Das Erste, was Thomas an diesem Morgen spürte war Stefanie, die vorsichtige Küsse auf seinem Oberkörper verteilte. Verschlafen öffnete er die Augen, nur um festzustellen, dass er ebenfalls am gestrigen Abend eingeschlafen war, weshalb beide immer noch nackt, aber in eine Decke gekuschelt auf dem Boden lagen. Plötzlich schob sich Stefanie in sein Blickfeld, sodass er schnell zu sich fand und die Müdigkeit hinter sich lies. „Guten Morgen.", strahlte sie ihn mit sichtlich guter Laune an und beugte sich zu ihm runter, um mal wieder ihre Lippen mit seinen zu verbinden. „Guten Morgen.", kam er nun auch grinsend zu Wort, als sie sich wieder von ihm löste. Stefanie ließ sich auf seine Brust fallen und klammerte sich bei ihm fest, woraufhin er ihre nackte Haut auf seiner spüren konnte. Die Gedanken an die letzte Nacht schossen ihm augenblicklich durch den Kopf, was ihn natürlich nicht kalt ließ. „Was wird das Steff?", fragte er deshalb. „Mir ist kalt und du bist warm. Ganz einfach.", nuschelte sie an seine Brust und drückte sich provozierend noch etwas enger an ihn. „Keine Hintergedanken also?", hakte er misstrauisch nach. „Ich doch nicht. Ich möchte lediglich etwas Wärme von dir.", antwortete sie, jedoch konnte Thomas spüren, wie sie an seinen Oberkörper grinste. „Wenn das so ist, dann müssen wir uns wohl etwas anziehen, ansonsten endet das hier genauso wie vor ein paar Stunden.", erklärte er und richtete sich auf, sodass es Stefanie ihm gleichtun musste. Thomas schmunzelte nur und stand auf, um seine Klamotten zusammenzusuchen und warf Stefanie seinen Hoodie entgegen. „Ich glaub den kannst du gut gebrauchen.", grinste er sie an, wohlwissend, dass er sie damit eiskalt erwischt hatte und einfach ihre Pläne durchkreuzte. Stefanie schluckte, aber ließ sich nichts anmerken, während sie lächelnd den Hoodie überstreifte. Auch sie stand nun auf, damit sie sich weitere Kleidungsstücke suchen konnte, um sich anzuziehen. „In einer Stunde müssen wir hier raus sein.", rief sie ihm zu, während sie sich auf den Weg ins Schlafzimmer machte und den Koffer hervorholte. „Ich geh nochmal schnell duschen. Ich helfe dir gleich beim Packen.", gab er zur Antwort. Stefanie bejahte dies und begann bereits ein paar ihrer Kleidungsstücke einzusortieren. Sie hatten natürlich zu lange geschlafen und mussten sich nun umso mehr beeilen. Während sie dies tat ratterten die Gedanken in ihrem Kopf auf und ab. Die letzte Nacht war für sie so unfassbar besonders gewesen, dass es ein komplettes Chaos in ihr verursachte. Sie fühlte sich wie frisch verliebt, sodass es ihr schwer fiel die Finger von Thomas zu lassen. Tiefglücklich schmunzelnd liefen die letzten Stunden vor ihrem inneren Auge ab, sodass sie aus dem Grinsen kaum noch heraus kam und sich somit die Zeit überbrückte. Gerade war sie dabei ihre Pullover vor dem Bett stehend zusammenzufalten, als sie plötzlich einen warmen Atem an ihrem Ohr spürte. Es war Thomas, der sich begann zaghaft an ihrem Hals entlang zu küssen, während seine Arme von hinten um ihre Taille geschlagen waren. Sie haderte mit sich, ob sie darauf eingehen sollte, entschied sich allerdings dagegen. So gern sie dieses Spiel auch fortsetzen wollte, konnte sie die Abfuhr am Morgen nicht auf sich sitzen lassen. Sie sprang deshalb über ihren Schatten und drehte sich in seinen Armen, sodass sie mitten in das grinsende Gesicht von Thomas schauen konnte. Ihre Hände lagen auf seinem Oberkörper, während sie alle Mühe hatte sich nicht in seinen blauen Augen zu verlieren. Sie musste sich zusammenreißen nicht nach unten zu sehen, da sie aus dem Augenwinkel erkannte, dass Thomas nur ein Handtuch um die Hüfte gebunden hatte. Jedoch blieb sie standhaft. „Schön, dass du dich beeilt hast. Ich bin auch so gut wie fertig mit meiner Kofferhälfte. Du kannst jetzt deine packen.", schmunzelte sie und befeuchtete dabei unabsichtlich ihre Lippen, was Thomas sichtlich nervös werden lies. Zielsicher löste sie sich aus seinen Armen und huschte an ihm vorbei ins Bad, wo sie die restlichen Sachen zusammenpackte, die ihr gehörten. Thomas versuchte sich in der Zwischenzeit zu sammeln, denn er wusste natürlich womit er das verdiente und genau dafür hätte er sich in diesem Moment selbst ohrfeigen können. Es fiel ihm ebenso schwer nicht dauerhaft über sie herzufallen, was ihm viel Selbstbeherrschung abverlangte. Schließlich widmete er sich jedoch seiner Kofferhälfte und zog sich etwas an, nachdem er nochmal tief durchgeatmet hatte.
Die restliche Zeit verlief bis auf den kleinen Zwischenfall unspektakulär. Beide versuchten ihre Sachen irgendwie in den Koffer zu quetschen und achteten darauf nichts zu vergessen, da sie innerhalb kürzester Zeit das kleine Ferienhaus wieder genauso herrichten mussten, wie sie es vorgefunden hatten. Schließlich saß Stefanie genau eine Stunde später im Auto, während Thomas den Kofferraum belud. Minimal gestresst kam er vorne an und ließ sich auf den Fahrersitz des Wagens fallen. Erleichtert atmete er aus und sah zu Stefanie rüber. „Können wir los?", fragte sie erwartungsvoll, woraufhin er nickend lächelte. Ein letztes Mal beugte er sich zu ihr und griff an ihre Wange, um sie zu sich zu ziehen. Er verwickelte sie in einen sanften Kuss. „Wofür war der denn?", wollte sie wissen. „Einfach so.", entgegnete er schulterzuckend und schaute grinsend durch die Frontscheibe, während Steff zur Seite, aus dem Fenster sah und verliebt in sich hinein lächelte. Daraufhin startete er das Auto und sie ließen das Ferienhaus binnen weniger Sekunden hinter sich, um zielsicher ihre Heimatstadt Berlin anzusteuern. Sie waren gerade von der Autobahn abgefahren, als Thomas plötzlich merkte, wie Stefanies Hand langsam rüber zu seiner kletterte und dort zum Erliegen kam. „Stefanie du musst leider deine Hand da weg nehmen, weil ich hochschalten muss.", erklärte er und befreite sich somit aus ihrem Griff. „Oh, natürlich.", grinste sie und legte ihre Hand daraufhin provokativ auf seinen Oberschenkel, was ihn kurz zusammenzucken ließ. Sanft strich sie langsam darüber und wanderte dabei immer weiter unauffällig ein Stück in Richtung seiner Körpermitte, was bei ihm natürlich nicht unbemerkt blieb. „Du weißt schon, dass ich Auto fahren muss und mich hier versuche zu konzentrieren? Wir sind nur noch 20 Minuten unterwegs Steff.", merkte er an, aber konnte sich dennoch kein Lächeln verkneifen. Wiederwillig zog sie ihre Hand von ihm weg und verschränkte sie demonstrativ in ihrem Schoß, während sie eingeschnappt nach draußen sah, aber dennoch schmunzeln musste. Thomas blickte nur weiterhin kopfschüttelnd auf die Straße.
Als sie nach unzähligen roten Ampeln und dichtem Verkehr endlich ihre Wohnung erreichten, stiegen beide aus und trugen den Koffer nach oben. Schwer atmend stellte Thomas ihn im Flur ab, nachdem sie ihr Zuhause betraten. „Ich brauche jetzt erstmal dringend ne Dusche.", stellte sie fest und sah ihren Freund schmunzelnd an. „Mach das. Ich geh dann nach dir.", grinste dieser und drehte sich um, um den Koffer weiter ins Schlafzimmer zu befördern. Warum verstand er nur nicht was sie mit ihm vorhatte? Widerwillig machte sie sich also alleine auf den Weg ins Bad, wo sie sich auszog und unter die Dusche stellte. Das heiße Wasser, was über ihren Rücken lief tat unfassbar gut und entspannte sie komplett. Sie stand mit dem Blick zur Wand gerichtet, als sie plötzlich zwei eiskalte Arme spürte, sie sich von hinten um ihren Bauch legten. „Ich geb's auf. Ich kann deiner Provokation nicht länger Stand halten. Außerdem sparen wir dadurch Wasser.", raunte Thomas ihr ins Ohr, während seine Fingerspitzen sanft über ihre Seiten glitten. Stefanie konnte sein Schmunzeln förmlich hören und drehte sich daraufhin zu ihm um, damit sie ihn ansehen konnte. Er lief jedoch einen weiteren Schritt auf sie zu, sodass sie augenblicklich die kalten Fliesen an ihrem Rücken spüren konnte. Ehe sie sich versah wurde sie auch schon in einen innigen Kuss verwickelt, auf den sie sofort ansprang. Auch sie war binnen weniger Minuten völlig fern von ihren Sinnen und gab sich ihrem Freund voll und ganz hin, der in diesem Moment völlig fokussiert auf sie war. Beide genossen die gemeinsamen Momente in vollen Zügen und nahmen sich Zeit für den Anderen, um sich gegenseitig Liebe zu schenken und den Moment zu genießen. Sie wollten und brauchten einander so sehr, dass sich beide zusammenreißen mussten nicht zu voreilig zu sein. Als ihre Körper jedoch nach einiger Zeit endlich wieder miteinander verschmolzen, gab es für beide kein Halten mehr. Es war völlig anders als am Abend zuvor und dennoch so gleich, denn die Liebe zueinander sprach für sich und gab beiden genau das, was sie in diesem Moment am allermeisten wollten.
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unfulfilled dreams (a Thoffi story)
FanfictionStefanie und Thomas haben nur einen einzigen Traum, für den sie alles opfern wollen, dabei steht aktuell aber als oberstes Opfer ihre Beziehung, was sie gerade erst erkennen...