehe auf.
Maria steht ebenfalls auf und wir verabschieden uns verbal voneinander. Draußen wartet Miguel schon auf mich und hält mir die Tür zum Jeep auf. Erleichtert steige ich ein und lehne mich nach hinten. Es ist besser gelaufen aus ich gedacht habe.
Als wir den halben Weg zurück zum Haus geschafft haben, klingelt mein Handy und Ash ruft mich an. Schnell nehme ich ihren Anruf entgegen und begrüße meine beste Freundin. "Wo bist du?", fragt Ash sofort und erwidert nicht mal meine Begrüßung.
"Auf den Weg nach Hause, warum fragst du? Was ist los?", hake ich nach und kann nicht zuordnen ob sie aufgedreht oder panisch ist. "Nichts, wir sind in einer halben Stunde bei euch.", damit hat sie schon aufgelegt und ich gucke nur verwirrt mein schwarzes Display an.
—
Eine viertel Stunde später kommen wir endlich Zuhause an und mit einem lächeln im Gesicht betrete ich mein Haus. Sofort kommt mir der Geruch von frischen Essen entgegen und lässt mich stolz die Augenbrauen hoch ziehen. Ich hätte nicht gedacht das die beiden es schaffen zu kochen ohne die Küche dabei abzufackeln.
"Mami.", nimmt Sofia mich als erstes wahr als ich ins Wohnzimmer kommen und muss sofort los lachen als ich Theo auf den Boden sitzen sehe mit einem rosanen Tütü um die Hüfte. "Hallo mein Schatz.", begrüße ich meine Tochter und hebe sie hoch.
"Theo ist eine Fee.", erzählt Sofia stolz und zeigt auf Theo. Dieser erhebt sich geschmeidig und kommt auf uns zu. "Ja und ich verzaubere euch beide gleich.", gibt er gespielt theatralisch von sich und wedelt mit seinem Zauberstab vor uns rum.
Sofia und ich lachen aus vollem Halse bis wird durch das klingeln an der Haustür unterbrochen werden. Mit Sofia auf dem Arm gehe ich zur Haustür und öffne die Tür. Ashley und Pablo stehen davor und Pablo grinst dämlich.
"Ich habe ganz viele Fragen.", stellt Ashley trocken fest und drängelt sich an uns vorbei ins innere. Verwirrt flog ich ihr und die Männer machen es mir gleich. "Ich habe auch ganz viele Fragen.", teile ich Ash mit und ziehe auffordernd die Augenbraue hoch.
Theo zieht derweil das Tütü aus und legt es samt Zauberstab bei Seite. "Wir werden heiraten.", lässt sie die Bombe platzen und zeigt mir sofort stolz ihren Ring. "Oh wie schön. Herzlich Glückwunsch."
Wir nehmen uns in den Arm und drücken uns fest. Sofia springt wie ein Flummi um uns herum und klatscht freudig in die Hände. Theo beglückwünscht Pablo und auch Ashely bekommt ein kurzes Glückwunsch.
Und wenn ich jetzt hier so stehe, wünsche ich mir nichts anderes mehr als das unser Leben weiter so schön läuft, nach all dem was wir schon zusammen durchgestanden haben.
—
OMG einfach das letzte Kapitel...ich kann es noch gar nicht glauben.
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3
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Todo o nada 2
Romance~Band 2~ Es geht weiter. Mias und Theo Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Die Wahrheit ist raus. Theo weiß alles. Was passiert jetzt zwischen den beiden? Schafft es Mia Theo an sich ran zu lassen oder ist die Angst zu groß? Textausschnitt: Wi...