Fifteen

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Angeline

Als ich in den Aufzug stieg und die Türen sich vor meiner Nase schlossen, atmete ich tief durch. Die Blicke aller Angestellten war wirklich, wirklich ziemlich Kräfte zehrend. Sie alle hatten mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit die Artikel in der Zeitschrift gelesen, der über Nolan und mich verfasst wurde. Sally ließ sich keine Zeit und tippte fleißig nach unserem Interview an ihrem Beitrag. Es dauerte keine zwei Tage, bis der Artikel schließlich veröffentlich wurde. Nolans und mein Gesicht waren auf allen möglichen Plakaten, Schaufensterläden oder Online-Plattformen zu sehen. Es wirkte fast schon beängstigend, wie unfassbar gierig die Leute über unser Privatleben waren.

Ich hatte den Morgen lang jegliche Anrufe, Email und Nachrichten ignoriert, die genau dieses Thema betrafen, einfach weil es mich insgeheim ziemlich stresste. Ich wusste einfach nicht, wie ich auf solche Nachrichten antworten sollte. Das alles war immer noch ziemlich neu für mich, daher musste ich den richtigen Umgang erst noch erlernen.

Natürlich kam ich nicht darum herum, auch einen kleinen Blick in die renommierte Zeitschrift zu werfen. Ich zückte im Auto mein Handy und suchte den Online-Artikel auf, um mir einen groben Überblick zu verschaffen. Ich las nicht wirklich jedes Detail, immerhin war ich bei diesem Interview selbst anwesend, aber es interessierte mich schon, was Sally so über Nolan und mich dachte, nachdem sie sich zuerst Nolans Wohnung angesehen und unsere Beziehung bewertet hatte.

Hauptsächlich ging es daraum, dass Nolan und ich das neue Promi-Paar waren, das eine herzzerreißende und ziemlich klischeehafte Geschichte hatte. Sally hatte wirklich ein Talent dafür, Dinge so auszuschmücken, dass man als Leser förmlich weiterlesen musste. Auch ich erwischte mich dabei, wie ich den Beitrag Wort für Wort in mich aufsog. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich ein bisschen neugierig auf Nolans Sicht der Dinge war. Klar, ich hatte meine ganz eigene Meinung über ihn und sein Verhalten während des Interviews, aber ich wollte einfach sehen, ob Sally als objektive Person dasselbe in ihm gesehen hatte, wie ich in ihm.

Und das tat sie. Sie beschrieb Nolan als einen sehr fürsorglichen, charmanten und authentischen Partner, den er auch abgegeben hatte. Nur wusste ich immer noch nicht, ob seine Worte auch wirklich wahr waren. Sally hatte ihm jede einzelne Silbe sofort abgekauft, doch ich schwankte noch bei dieser Entscheidung.

Das Dumme? Ich konnte Nolan nicht einfach fragen, denn das würde bedeuten, dass ich mir ernsthafte Gedanken darum gemacht hatte, was er zu Sally alles über mich gesagt hatte. Er könnte auf die bescheuerte Idee kommen, dass ich mich tatsächlich um seine Aussagen kümmerte, was allerdings absoluter Schwachsinn war. Ich war nur neugierig, das war alles.

Der Aufzug blieb stehen und die Türen öffneten sich. Einen Moment lang herrschte in dem Gang Chaos, denn alle Anwesenden versuchten entweder ihre Getuschel über Nolan und mich zu unterbinden oder die Zeitschrift irgendwo zu verstauen, damit ich nicht mitbekam, wie sie über uns redeten. Zu blöd, dass ich es allerdings schon bemerkt hatte.

Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Wenn mein Boss mit dem Sohn des Partnerunternehmens eine Beziehung eingehen würde, dann wäre ich genauso interessiert an jedem Detail. Denn genau das wollten wir ja auch. Die Leute sollten über uns reden. Nur eben nicht wenn ich direkt neben ihnen stand. Das war ziemlich ätzend.

Ich schüttelte jeglichen Gedanken ab und lief durch den Gang in mein Büro. Auf halber Strecke erreichte mich Rose und lief neben mir her. In ihrer rechten Hand trug sie ein Klemmbrett und in der linken einen Ordner. Ich musste ihr wirklich sagen, dass sie sich verdammt nochmal schonen sollte, wenn sie schwanger war. "Morgen, Rose."

"Morgen, Ms Thorne", murmelte sie und ratterte direkt ein paar anstehende Termine für heute runter. Sie übergab mir währenddessen ein paar Akten aus dem Ordner, während ich ihr stumm zuhörte. Ich schaffte es nur mit großer Mühe, die Blicke aller zu ignorieren, aber das war schwer, wenn mich wirklich alle anstarrten.

The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt