„Mama, Mama es schneit!", rief Artur, Stefanies Neffe, freudig zu seiner Mutter Janet, während er sich die Nase an der Fensterscheibe platt drückte. Janet und Stefanie kamen ungläubig zu ihm, um die dicken Schneeflocken zu bewundern, die sich doch tatsächlich an Weihnachten auf den Weg zur Erde, nach Bautzen, gemacht hatten. Seit Jahren hatten sie kein Glück mit dem Wetter gehabt, weshalb es umso schöner war, dass es ausgerechnet heute doch noch begann zu schneien.
Stefanie spürte eine Hand an ihrem Rücken, was ihr verriet, dass sich Thomas neben sie gesellte. Langsam lehnte sie sich an seine Schulter und genoss den kurzen Moment. Seit nun schon 7 Wochen zogen sie ihren „Sexentzug" durch und keiner von beiden machte auch nur ein paar Anstalten nachzugeben. Dafür waren sie viel zu stolz. Jedoch hinderte dies Stefanie nicht die Nähe zu ihrem Freund zu suchen, der sie unterstützte. „Ich setze mich mal wieder hin.", flüsterte die Sängerin kaum hörbar und löste sich aus seinem Arm, um das Sofa anzusteuern. Langsam ließ sie sich darauf fallen und legte eine Hand auf ihren Bauch. Stirnrunzelnd ging ihr Thomas nach und platzierte sich neben ihr. „Alles okey bei euch?", erkundigte er sich. Stefanie nickte. „Nur wieder eine Übungswehe. Meine Frauenärztin hat mir erklärt, dass die sich anscheinend in Zukunft häufen werden.", beruhigte sie ihn. Thomas legte eine Hand auf ihren Bauch, der mittlerweile einen ziemlich großen Umfang angenommen hatte. „Außerdem steckt in diesen kleinen Babyfüßchen so viel Kraft, dass er mir schon wieder wehtut.", beschwerte sie sich. Thomas kicherte nur und strich sanft über ihren Bauch, um seinen Sohn ebenfalls spüren zu können. Immer wieder bekam er die Tritte zu spüren. „Hör auf deine Mama zu ärgern du kleiner Frechdachs.", grinste er und sah zu Stefanie, die ihn kopfschüttelnd ansah. „Zieh doch nicht so ein Gesicht. Er beruhigt sich bestimmt gleich.", schmunzelte er und beugte sich vor, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.„Hey ihr beiden. Wollt ihr mit rauskommen? Arthur möchte etwas im Schnee spielen und wir würden dabei gleich seine Großeltern einsammeln und mit herbringen.", fragte Janet und unterbrach die beiden somit. Stefanie seufzte „Ich glaube wir bleiben lieber hier und bereiten schonmal etwas vor. Der Kleine räumt in meinem Bauch gerade total um und mir fehlt die Ausdauer, um jetzt lange zu laufen.", gab sie zu. „Kein Problem. Wir sind dann in circa 2 Stunden wieder da. Ihr könnt uns jederzeit anrufen, wenn ihr etwas braucht oder nicht findet.", entgegnete Janet. Daraufhin wandte sie sich ihrem Sohn zu und half diesem beim Schnürsenkel binden. Einige Augenblicke später waren die Beiden auch schon durch die Haustür verschwunden.
„Kaum zu glauben, dass wir in ungefähr 2 Monaten auch so einen kleinen Wirbelwind bei uns haben werden. Die aufgeweckte und energiegeladene Art liegt in der Familie Kloß.", schmunzelte sie und zog leichte Kreise über ihren Bauch, worin ihr Sohn erneut gut spürbar strampelte.
„Ich bin ja großer Befürworter von dem Namen Oskar.", schmunzelte Thomas plötzlich und wechselte abrupt das Thema. „Oskar? Den Namen hast du noch nie erwähnt.", staunte sie. Die Beiden hatten sich immer noch nicht auf einen Namen einigen können, obwohl der Geburtstermin immer näher rückte. So ziemlich alles war fertiggestellt, von Kinderwagen bis Wickelkommode, nur der Name für ihr kleines Wunder fehlte noch. Einigen konnten sie sich nicht wirklich und das, obwohl sie schon so viele Gespräche darüber führten. Stefanie musste auch jetzt über Thomas' Vorschlag nachdenken. „Du weißt wie schwer es mir fällt mich endgültig festzulegen.", seufzte sie und ließ sich in seine Arme fallen, um sich anlehnen zu können. Die endgültige Entscheidung erschien ihr viel zu verantwortungsvoll, weshalb sie sich regelmäßig davor drückte. Nähe suchend schmiegte sie sich an seine Brust. Sie würde lügen, wenn sie sagte, dass sie seine besondere Zuneigung nicht vermisste. Immer wieder wurde sie belehrt, dass der eigens eingeführte Sexentzug eine Kurzschlussreaktion von ihr war. Viel zu sehr vermisste sie seine warmen Hände auf ihrer nackten Haut und seine Lippen die keinen Zentimeter unverschohnt ließen. Auch jetzt hatte sie das Bedürfnis nach mehr. Auch wenn sie sich unbeweglich, eingeschränkt und eventuell ein wenig unvorbereitet fühlte, vermisste sie ihn. Wie von selbst glitten ihre Fingerspitzen an seine Brust und drückten ihn nach hinten an die Sofalehne, bevor sie sich auf seinen Schoß setzte. Verwirrt sah er sie an, doch sie ließ ihm keine Chance zu widersprechen. Die letzten sieben Wochen hatte sie keinerlei Anstalten gemacht seine Nähe auf diese Art und Weise zu suchen, weshalb es ihm ein Leichtes war ihr auszuweichen und bei der Wette standhaft zu bleiben. Doch jetzt schien er ihr willenlos zu verfallen. Alle anderen Themen rückten augenblicklich in den Hintergrund und somit auch ihre Abmachung. Bewundernswert, dass beide es überhaupt so viele Woche aushielten. Sofort verband sie ihre Lippen miteinander und küsste Thomas fordernd. Schon jetzt bemerkte sie, dass auch er nichts mehr gegen seine Gefühle tun konnte außer darauf einzugehen. Seine Hände schoben ihren langen Pullover am Rücken ein Stück hoch, sodass er endlich ihre weiche Haut spüren konnte. Der Moment war perfekt. Sie waren allein und ungestört, was man ausnutzen musste. Stefanie stand auf, zog ihn an der Hand mit sich und führte die Beiden ins Gästezimmer, wo sie seit gestern schliefen. Zwischen zahlreichen Küssen und Zuneigungen fand die Kleidung des Paares schnell den Weg zum Boden, weshalb Stefanie schon bald auf Thomas saß. Langsam verschmolzen ihre Körper und Stefanie begann sich auf ihm zu bewegen, was beiden unweigerlich ein Seufzen entlockte. Sie genossen die Nähe zueinander, jedoch war Stefanie schneller erschöpft als gedacht, denn das zusätzliche Gewicht ihres Bauches war nicht zu unterschätzen. Thomas bemerkte das und handelte innerhalb eines Augenblickes. Er griff an ihre Hüfte, hielt sie fest und drehte sich mit ihr, sodass sie nun unter ihm lag. Dankbar lächelte sie ihn an und zog ihn zu sich, damit ihre Lippen erneut zueinander finden konnten, während Thomas nun das Tempo vorgab. Stefanie wand sich unter ihm und er wusste, dass sie gleich von ihrem Höhepunkt überrollt werden würde, womit er nicht Unrecht hatte. Kurz darauf schloss er sich ihr an und ließ sich daraufhin neben sie fallen. Schwer atmend zog er sie in seine Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, welche von einem leichten Schweißfilm gezeichnet war. „Damit ist unsere Wette wohl offiziell beendet.", grinste er. „Es hat sich wenigstens gelohnt.", stimmte sie ihm schmunzelnd zu. Eine Weile genossen sie die Nähe, ließen die letzen Momente noch auf sich wirken. „Oskar ist übrigens ein sehr schöner Name.", nuschelte sie kurz darauf in seine Halsbeuge, wo sie ihren Kopf ausruhte. Erstaunt sah er zu ihr. „Ist das dein Ernst? Wow, dass ich sowas aus deinem Mund höre.", scherzte er, wohlwissend, dass sie tendenziell abgeneigt von seinen Namensvorschlägen war. „Du bist so ein Blödmann. Aber im Ernst...ich finde der Name passt zu ihm. Er klingt frech, aber auch einfach nur niedlich. Ich finde er passt zu jedem Alter und ist nicht zu ausgefallen, aber auch nicht zu modern.", erklärte sie. „Willst du mir gerade sagen, dass wir einen Namen für unseren Sohn gefunden haben?", schmunzelte Thomas, was sie mit einem Nicken beantwortete. „Wenn deine Schwester mit unserer Familie nicht in einer halben Stunde kommen würde, dann würde ich jetzt sofort eine zweite Runde von gerade inszenieren. Das muss gefeiert werden.", grinste er und drückte ihr kurzerhand einen Kuss auf die Lippen. „Abgeneigt wäre ich nicht, aber wir haben versprochen schon etwas vorbereitet zu haben, wenn sie wiederkommen.", schmunzelte sie. Thomas verdrehte nur grinsend die Augen und warf die Decke zur Seite, um aufzustehen. „Kommst du mit duschen? Dann können wir schneller anfangen drüben auszuräumen und den Tisch zu decken.", schmunzelte er und reichte ihr auffordernd die Hand. Das ließ sie sich natürlich nicht zweimal sagen und ließ sich von ihm hochziehen, bevor beide im Badezimmer verschwanden.
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unfulfilled dreams (a Thoffi story)
FanfictionStefanie und Thomas haben nur einen einzigen Traum, für den sie alles opfern wollen, dabei steht aktuell aber als oberstes Opfer ihre Beziehung, was sie gerade erst erkennen...