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„Stefanie lass uns jetzt nicht aufhören.", seufzte Thomas und sah in ihre Augen, die ebenfalls enttäuscht aussahen. „Wir haben keine andere Wahl. Das wird Hannes sein.", seufzte sie ebenfalls und kletterte von seinem Schoß herunter. Mühsam wühlte sie in ihren Klamotten und suchte nach dem Handy, dass lautstark klingelte. Währenddessen sah sie zu Thomas, der ihr einen hilfesuchenden Blick zuwarf. „Hallo Hannes, ist alles gut bei euch?", keuchte sie, als sie es endlich fand und versuchte dabei ihre Atmung zu regulieren. Im Hintergrund konnte sie bereits Babygeschrei hören. „Hi Steff, ich denke ich werde in spätestens 10 Minuten bei euch sein. Der Kleine hat anscheinend schon wieder Hunger.", erklärte er. „Kein Problem, bis gleich.", verabschiedete sie sich. Ihr Blick fiel erneut auf ihren Freund, der sie abwartend musterte.
„Ich sag's echt ungern, aber der Punkt ist definitiv überschritten, an dem ich noch zurückrudern kann.", sagte Thomas mit der Befürchtung, dass sie aufhören müssten, weil Johannes vor der Tür stand. Entgegen seiner Erwartung lief sie lächelnd auf den verwirrten Thomas zu und setzte sich erneut auf seinen Schoß. „Wir haben maximal 10 Minuten um das hier zu Ende zu bringen. Wahrscheinlich weniger.", grinste sie, woraufhin Thomas sie mit großen Augen zur Seite hob und aufstand, um sich das letzte Stück Stoff auszuziehen. „Ich hätte mir gerne mehr Zeit für dich genommen, aber anscheinend läuft das hier mit Kind etwas anders, als wie wir es gewohnt sind.", erklärte er schnell und ging wieder zu seiner Freundin, die auf dem Rücken lag und ihn auf den Ellenbogen abgestützt zusah. In ihrem Blick lag ein amüsiertes Lächeln, da sie ihren Freund schon lange nicht mehr so enthusiastisch erlebt hatte. Eilig zog Thomas ihr nun ebenfalls das letzte Kleidungsstück aus und schob sich über sie, was sie kichernd ihre Arme um seinen Nacken schlingen ließ, während sie ihn näher zu sich zog.
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Außer Atem rollte sich Stefanie von Thomas herunter und legte sich neben ihn. Eigentlich wollte sie sich gerade noch einmal kurz in seine Armen kuscheln, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Punktlandung.", grinste Thomas. Eilig stand sie also auf, um die Haustür zu entriegeln und wusste, sie hätte ungefähr eine Minute, um sich ihre Klamotten überzuwerfen. Sie hörte bereits wie ein schreiendes Baby den Hausflur beschallte und zog sich daraufhin schnell ihren Pullover und ihre Hose über. Noch ein letzter Blick in den Spiegel und ein letzter Griff durch die zerwühlten Haare, bevor sie die Wohnungstür öffnete. Sofort nahm sie den schreienden Oskar entgegen. „Tut mir echt leid, dass ich schon wieder da bin, aber der Kleine hatte anscheinend doch schon etwas früher Hunger als erwartet. „Kein Problem, ich stille ihn eben. Komm doch rein. Thomas ist gerade noch am wach werden...wir haben etwas geschlafen. Du kennst ihn ja, er ist...naja...schwer wach zu bekommen.", schmunzelte sie und sah in das ungläubige Gesicht von Johannes. „Du kannst sehr schlecht lügen, aber es sei euch gegönnt.", grinste er daraufhin wohlwissend und setzte sich Stefanie gegenüber, die ihren Sohn mit einem Mulltuch bedeckt begann zu stillen und dabei kurz die Augen rollte. Johannes durchschaute einfach alles und jeden, was schon manchmal zum Nachteil ihrerseits geworden war.
Binnen weniger Sekunden war es still geworden in der Wohnung, da sich Oskar sofort beruhigt hatte, nachdem ihm seine Mutter das gab, was er den halben Nachhauseweg lautstark eingefordert hatte.
Nun kam auch Thomas aus dem Schlafzimmer und zog sich gerade noch das T-shirt herunter, was Johannes erneut grinsen ließ. „Was hast du erwartet Bruderherz?", fragte Thomas nun ebenfalls schmunzelnd, da ihm sein Gesichtsausdruck definitiv nicht entgangen war. Er wusste, dass jegliches Abstreiten sinnlos sein würde und sein Bruder ihn sowieso durchschaute. „Um ehrlich zu sein genau das. Immerhin ist das die erste Zeit seitdem der Kleine auf der Welt ist, die ihr nur zu zweit verbracht habt.", antwortete er auf seine Frage. „Du hast es erfasst.", grinste Thomas zurück. „Wenn du einmal Kinder hast, dann wirst du uns verstehen.", ergänzte er noch. Stefanie rollte nur kopfschüttelnd mit den Augen, als sie beim Gespräch der Brüder zuhörte und widmete lieber die Aufmerksamkeit ihrem Kind, das vor sich hin schmatzte.
„Momentan reicht mir mein Neffe. In naher Zukunft ist also erstmal nichts geplant, es sei denn Vera würde unbedingt wollen. Aber der kleine Mann stellt mich gerade auf eine kleine Probe, die ich gerne annehme.", war das Nächste, was sie von Johannes mitbekam. „Das klingt doch nach einem Plan.", entgegnete Thomas nun.

Die Drei unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis Johannes sich irgendwann verabschiedete und den Nachhauseweg antrat. Mittlerweile war es spät geworden und somit Zeit für Oskar ins Bett zu gehen. Auch Thomas legte sich schonmal hin und wartete auf seine Freundin, die den Kleinen sanft in den Schlaf wog, während er ihr dabei zusah. Vorsichtig legte sie ihn in das kleine Beistellbett und krabbelte dann rüber zu Thomas, um sich in seine Arme zu legen. „Da war jemand aber schnell am Schlafen.", stellte Thomas fest und zog sie zu sich. „Glücklich und zufrieden, wie seine Mama.", lächelte sie ihn daraufhin an. „Ach, ist sie das?", fragte Thomas schelmisch und ließ seine Hand ihren Rücken hinab wandern. „Ja das ist sie. Thomas unser Kind liegt nicht einmal einen Meter neben uns und schläft. Wenn er aufwacht, dann gibt es leider keine 10 Minuten Gleitzeit, sondern dann müssen wir sofort aufhören.", erklärte sie ihm, was ihn lächeln ließ. „Du hast ja Recht. Die 10 Minuten waren schon ziemlich sinnvoll.", antwortete er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Lass uns lieber den Schlaf nutzen, den wir kriegen können.", ergänzte er, doch Stefanie hörte ihn schon gar nicht mehr. Innerhalb weniger Sekunden war sie todmüde eingeschlafen.

unfulfilled dreams (a Thoffi story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt