Nolan
Allein am Gang meines Vaters konnte ich ablesen, dass er wütend sein musste. Okay, wütend war untertrieben, er war aufgebracht und zornig, und ich wusste auch, wieso. Sicherlich gefielen ihm die Bilder der Jornalisten nicht, die von Angeline und mir gestern Abend geschossen wurden. Was soll ich sagen? Der Abend verlief wirklich katastrophal, kein Wunder, dass die Fotos also unbrauchbar waren.
Was hatten die beiden auch erwartet als sie den Vorschlag gemacht hatten, Angeline und mich in ein Restaurant zu stecken? Wir waren die letzten zwei Menschen, die ein friedliches Abendessen haben könnten. Sie erwarteten von uns, dass wir der Welt das präsentieren könnten, was wir nicht waren. Sie erwarteten von uns, miteinander klarzukommen und unsere Differenzen beiseite zu schieben. Sie erwarteten von uns, dass wir uns von einer auf die andere Sekunde wie ein normales, verliebtes Pärchen verhalten könnten, aber wir war waren weder ein normales Pärchen, noch verliebt.
Natürlich war uns von Anfang an bewusst, dass wir zusammenarbeiten mussten, dass wir miteinander sprechen und aufeinander reagieren mussten, und das würden wir auch, nur nicht eben nach ihren Vorstellungen. Und das passte meinem Vater gar nicht. Wenn es nach ihm ginge, würde er alles selbst in die Hand nehmen und seinen ganz eigenen Plan verfolgen, um die Firmen zu retten, aber das konnte er nun einmal nicht. Er musste sich auf uns verlassen, auf Angeline und eben auch auf mich. Nur würde ich eben nicht nach seiner Pfeife tanzen, ich würde nicht nach seinen Regeln spielen und auch nicht meine von ihm gestellten Aufgaben erledigen.
Ich hatte uns das ganze eingebrockt, aber ich würde uns auch wieder aus diesem Tiefpunkt herausholen. Dafür musste er allerdings auch zurückstecken können, was mein Vater allerdings definitiv nicht konnte. Es würde nicht alles nach seinem Plan verlaufen, sondern nach meinen.
"Nolan," er knurrte mein Namen mit so einer Wut, dass ich ernsthaft für eine einzige Sekunde beeindruckt war. Gott, er musste wirklich verdammt wütend auf mich sein. Ich bekam fast Angst, dass sein Kopf vor Röte platzen würde.
Mit großen Schritten und scharfem Blick lief er auf mich zu, doch ich blieb weiterhin vollkommen gelassen und lehnte mich in meinem Sessel zurück. Ich war gespannt, wie er seine Ansprache anfing.
"Was um alles in der Welt hast du getan?", fragte er mit bebender Stimme und ich hob eine Augenbraue, damit er spezifischer wurde. "Erklär' mir, wieso alle Fotos, die der Journalist von euch gemacht hatte, absolut unnütz sind. Und ich rate dir, mich nicht an der Nase herumzuführen."
Mein linker Mundwinkel zuckte leicht in Höhe, obwohl ich es gar nicht wollte. Meinen Vater so dermaßen wütend zu sehen, versüßte mir irgendwie den Tag. Man könnte fast meinen, dass sich der gestrige Höllenabend fast gelohnt hätte, nur damit ich seinen zornigen Blick sehen durfte.
"Hör' auf, dich darüber lustig zu machen", warnte er mich drohend und biss die Zähne zusammen, dass selbst mir der Kiefer wehtat. "Es geht um unsere Firma, verdammt! Ich weiß, dass das alles für dich nur ein dummes Spiel ist, aber wegen dir wird das Unternehmen den Bach runter gehen."
Ich verdrehte die Augen. Er hatte schon immer den Drang zur Übertreibung. Natürlich wusste ich, dass es um die Firma ging, deswegen würde ich auch nie weiter gehen, als es für die Firma förderlich sein könnte. Doch er übertrieb es ganz schön, findet ihr nicht? Wir hatten gerade einmal einen Versuch gestartet, den Leuten Angelines und meine Scheinbeziehung zu präsentieren, die - wer hätte es gedacht - in einer Katastrophe geendet hatte. Scheiße passiert, und? Wir würden einen zweiten Versuch wagen, da war nichts dabei.
Für Graham hingegen glich dieses gescheiterte Date einem Weltuntergang, doch wenn wundert es? Die Firma war seine Welt. Ihn interessiert nicht mehr als die Warren Company - seine Söhne miteingeschlossen. Es war daher nur verständlich, dass er aufgebracht war. Gleichzeitig musste er dringend lernen, die Zügel aus der Hand geben zu können, wenn er wollte, dass dieser Plan funktionierte.
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The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)
Romance𝑵𝒐𝒍𝒂𝒏 Eine Entscheidung meines Bruders brachte die Multimillardenfirma meiner Familie wirtschaftlich ins Wanken. Um das Unternehmen zu retten, bin ich gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Maßnahmen wie die Tochter unseres größten Partners...