Twenty-Three

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Angeline

"Ihr seid wirklich ein süßes Paar", murmelte meine Mutter mir leise zu, während Nolan genau neben mir stand. Ich warf ihr einen warnenden Blick zu, den sie jedoch mit einem Schulterzucken erwiderte.

Ich hatte keine Ahnung, wie Nolan und ich insgesamt bei meiner Familie abschnitten, aber ich hatte das Gefühl, dass wir uns gar nicht so falsch anstellten. Die meisten Leute meiner Familie hatten sich kurz mit Nolan und mir unterhalten, sie alle schienen keinerlei Verdacht zu schöpfen, dass wir das alles nur spielten.

Wobei ich mir bei diesem Gedanken nicht ganz sicher war. Nolan verhielt sich nicht nur großartig, er spielte seine Rolle perfekt. Zu perfekt, was mir Sorgen bereitete. Nicht unbedingt weil ich befürchtete, dass er mir eins auswischen wollen würde. Sondern weil mich sein Verhalten selbst verwirrte.

Er wusste, wie viel mir dieses Treffen bedeutete, schließlich hatte ich ihn vor ein paar Tagen praktisch auf Knien angefleht, mich heute zu begleiten. Er gab nach, was - zugegebenermaßen - ziemlich überraschend war, doch uch nahm an, dass seine Emtscheidung pragmatische Gründe hatte.

Doch jetzt, wo er den ganzen Abend über an meiner Seite war, Fragen mit Leichtigkeit beantwortete, gelassen wirkte, meiner Familie ein distanzierte Lächeln zuwarf, wenn es angebracht war ... Das alles wirkte so ... so echt.

Es kam mir vor als würde er sich tatsächlich ein wenig darum bemühen, gut vor ihnen dazustehen. Als wäre es ihm wichtig, von meiner Familie toleriert zu werden. Und das, obwohl wir unser Privatleben von dem jeweils anderen fernhielten.

Innerlich seufzte ich auf. Ich wurde werder schlau aus Nolan, noch aus diesem unbeschreibliche Gefühl in meinem Magen, das immer dann auftrat, wenn ich ihn dabei zusah wie er versuchte, vor meiner Familie zu glänzen. Also praktisch den ganzen Abend über.

"Angeline." Nolan dunkle, leise Stimme drang zu mir durch.

Ich drehte den Kopf leicht in seine Richtung, dabei musste ich feststellen wie er mich die ganze Zeit stumm beobachtet hatte. Verlegenheit wollte an die Oberfläche gelangen, doch ich drängte diese schnell wieder in die tiefste Ecke meines Körpers.

"Hm?"

Nolan neigte leicht den Kopf, seine braunen Augen musterte mich einem Moment länger. "Deine Mutter meinte, dass der letzte Gast eingetroffen ist."

Ich blinzelte, dann sah ich nach hinten zu der alten Dame im Rollstuhl, der von einem meiner Cousins in den Raum geschoben wurde. Bei ihrem Anblick schoss mein Puls sofort in die Höhe.

"Was ist?", fragte Nolan. Vielleicht tauschte ich mich, doch sein Ton klang gefährlich nach leichter Besorgnis. Nicht zuletzt weil sein Griff um meiner Taille fester wurde.

Ich sah zurück zu Nolan. Und da sah ich tatsächlich seine leichte Besorgnis. Ich konnte nicht anders als ihn anzulächeln, einfach weil ich ihn beruhigen wollte - oder etwas Mut zusprechen musste, denn was gleich kam, würde sicherlich ziemlich unangenehm werden.

"Komm", meinte ich nur und griff kurzerhand nach seiner Hand. Nolan folgte mir stumm zur anderen Seite des Raums. Wir hielten vor der Frau, die ihren Kopf leicht in den Nacken legte, um uns anzusehen.

"Nolan", räusperte ich mich und lächelte der alten Dame zu, die in ihrem Rollstuhl saß. Sie blickte auf, dabei wippten ihre großen Locken auf ihrem Kopf mit. Sie richtete ihre Brille und neigte leicht den Kopf als ihre blauen Augen über Nolans Körper wanderten. "Das ist meine Grandma."

"Grams", räusperte ich mich und ihr Blick schweifte für einen Moment zu mir rüber, bevor sie sich wieder Nolan widmete. An ihrem Gesicht erkannte ich, dass sie gerade dabei war, herauszufinden, welche Art Mann Nolan war und ob er zu mir passen könnte. Meine Grandma war einer der größten Kritiker unter den Thornes, daher lag mir viel an ihrer Meinung. Wenn Rosalyn Thorne nicht mit Nolan zufrieden war, dann war der Krieg verloren, auch wenn meine restliche Familie überzeugt von Nolan und mir war.

The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt