Kapitel 38 - der Tanz

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Mia

Als Hugo Fernandez sich zu mir an den Tisch gesellt hat, wusste ich sofort dass das nicht gut geht. Seinen Lüstern Blick habe ich schon von weiten gesehen und seine ganze Ausstrahlungen hat mir Angst gemacht.

Im Fernsehen war er immer lustig und unbeschwert - kinderfreundlich halt und nicht so ein sexistisches Schwein. Sofia wird das auf jeden Fall nicht mehr gucken. Ich war richtig erleichtert als Theo wieder kam und ihm mit seinem Auftreten verscheucht hat.

"Hast du vor heute Abend was zu kaufen?", frage ich Theo neugierig und lächle ihn unter meiner Maske an. Man besten vergesse ich dieses komische Treffen und konzentriere mich wieder auf den Abend mit Theo - der ist eh viel besser.

"Mal sehen.", antwortet Theo mir schulterzuckend und lächelt mich ebenfalls an. Wir richten beide unsere Aufmerksamkeit auf die Bühne und beobachten die Versteigerung. Nach und nach werden die schönsten Gegenstände, für Unsummen an Geld, verkauft.

Als der letzte Gegenstand angeboten wird fallen mir fast die Augen aus. Das sind die schönsten Ohrringe die ich je gesehen habe. Kleine dunkelblaue Stecker mit silberner Umrandung. Sofort muss ich an das Collier denken und wie schön es dazu passen würde.

"Zum ersten, zum zweiten, zum-", will der Moderator die Ohrringe für 800 tausend Euro an einen älteren Mann verkaufen als Theos tiefe Stimme ertönt. "Eine Million." Irritiert und erschrocken gucke ich zu Theo und muss feststellen das er ganz gelassen da sitzt und mich angrinst.

"Was tust du denn?", hauche ich unter schnellem Herz und bekomme nur nebenbei mit die der Moderator sagt "Verkauft an Mister Lopez." und die Versteigerung beendet. "Es wäre eine Schade wenn du nicht die passenden Ohrringe zu deinem Collie hättest."

Und als wäre dass das normalste der Welt zuckt er, wie so oft heute Abend, mit den Schulter und erhebt sich. Ich lege meinen Kopf in den Nacken damit ich ihn weiter fassungslos angucken kann und schüttle meinen Kopf.

"Würdest du mir diesen Tanz schenken?", fragt Theo mich plötzlich und hält mir seine Hand hin. Unsicher gucke ich zwischen seiner Hand und seinem hoffnungsvollen Blick hin und her und lege dann vorsichtig meine Hand in seine.

Ein Riesen lächeln breitet sich auf Theos Lippen auf und führt mich dann auf die Tanzfläche, wo schon einige tanzen. Auch ich lege ein zufriedenes lächeln auf und muss zugeben das mich Theos Nähe nicht mehr stört.

Im Gegenteil, sie vermittelt mir Sicherheit und Halt, so als ob mir nichts passieren kann wenn er in meiner Nähe ist. Sein Duft umhüllt mich und lässt mich, das erste mal seit langem, mal wieder schwerelos fühlen.

Früher bin ich gerne auf Partys gegangen, habe die Sau rausgelassen und einfach nur Spaß gehabt. Manchmal vermisse ich es so sorglos durch die Welt gegangen zu sein und einfach nur gelebt zu haben.

"An was denkst du?" unterbricht Theo mich nach einer Weile und holt mich aus meinen teilweise düstern Gedanken hervor. "An mein altes Leben.", gestehe ich ehrlich und lasse mich von ihm über die Tanzfläche führen.

Wie ein Profi führt er mich durch jeden einzelne Schritt und passt sich mir immer an wenn ich mal anders trete. Es macht einfach Spaß mit ihm zu tanzen. "Denk nicht dran, die Zukunft ist so viel besser."

"Du hast recht.", stimme ich Theo zu und schiebe meine düstern Gedanken bei Seite. Dieser Abend ist viel zu schön als das mir meine Gedanken ihn kaputt machen.

Gemeinsam gleiten wir weiter die Tanzfläche und genießen den Augenblick. Theo lässt mich einmal um meine eigene Achse drehen, greift mit seinen Hände an meinen unteren Rücken und signalisiert mir das ich mich nach hinten lehnen soll.

Ohne lange drüber nach zu denken lasse ich mich nach hinten fallen und spüre Theos starke Arme die mich festhalten damit ich nicht nach hinten kippe. Wie in einem Traum schweben wir weiter und immer mehr lasse ich los und gebe mich Theo voll und ganz hin.

Theo merkt das natürlich sofort und zieht mich näher an seine Körper. Sofort spüre ich seine wärme und fühle mich noch wohler als vorher. Das Lied wechselt zu einem langsamen Walzer und eng umschlugen wiegen wir uns perfekt zum Takt der Musik.

"Danke.", flüstert Theo plötzlich an mein Ohr und beschert mir ein ordentliche Gänsehaut. "Wofür?", frage ich verwundert nach und lege meinen Kopf schief. Lächelnd blicke ich ihn an und warte geduldig auf eine Antwort.

"Für dein Vertrauen. Ich weiß das zu schätzen." Verstehend nicke ich und lege meinen Kopf an seine Brust. Theos Herz schlägt ruhig und kräftig, was sich prompt auf meinen Körper überträgt.

Eine Weile tanzen wir noch weiter bis Theo mein Gähnen bemerkt und langsam zum Stillstand kommt. "Lass uns zurück fahren." Augenblicklich schüttle ich meinen Kopf und versuche meine Müdigkeit zu verstecken.

Der Abend ist viel zu wundervoll als das er enden darf. "Du bist müde." "Nein gar nicht, ich bin top fit." Doch genau in dem Moment muss ich Gähnen und Theo schüttelt nur belustig den Kopf. "Komm."

Er greift nach meiner Hand und führt mich an den anderen Gästen vorbei in Richtung Ausgang. Draußen angekommen weht mir sofort die kühle Nachtluft entgegen und beschert mir erneut eine Gänsehaut.

Schnell verschränke ich die Arme und reibe mir über die Arme. Wenn man nichts mehr macht, wird's kalt. plötzlich spüre ich weichen Stoff und wohlige Wärme. Theo hat sein Jacket ausgezogen und mir über die Schultern gelegt. "Danke."

Nickend führt er mich zu dem Mitterlen der drei Wägen die Gerde vorgefahren sind. Gentleman like hält er mir die Tür auf und hilft mir beim einsteigen. Sobald wir beide sitzen fährt der Fahrer los und auf Theos Befehl hin stellt er meine Sitzheizung ein.

Zwar standen wir nur kurz draußen aber es hat mich schnell durchgefroren. Mit einem lächeln auf den Lippen gucke ich nach draußen und beobachte die Lichter der Stadt die selbst Nachts hell leuchten.

Immer müde werden, lehne ich mich an Theos Schulter und ziehe sein Jacket, was so ehrlich nach ihm durftet, enger an mich. "Mach ruhig die Augen zu. Ich wecke dich sobald wir da sind.", flüstert Theo liebevoll und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Und wie als ob er einen Kopf gedrückt hätte fallen mir die Augen zu und ich schlafe, dank einem schönen Abend friedlich, ein.


Irgendwie liebe ich diese Kapitel. Ich hoffe euch gefällt es ebenfalls so gut wie mir.
Lasst gerne ein Kommentar und ein Sternchen da.
Eure Leni<3

Todo o nada 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt