Kapitel 7 - Silvester Abend

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Mia

Es ist fünf Tage her seit sich Theo, das letzte mal, gesehen habe. Wir leben immer noch in seinem Penthouse und auf seine Kosten. Morgen ist Silvester und Ashley und Pablo wollen ausgehen.

Zwar wollte sie erst nicht, aber ich wollte lieber mit Sofia hier bleiben. So aufregend ist Silvester nun auch nicht mehr und Sofia wir schlafen. Ashley und Pablo haben sich gerade verabschiedet und sind aufgebrochen. Ich setze mich gemütlich auf die Couch und gucke mit meiner Tochter Barbie.

Sie liebt diese Filme über alles. Sie sagt immer: Wenn ich groß bin werde ich auch eine Prinzessin. "Mami?", spricht Sofia mich an und klettert auf meinen Schoß.

"Ja, mein Schatz?" Ein lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. "Können wir Theo besuchen gehen?", fragt sie mich aufgeregt. Ich muss aufpassen das mir mein Lächeln nicht verrutscht. "Nein mein Schatz, leider nicht.", enttäusche ich sie.

Mir tut es weh ihr trauriges Gesicht mit anzusehen, aber ich kann das nicht. "Warum?", hakt sie nach und verschränkt die Arme vor ihrer Brust.

Tief durchatmend sage ich. "Weißt du seine Arbeit ist speziell und da hat er nicht immer Zeit.", versuche ich es so, in der Hoffnung, sie vergisst es irgendwann. Traurig klettert sie wieder von meinem Schoß runter und setzt sich auf den Teppich.

Ich stehe auf und laufe in die Küche um mir ein Glas Wasser einzugießen, als ich höre das die Fahrstuhltüren auf gehen.

Stirnrunzelnd stelle ich mein Glas ab und laufe zum Fahrstuhl. Hat Ashley irgendwas vergessen? Aber nicht Ashley steht im Fahrstuhl, sondern Clara mit Laurenz, auf dem Arm.

Lächelnd kommt sie auf mich zu. Verwundert gucke ich sie an. "Was machst du hier?", frage ich sie misstrauisch. "Die Männer arbeiten und ich dachte da kommen wir euch mal besuchen.", erklärt sie ihren Besuch freundlich. Sie nimmt mich vorsichtig in den Arm.

Jetzt kommt bei mir auch ein kleines lächeln auf. "Schön.", sage ich und deute auf das Wohnzimmer. "Sofia ist gerade im Barbie rausch.", sage ich und deute auf den Fernseher.

Lachend legt sie Laurenz auf den Teppich. "Sofia begrüß mal unsere Gäste.", spreche ich meine Tochter an. Freudig steht sie auf und rennt auf Clara zu. Die zwei begrüßen sich glücklich und Sofia rennt wieder vor den Fernseher.

Clara und ich setzen uns an den Tisch und ich reiche ihr ein Glas Wasser. "Wie geht's dir?", fragt sie mich als erstes und trinke ein Schluck aus ihrem Glas.

Tief durchatmend nicke ich einmal. "Ja alles super.", sage ich und versuche mir ein lächeln auf zu zwingen. "Theo geht es scheiße.", sagt sie ehrlich. Für einen Moment schließe ich die Augen. "Das ist nicht mein Problem.", sage ich ehrlich. "Er kann doch nichts dafür.", lässt sie nicht locker und scheint mein Problem nicht zu verstehen.

"Clara bitte lass es einfach.", flehe ich sie an. Sie kann das einfach nicht verstehen. "Mia er will dich doch nur wieder haben. Mehr nicht.", verteidigt sie ihn. "Clara. Er will mich kontrollieren und das kann ich nicht. Und was ist mit Sofia. Er wird sie immer anders ansehen.", sage ich etwas lauter, weil mir das Thema auf die Nerven geht.

Kann sie  nicht einfach gut sein lassen? "Wenn du meinst.", sagt sie und glaubt mir nicht. Das hört man deutlich. Aber wenigsten nervt sie nicht mehr.


Seit einer Stunde ist Clara jetzt hier. Nach dem Thema Theo haben wir uns auf die Kinder konzentriert und es wurde wieder harmonisch.

Als ich höre das die Fahrstuhltüren auf gehen, gucke ich fragend zu Clara. "Das könnte Alessandro sein. Er hat mir vorhin geschrieben das sie auf den Rückweg sind.", beantwortet sie mir meine unausgesprochene Frage. Sie? Hat sie gerade in der Mehrzahl geredet?

Keine Minute später sehe ich Alessandro das Wohnzimmer betreten, dicht gefolgt von Theo. Mit großen Augen gucke ich ihn an. Clara hat recht. So wirklich gut sieht er nicht aus.

Alessandro und Clara begrüßen sich und Alessandro nimmt seinen Sohn hoch. "Theo.", quiekt Sofia auf einmal und rennt auf ihn zu. Mit immer noch großen Augen betrachte ich das geschehen.

Theo geht auf die Knie und nimmt Sofia in den Arm. "Na Princessa.", begrüßt er sie und gibt ihr einen Kuss auf den Scheitel. Er versucht zu lächeln, aber scheitert.

"Wir warten in der Küche.", sagt Clara und läuft auf Sofia zu. "Komm Sofia, Alessandro würde sicher auch was von deinem Glitzer ab haben wollen.", grinst Clara und nimmt Sofia an die Hand. Man sieht ihr an, das sie es liebt ihren Ehemann zu ärgern.

Alessandro schnaubt nur belustig und geht mit seinem Sohn auf den Arm, seiner Frau nach. Theo und ich schweigen uns nur an. Wir starren uns an und bewegen uns nicht. Stille kehrt ein.

"Ich habe fürs erste die Suche nach diesem Bastard auf Eis gelegt.", unterbricht Theo die Stille. Schluckend gucke ich ihn an.

Sagt er die Wahrheit?

"Ich werde erst weiter suchen, wenn du es willst.", sagt er ernst und scheint mit sich zu hadern. Man merkt das ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen ist.

Er will ihn am liebsten umbringen, wartet aber meinetwegen. "Sag was.", sagt er als ich keine Anstalten mache ihm zu antworten. "Ich werde versuchen deine Privatsphäre zu respektieren, aber Hilf mir es zu lernen.", spricht er weiter und kommt einen Schritt auf mich zu.

Sofort trete ich auch einen zurück und schüttele den Kopf. Theo bleibt stehen und atmet tief durch. "Mein Ausraster kommt nicht mehr vor.", versichert er mir ernst und scheint sich deswegen schlecht zu fühlen.

Schluckend versuche ich einen klaren Gedanken zu fassen. "Wie willst du das wissen?", frage ich leise nach und spiele mit meinen Fingern. "Kann ich nicht, aber ich versuche alles damit es nicht mehr vorkommt.", fleht er ehrlich.

Kurz gucke ich in Richtung Küche und denke an Sofia. "Wenn Sofia das mitbekommen hätte.", hauche ich und versuche meine Tränen zurück zu halten. Sie ist das wichtigste auf dieser Welt für mich und wenn ihr was passieren würde, könnte ich mir das nie verzeihen.

"Das würde mir nie passieren.", versichert er mich und schüttelt den Kopf. "Aber bei mir?", sage ich enttäuscht. Mit der rechten Hand fährt er sich über den Mund und schließet für einen Moment die Augen. "Das hätte mir nicht passieren dürfen, ich weiß.", gesteht er und scheint sich selber dafür zu hassen.

"Gib mir eine letzte Chance. Ich verspreche dir ich werde sie nutzen und dich nicht enttäuschen.", bitter er mich ernst. Er hat mich sonst noch nie gebeten. Sonst verlangt er immer.

Ich sehe in seinen Augen das er es ernst meint, nur kann er sich selbst manchmal nicht kontrollieren. "Ich kann dir das nicht geben, was du willst.", sage ich leise und schließe für einen Moment die Augen.

Stirnrunzelnd guckt er mich an. "Sex.", hauche ich und verstehe es fast selbst nicht. "Mia, das ist mir egal. Du aber nicht.", sagt er kopfschüttelnd. "Denkst du ich wollte dich nur ins Bett bekommen?", fragt er fassungslos und lacht leicht.

Entkräftet gucke ich ihn an und weiß nicht wirklich was ich mir gedacht habe. "Das wollte ich nie.", beteuert er ernst. "Scheiße Mia, ich weiß nicht was ich noch sagen soll.

Ich bin es nicht gewohnt um Dinge zu betteln.", flucht er und versucht ruhig zu bleiben. "Ich muss darüber nachdenken.", sage ich gefasst und straffe die Schultern. "Wie lange?", fragt er sofort nach und sieht hoffungsvoll aus. "Keine Ahnung.", antworte ich ehrlich.

Nickend dreht er sich Richtung Küche, hält aber nochmal inne. "Ich warte auf dich.", sagt er und verschwindet damit in der Küche.


Was denkt ihr, gibt Mia Theo noch eine Chance?
Eure Meinung zum Kapitel?
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt