Nolan
Leicht rieb ich mir mit meinen Fingern über die Lippen, während ich mir ein zwei Berichte durchlas. Als co-CEO musste ich über alles, was entweder veröffentlicht oder archiviert wurde, checken, um mein finales Okay zu geben. Man kann sich also vorstellen, dass neben meinen hundert anderen Aufgaben als zukünftiger Geschäftsführer einer Multimillardenfirma, ich noch mehr Zeit für die Arbeit investieren musste.
Das sollte nicht undankbar klingen. Ich liebe meinen Job, wirklich, aber manchmal hatte ich das Gefühl, vor lauter Verpflichtungen ertrinken zu müssen. Das Unternehmen besaß mehrere hundert tausend Angestellte, die alle ihre Arbeit taten, aber manchmal fühlte es sich an, als ob die ganze Last einzig und alleine auf meinen Schultern lag. Und das war nicht gerade leicht zu stämmen.
Natürlich war mir bewusst, dass ein Geschäftsführer eines so erflogreichen Unternehmens sein Geld kaum durch rumsitzen und Zeit totschlagen verdiente, aber das wollte ich auch gar nicht. Mir gefiel es, in unterschiedlichen Bereichen meinen EInfluss zu haben und mitwirken zu können. Nur solche kleinen Aufgaben, wie ich sie gerade erledigte, hielten mich von so vielen anderen Pflichten ab, die ich weitaus dringender erledigen musste.
Wenn ich so nachdachte, klang das tatsächlich etwas undankbar, weshalb ich meine Gedanken versuchte, auszustellen und mich lieber mit den Berichten beschäftigte. Drei hatte ich bereits durchgearbeitet, fünf weitere fehlten mir - und das neben all den ganzen Meetings, Konferenzen, Besprechungen und SItzungen, die ich sonst noch hatte.
Ich las den nächsten Absatz zu Ende und beschloss einfach, auf die letzte Seite zu blättern, um sie zu signieren. Ich bin mir sicher, dass irgendjemand beriets drüber geschaut hatte, daher vertraute ich einfach mal meinem Bauchgefühl und legte den Bericht zur Seite. Ich griff nach einem weiteren Bericht und begann auch diesen zu lesen. Er beschäftigte sich mit den Einnahmen und Ausgaben des letzten Monats und lag daher eigentlich in Carters Bereich. Er war immerhin CFo der Warren Company und war damit für die Finanzen zuständig. Ich versrehte die Augen und legte den Bericht zur Seite, um ihn von Jenna, meiner Assistentin, einen Stock tiefer bringen zu lassen. Für solche Kleinigkeiten hatte ich immerhin noch weniger Zeit.
Gerade als ich mir einen weiteren Bericht schnappt, hielt ich inne und ließ meine Aufmerksamkeit zurück zu dem Finanz-Bericht wandern. Ich hatte meine Brüder schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen, was hauptsächlich daran lag, dass wir zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Firma waren, hunderte von Aufgaben abarbeiten mussten oder - in meinem Fall zumindest - ich noch zusätzlich wegen der anfänglichen Schienbeziehung zwischen Angeline und mir total eingespannt war.
Wir waren nicht wirklich die Art von Geschwister, die sich jeden Tag bei den anderen meldeten. Das brauchten wir nicht, aber ab und zu kamen wir dann doch zusammen, was eine nette Abwechslung war.
Die Tür ging plötzlich ohne Vorwarnung auf, was nur bedeuten konnte, dass Graham in mein Büro platze. Ich verdrehte die Augen und ließ mich tiefer in den Sessel sinken. Mein Vater kam ohne eine Begrüßung hinein, blätterte einen Stapel voller Papiere durch und schmiss mir bis auf zwei Dokumente alles auf den Schreibtisch. Ich unterdrückte den Drang, zusammenzuzucken, verschränkte dabei lieber die Finger und sah ihn abwartend an. Das war typisch Graham. Er wälzte ein paar komplizierte und Zeit intensive Aufgaben an mich ab, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
"Willst du mir nicht sagen, was das ist?", fragte ich schließlich und hob eine Augenbraue. Graham sah auf, so als hätte er gar nicht registriert, dass ich ebenfalls anwesend war, dann zog er wieder seine kühle Fassade hoch.
"Weitere Abschlussberichte", erklärte er, als wäre es das Simpelste der Welt. "Zwei aus der Rechtsabteilung, drei aus der Innovationsforschung und zwei weitere aus dem Finanzwesen. Du kennst doch das Prozedere."
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The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)
Romance𝑵𝒐𝒍𝒂𝒏 Eine Entscheidung meines Bruders brachte die Multimillardenfirma meiner Familie wirtschaftlich ins Wanken. Um das Unternehmen zu retten, bin ich gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Maßnahmen wie die Tochter unseres größten Partners...