Angeline
Als mein Wecker klingelte, war ich bereits wach. Nicht, weil ich schlecht geschlafen haben könnte, sondern weil meine innere Uhr mir sagte, dass es Zeit war, den Körper wieder hochzufahren. Ich erinnerte mich kaum an ein letztes mal, an dem ich bis zehn oder elf Uhr durchgeschlafen hatte. Doch dafür war absolut keine Zeit. Ich hatte immer eine Menge zu tun, an Wochentagen war ich die Erste, die im Büro war und die letzte, die es verließ. Selbst an Wochenenden konnte ich kaum durchatmen, weil mein Leben einzig und alleine Thorne Industries gewidmet war. Mit sechsundzwanzig sollte man vielleicht ganz andere Ziele im Leben haben, als die Firma meines Vaters zu übernehmen, aber das war genau das, was ich seit meiner Kindheit anstrebte.
Klar, am Anfang wusste ich natürlich nicht, was mein Dad machte, doch nachdem ich fast meine gesamte Kindheit in dem Büro meines Vaters verbracht hatte, konnte ich mir nichts besseres vorstellen, als in diesem Büro irgendwann einmal zu arbeiten.
Versteht mich nicht falsch, ich arbeite bereits bei Thorne Industries. Ich bin Vorstandmitglied und daher bereits an der Spitze des Unternehmens, aber Geschäftsführer war immer noch mein Dad. Natürlich hatte ich nicht vor, ihm den Job zu klauen, aber ich tat viel daran, diesen Posten endlich erreichen zu können.
Das tat ich bereits mein ganzes Leben lang, und ich spreche nicht nur von dem Posten in der Firma. Ich ging auf das College, das mein Vater mir ausgesucht hatte. Ich studierte die Fächer, die er für mich vorhergesehen hatte. Ich ging selbst mit den Jungs aus, die mein Vater für mich ausgesucht hatte. Alles nur, damit er zufrieden war, aber wenn ich ehrlich bin, ist es schwer Gregor Thorne zufrieden zu stellen, denn wenn man bereits alles im Leben erreicht hatte, was man erreichen konnte, gab es nichts, was andere tun konnten, um dich zu übertreffen.
Aber genau das wollte ich. Ich wollte meinen Vater übertreffen. Ich wollte besser sein als er. Nicht nur er im speziellen, sondern als der Rest dieser Männer dominierten Welt. Ich hatte es so unfassbar satt, mir jeden Tag immer wieder aufs Neue von Fremden oder Familie anhören zu müssen, dass eine Frau nicht das Zeug dazu hatte, ein Unternehmen zu leiten. Dabei war ich die Beste meines Jahrgangs. Ich war unter den Top 50 der aufstrebenden Jung-Unternehmerinnen in Amerika und ich bin einer der ersten Frauen, die mit sechsundzwanzig Jahren bereits im Vorstand einer Multimillardenfirma ist. Mein Traum ist es, mit siebenundzwanzig Jahren die erste weibliche Geschäftsführerin von Throne Industries zu werden.
Doch wie alles im Leben war nichts geschenkt. Ich musste hart dafür arbeiten, überhaupt soweit gekommen zu sein, und ich würde doppelt so hart arbeiten, um Geschäftsführerin von der Firma meines Vaters zu werden. Die Frage war nur, wie würde ich das schaffen?
Dieses Mysterium konnte ich nicht knacken, noch nicht. Mein Vater tat viel daran, mich immer wieder zu testen und herauszufordern, aber ich nahm jede Hürde auf mich, nur um ihn irgendwann überzeugen zu können, seinen Posten abzugeben.
Die anderen und allesamt männlichen Vorstandmitglieder waren gar nicht davon begeistert, dass eine Frau mit am großen Tisch sitzt. Dabei tat ich genau das, was ein Mann dafür tun würde, um so einen hohen Posten erreichen zu können. Dennoch schienen meine Bemühungen nicht im Geringsten wertgeschätzt und anerkannt zu werden. Stattdessen durfte ich die kleinen Kommentare ignorieren, die hinter meinen Rücken über mich abgegeben würden.
Ich hatte mehr drauf als der gesamte Vorstand zusammen. Sobald ich auf dem Sessel meines Dads sitzen würde, werden sie mich alle anflehen, ihnen eine Stelle in der Produktion anzubieten, weil ich sie hochkant rausfliegen lassen würde.
Bis das allerdings geschieht, würde noch viel passieren müssen. Genau deswegen zwang ich mich auch schließlich dazu, aufzustehen und ins Badezimmer zu schlendern. Beim Vorbeigehen an meiner Kommode griff ich nach meinem Handy und checkte meine letzten Mails und Nachrichten. Die Arbeit war immer präsent in meinem Leben, gang egal, wie viel Uhr oder welcher Tag war.
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The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)
Romance𝑵𝒐𝒍𝒂𝒏 Eine Entscheidung meines Bruders brachte die Multimillardenfirma meiner Familie wirtschaftlich ins Wanken. Um das Unternehmen zu retten, bin ich gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Maßnahmen wie die Tochter unseres größten Partners...