Kapitel 21 - ein Platz am Tisch

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Mia

Sofia, Ashley und ich sitzen eingekuschelt auf der Couch und gucken Barbie. Leider geht die Barbie Phase bei Sofia länger als gedacht. Ashley ist schon eingeschlafen und ich gucke gedankenverloren aus dem Fenster.

Wenn ich jetzt mal ein Jahr zurück spulen würde, dann würden wir immer noch in unserem Apartment wohnen. Ashley und ich würden immer noch in diesem Club arbeiten und wir hätten ein normales Leben.

Jetzt sitze ich auf eine Couch, in einer Hütte, irgendwo im Wald und der Besitzer der Hütte macht gerade sonst was und ist super gruslig. Ja unser Leben hat sich sehr geändert.

"Ich habe noch nie sowas primitives gesehen.", ertönt plötzlich Diegos Stimme hinter mir. Erschrocken entflieht mir ein schriller Ton. Mit großen Augen drehe ich mich zu Diego herum und fasse mir an meine Brust.

Mein Herz donnert nur so gegen meinen Brustkorb und lässt meine Atmung unkontrolliert werden. Warum bin ich so ein erschrockenes Reh? "Du bekommst jetzt aber keinen Herzinfarkt?", fragt er monoton.

Mittlerweile ist Ash auch aufgewacht und guckt uns verwirrt an. Sofia hat nur gekichert und hat sich dann ihrem Film gewidmet. "Was ist passiert?", fragt Ashley verschlafen und reibt sich ihre Augen.

"Ich habe mich nur kurz erschrocken.", winke ich ab und drehe mich kopfschüttelnd wieder um. Ich muss auf jeden fall Selbstbewusster werden und vielleicht fange ich ja mit Selbstverteidigung an.

Leise nehme ich war, das Diego sich wieder entfernt und sonst wohin verschwindet. Ash steht auf und verabschiedet sich ins Bett. Nach einer Umarmung ist sie schon verschwunden. "Du gehst auch gleich ins Bett.", spreche ich Sofia an, die versucht unauffällig zu bleiben, damit sie noch länger Barbie gucken kann.

"Ich will aber nicht. Ich bin doch gar nicht müde.", beschwert sie sich und guckt mich grimmig an. "Du durftest schon länger aufbleiben als sonst, also bitte Sofia geh ins Bad und putze deine Zähne.", erkläre ich ihr mit Liebevoller strenge.

Trotzig steht sie auf und schaltet den Fernseher aus. Nachdem sie nach oben verschwunden ist, stehe ich ebenfalls auf und räume ein bisschen auf. Kissen und Decken liegen auf dem Boden und der ganze Couchtisch ist vollgekrümelt.

"Lass nur und trink lieber mit mir.", ertönt Diego's Stimme erneut und setzt sich auf den Sessel. Er hält zwei Weingläser und eine Flasche Rotwein in der Hand. "Danke, aber ich gehe auch lieber schlafen.", lehne ich höflich ab und lege die Decken ordentlich zusammen.

Diego ignoriert meine Wort und befühlte beide Gläser mit Rotwein. "Du siehst nicht müde aus und außerdem möchte ich mehr über dich erfahren.", stellt er klar und reicht mir eins der Gläser.

Zögerlich nehme ich es ihm ab und setze mich wieder auf die Couch. "Warum willst du mehr über mich erfahren?", frage ich skeptisch und ziehe eine Augenbraue hoch. Den Rotwein rühr ich nicht an und schwenke ihn bloß im Glas.

"Theo hat noch nie für eine Frau solche Geschütze aufgefahren.", sagt er neugierig und trinkt ein Schluck aus seinem Glas. "Ich habe ihn nicht drum gebeten.", verteidige ich mich und weiß gar nicht warum ich das mache. Eigentlich sollte ich mich geschmeichelt fühlen, stattdessen fühle ich mich angegriffen.

Belustigt stellt er sein Glas ab und zieht seine Pistole hinter seinem Rücken hervor. Mit großen Augen verfolge ich seine Bewegungen und halte unbewusst den Atem an. Schmunzelnd legt er sie auf den Couchtisch und lehnt sich wieder zurück.

"Sie hat gedrückt.", ist das einzige was er dazu sagt und mich dann auffordernd anguckt. Schade, ich hatte gehofft er hat seine Frage vergessen hat. "Ich weiß nicht was ich dir erzählen soll...", sage ich leise und beobachte das knisternde Feuer.

Will er wissen wie wir uns kennen gelernt haben? Will er was über Sofia erfahren oder lieber wie ich mit ihr schwanger geworden bin? "Die Wahrheit.", antwortet er mir gelassen und mustert mich intensiv.

"Theo und ich haben uns in einem Club kennen gelernt. Damals habe ich dort gearbeitet.", fange ich an von unserem Kennenlernen zu erzählen. Keine Ahnung ob er das hören will. "Er hat mich angesprochen und wollte ein treffen.", erzähle ich weiter.

Mittlerweile guckt er mich aus einer Mischung aus Ernstheit und Verwunderung an. "Wann hast du ihm erzählt das du eine Tochter hast?", fragt er und scheint von unserem Kennenlernen genug zu haben.

Schuckelnd spiele ich am Glas und tippe nervös auf dem Boden herum. "Als sie entführt wurden war.", sage ich ehrlich und versuche die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Ich wäre gestorben hätte ich Sofia nicht wieder bekommen.

"Und da ist er nicht schreiend weggelaufen?", fragt er wieder belustigt und trinkt sein Glas Rotwein aus. "Anscheinend nicht.", antworte ich leicht bissig, stelle das Glas ab und erhebe mich.

Das ganze hier führt zu nichts. "Wir sind noch nicht fertig.", sagt Diego streng und steht ebenfalls auf. "Was willst du?", frage ich ihn bissig und erhebe dabei meine Stimme. Kurz starrt er mich emotionslos an, eher er sein Glas wieder befüllt und sich wieder hin setzt.

"Ein Platz am Tisch."

Verwirrt gucke ich ihn an und drehe mich mit verschränkten Armen um. "Was meinst du damit?", frage ich irritiert. Diego holt einen zerknüllten Zettel aus seiner Hosentasche und schiebt ihn mir über den Couchtisch zu.

"Der Name der den Schützen auf das Penthouse angeheuert hat.", spricht er dazu und lehnt sich wieder nach hinten. "Was hat das mit mir zu tun?", frage ich immer noch ahnungslos und rühr den Zettle nicht an. "Lies den Namen.", weißt er mich an und nickt auf den Zettel.

Nunjes

Wie als ob ich mich verbrannt hätte lasse ich den Schnipsel fallen und gehe automatisch ein paar Schritte zurück. "Du lügst.", hauche ich und versuche unter allen umständen meine Tränen zurück zu halten.

"Du kennst die Person. Wer ist es?", stellt Diego schnell fest und erhebt sich wieder. Mit großen Schritten kommt er auf mich zu gelaufen und stellt sich ein paar Zentimeter vor mich hin. Er wusste anscheint nicht er es war oder hat noch nicht weitergeforscht.

Zitternd, starre ich ihn einfach nur mit großen Augen an und bekomme keine Silbe über den Mund. "Sag es mir.", verlangt er mit drohendem Unterton. "Was habe ich damit zu tun?", wiederhole ich meine letzte Frage und kann nicht verhindern das mir eine Träne über die Wange kullert.

"Wie es scheint immer mehr...", sagt er einen Moment verwirrt und spricht aber gleich weiter. "Theo vertraut mir nicht und der Quelle von der ich es habe erst recht nicht. Du musst ihn überzeugen das an dem Namen was dran ist."

"Wenn Theo dir nicht vertraut, warum sollte ich dir dann helfen? Der Name könnte eine Falle sein.", sage ich angewiedert. "Weil ich mir verdammt sicher bin.", sagt er ernst und guckt mich eindringlich an.


Eure Meinung zum Kapitel? Wer erinnert sich wer Nunjes ist?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt