unfulfilled dreams (a Thoffi story)

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Ein paar Tage später hatten die vier Musiker sich mal wieder im Proberaum verabredet, einfach um mal wieder gemeinsam zusammenzukommen, in einem Umfeld, was Stefanie und Thomas nicht sowieso schon die ganze Zeit sahen. Denn auch wenn sie versuchten jeden Tag mit ihrem Sohn an die frische Luft zu gehen und einen kleinen Spaziergang zu machen, fand ihr Alltag doch weiterhin größtenteils in ihrer Wohnung statt. Und auch wenn sie mit ihrer Einrichtung zufrieden waren, konnten die beiden andere Bilder, andere Möbel und auch eine andere Aussicht mal gut vertragen. Sie trafen sich bereits am Morgen, um entspannt zusammen zu frühstücken. Durch die Autofahrt war Oskar mal wieder eingeschlafen, weshalb Thomas behutsam den Maxi-Cosi aus dem Auto holte und ihn damit in die Bandküche trug. Hannes und Nowi waren an dem Tag extra etwas früher aufgebrochen, um schonmal alles nötige fürs Frühstück vorzubereiten. Teller, Messer und Löffel waren bereits auf den entsprechenden Plätzen drapiert, der Schlagzeuger war gerade noch dabei die Tassen mit Kaffee zu füllen, während Johannes das geschnittene Gemüse zu guter letzt auf dem Tisch platzierte. Steff kam aus dem Staunen garnicht mehr raus, als sie die gekochten Eier und die schön angerichteten Teller sah, die mit Belägen gefüllt waren, die wirklich jeden in diesem Raum mehr als zufrieden stellen würden. Der Gitarrist stellte seinen Sohn vorsichtig ab, ehe er und Stefanie die anderen beiden begrüßten. "Es ist ja schon alles fertig" "Wir dachten es wäre schön für euch, wenn ihr nicht auch noch heute so eine zusätzliche Last habt, dafür sind wir doch mal da. Dass wir euch etwas entlasten können in eurem Alltag mit Kind" "Ihr seid wirklich die besten, danke" Sie fiel ihren beiden Chaoten nochmal kurz in die Arme und setzte sich dann auf ihren Platz und rieb sich hungrig die Hände. "So, ich wäre bereit" Die Drei mussten schmunzeln, setzten sich dann aber zu ihr und genossen gemeinsam ein ausgiebiges Frühstück. Oskar spielte an dem Morgen auch perfekt mit, Steff hatte ihn zuhause bereits gestillt, sodass er jetzt einfach friedlich schlief und seinen Eltern nach der langen Nacht eine wohlverdiente Pause gönnte. Doch sobald die erste Person vom Tisch aufstand meldete er sich lautstark zu Wort. Sofort war Nowi zur Stelle, der es kaum hatte abwarten können, bis sein Patenkind endlich aufwachte, viel zu lange hatte er, aus seiner Sicht, den kleinen Racker nicht mehr im Arm halten können, obwohl es nicht einmal 24 Stunden waren. Sanft wog er ihn in seinen Armen hin und her, ging, als er sich langsam beruhigte, in den Nebenraum und setzte sich mit ihm hinter sein Schlagzeug. "Lektion Nummer eins, Krach macht Spaß. und Lektion Nummer zwei, damit kannst du deinen Eltern später richtig gut auf die Nerven gehen" grinste er, während er seinem Neffen die wichtigsten Sachen bereits früh an die Hand legte. Er nahm einen seiner Drumsticks und hielt diesen dem kleinen Jungen hin, der aus Reflex sofort fest zugriff. Sachte umfasste er die kleine, leicht speckige Babyhand und ließ so den Drumstick vorsichtig auf die Snare-drum treffen. Anschließend schlug er nochmal sanft auf das Becken, um letztendlich selber mit dem Fuß die Bass-Drum zu betätigen. Das ganze wiederholte er ein paar mal und grinste dabei das jüngste Bandmitglied an. "Wir beide sind ein super Team, wenn du älter bist machen wir das mit mehr Kraft und dann wird es noch viel lauter" Thomas kam leise lachend in den Raum. "Na super, musst du ihm ausgerechnet das lauteste Instrument beibringen? Da hab ich doch später mit Gitarre und Klavier gar keine Chance" "Das stimmt" klinkte sich nun auch Johannes ein "Bass spielen ist nämlich viel cooler, aber da hat er einfach Glück mit seinen Onkels. Wenn man schon nicht so coole Eltern hat" grinste er seinen jüngeren Bruder an, der nur augenverdrehend den Kopf schüttelte. "Das wird sich ja noch zeigen" "Also manchmal frage ich mich bei euch dreien echt, wie ihr mehr Kind sein könnt, als mein Baby. Hört das je auf mit euch?" Die drei wechselten ein paar Blicke, ehe sie alle wieder Stefanie fixierten und ein einstimmiges "Nö" hervorbrachten, was alle vier Lachen ließ.

Nachdem Stefanie ihren Sohn nochmal kurz gefüttert hatte, beschlossen sie, dass es mal wieder Zeit für eine kleine Jam-Session war. Sie wickelte Oskar mit Thomas Hilfe noch in einem Tuch an ihrem Oberkörper fest und wog ihn so, während des Singens in den Schlaf. Sie liebte es ihn so nah bei sich zu haben, seinen kleinen Kopf mit den braunen Haaren zu streicheln und die liebevollen Blicke die Thomas ihr dabei zuwarf. Es war einfach unbeschreiblich, wie sehr die Liebe der beiden zueinander sich nochmal intensiviert und gefestigt hat, nachdem sie gemeinsam ein Kind in die Welt gesetzt haben. Und auch die Dankbarkeit, so eine Band-Familie zu haben durchflutete Steff gerade in diesem Moment so enorm, dass sie kurz vergaß mitzusingen. Lächelnd hing sie ihren Gedanken nach und lauschte den Klängen der Instrumente, die auch Oskar mehr als zu Gefallen schienen. Dieser Proberaum würde vermutlich zu seinem zweiten Wohnzimmer werden. Er würde herumkrabbeln, vielleicht sogar erste Meilensteine hier absolvieren, da war es nicht nur ihr, sondern auch insgeheim allen anderen unfassbar wichtig, dass der Kleine von Anfang an hier war und sich wohlfühlte. Doch eigentlich wunderte es seine Mutter kaum, denn bereits als sie in der Schwangerschaft gemeinsam Musik gemacht hatten, genau hier, wo sie sich jetzt auch befanden, kam er in ihrem Bauch immer zur Ruhe. Wenn seine Tritte sie wieder gequält hatten musste er nur Sekunden der Musik ausgesetzt sein und sofort wurde es in ihrem Bauch ruhiger. Es war wie eine kleine Therapie, weshalb sie auch zuhause oft für ihn sang. Im Kreis seiner Familie war er einfach ausgeglichen.

Über den Tag wechselte er oft zwischen den Armen von Johannes und  Nowi hin und her, was das Paar nutzte um es sich auf der Couch gemütlich zu machen. Die Sängerin seufzte wohlig auf, als sie sich in die Arme ihres Freundes legte und er begann durch ihre Haare zu streichen. Das war wirklich mal wieder ein perfekter Tag und ließ sie aufatmen. Es musste nicht immer alles gleich ablaufen, sie konnten auch mal woanders hinfahren und wieder mehr Alltag genießen, als sie es sich die letzte Zeit erlaubt hatten. Aber selbst wenn es nicht so wäre, für Oskar waren sie bereit auch zu verzichten.