Nine

747 25 3
                                    

Angeline

Ich wusste nicht, wieso, doch meine heutige Laune war irgendwie gut. Ich hatte besser geschlafen und war mit positiveren Gedanken aufgewacht. Nicht, dass das irgendetwas zu bedeuten hätte, aber es war eine nette Abwechslung zu meinen sonstigen Morgen.

Nachdem ich mich angezogen und für den Tag fertig gemacht hatte, setzte ich mir meinen Kaffee auf und schaltete dabei den Fernseher ein, der nebenbei im Hintergrund lief. Ich checkte meine E-Mails und verpassten Nachrichten sowie Anrufe. Die meisten davon konnte ich bereits durch ein paar einfache Klicks auf meinem Handy lösen, da die meisten Leute lediglich meine Zustimmung für irgendwelche geschäftlichen Sachen brauchten. Ein paar Dinge musste ich allerdings persönlich klären.

Rose hatte mir wieder eine etlich lange Liste an Aufgaben hinterlassen, die sie während meiner nächtlichen Abwesenheit zusammengetragen hatte. Es stand heute viel auf dem Programm, auch weil ich die letzten Tage mit anderen Dingen beschäftigt gewesen war, wie beispielsweise den Verabredungen mit Nolan. Diese ganze Scheinbeziehung forderte enorm viel Zeit und Kraft, da blieb am Ende des Tages nicht besonders viel für die Arbeit übrig. Meine Verpflichtungen und Aufgaben wurden allerdings nicht weniger. Wenn ich wollte, dass meine Karriere während diesen sechs Monaten Beziehung nicht unterging, musste ich eben ein paar Überstunden dranhängen.

Plötzlich hörte ich durch meine eigene Gedankengänge meinen Namen durchdringen. Ich blickte auf und sah zum dem Fernsehbildschirm an der Wand. Im Programm liefen gerade die Nachrichten, die ich normalerweise aus dem Internet einholte. Heute schien das Fernsehen aber wichtiger zu sein, nicht zuletzt, weil mein Gesicht zu sehen war.

Die Sendung berichtete gerade von der Messe, auf der Nolan und ich vor zwei Tagen waren. Nachdem ein paar grundlegende Fakten über das Event gegeben und ein paar wichtige Projekte vorgestellt wurden, führte der Bericht zu Nolan und mir.

Gerade wurden ein paar Bilder gezeigt, von dem Moment als ich Nolans Krawatte nach dem Aussteigen gerichtet hatte. Ich sah die leichte Intimität zwischen uns, obwohl wir nicht miteinander geredet hatten. Das lag vor allem aber an Nolans Blicken, die auf mein Gesicht gerichtet worden waren. Wow, er spielte seine Rolle wirklich hervorragend.

Dann wurde der Bildschirm kurz schwarz und ein paar private Videoaufnahmen von Gästen wurden gezeigt, wie Nolan und ich durch die Gänge der Messe liefen und uns beiläufig miteinander unterhielten. Es waren nur oberflächliche, belangslose Dinge, aber sie erfüllten ihren Zweck.

Als nächstes und letztes tauchten Bilder von uns auf, die uns vor meinem Wohngebäude zeigten. Und zwar, wie wir uns innig umarmten und Nolan anschließend seine Lippen auf meinen Handrücken gesetzt hatte. Automatisch rieb ich mit meinen Fingern über diese Stelle. Ich konnte noch immer seine Berühung und Wärme auf meiner Haut spüren, obwohl bereits zwei Tage zwischen diesem Moment und heute lag.

Eine Weile hörte ich den Moderatorinnen zu, wie sie wilde Spekulationen von uns zweien aufstellten. Es war wirklich witzig mitanzusehen, wie die Leute tatsächlich jedes Detail genaustens unter die Lupe nahmen und Dinge hereininterpretierten, die vollkommen absurd waren. Zum Beispiel stellten sie eine These auf, dass die Art, von welcher Autoseite Nolan und ich ein- und ausgestiegen waren, ein Zeichen dafür sein könnte, wer bei uns der Dominantere war.

Ich schnaubte und verdrehte die Augen, dann schaltete ich den Fernseher aus, griff mir meinen Kaffee und lief aus meiner Wohnung. Heute stand viel Arbeit an, daher wollte ich meine Zeit nicht unnötig Zuhause verschwendeten.

Als ich in der Lobby ankam, entdeckte ich eine Hand voll Journalisten und Fotografen vor meinem Wohngebäude. Ihre Gesichter pressten sich an die Scheibe, um durch die verspiegelten Glaswände sehen zu können. Ich blinzelte. Was zum Teufel ...?

The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt